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So küsst nur ein Millionär

So küsst nur ein Millionär

Titel: So küsst nur ein Millionär
Autoren: EMILIE ROSE
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mir nicht sofort sagen, was ich wissen will, können Sie noch vor der Lunchpause mit dem Eintreffen meiner Anwälte rechnen.“
    „Das wird nicht nötig sein.“ Der Klinikdirektor schob nervös die Akten auf seinem Schreibtisch hin und her. „Ich bin überzeugt, dass Ms. Hightower, unsere andere Klientin, eine nüchterne und vernünftige Frau ist. Wenn ich ihr erkläre, was passiert ist und worum es geht …“
    „Sie werden ihr überhaupt nichts erklären, das mache ich. Sie haben schon genug Unheil angerichtet. Auch wenn Sie sich noch so sehr bemühen und das, was passiert ist, als ‚Ereignis‘ oder ‚Angelegenheit‘ bezeichnen, es war einfach eine grobe Fahrlässigkeit Ihrerseits und ein nicht wiedergutzumachender Kunstfehler.“
    Dem armen Mann stand der Schweiß auf der Stirn. Ryan musterte ihn wie ein Insekt, das er am liebsten zertreten würde. Als der Mann schließlich kaum merkbar nickte, wusste Ryan, dass er gewonnen hatte. Er brauchte die Anwälte nicht zu bemühen, und das war ihm auch ganz recht. Sonst hätte sein Vater womöglich noch Wind von der Sache bekommen.
    „Okay.“ Der Direktor räusperte sich. „Sie bekommen die gewünschte Information.“
    „Warum nicht gleich so!“ Während der Direktor hastig den Raum verließ, setzte Ryan sich wieder. So weit, so gut. Jetzt musste er nur noch diese Frau davon überzeugen, dass sie ihm das Baby nach der Geburt überließ, so, wie es mit der Leihmutter verabredet gewesen war.
    Sie würde die beste Tante sein, die ihr Baby sich nur vorstellen konnte. Das würde genügen. Es musste genügen. Nicole Hightower legte sich eine Hand auf den rumorenden Magen und griff mit der anderen nach einem Cracker. Sie konnte es immer noch kaum glauben. Sie war schwanger mit Patricks Baby.
    Und Beths .
    Bei dem Gedanken umfasste sie den Griffel ihres digitalen Terminkalenders fester. Denn so war es ursprünglich nicht geplant gewesen. Zumindest hatte sie andere Träume gehabt.
    Schnell steckte sie sich den Vollkorncracker in den Mund und versuchte, sich auf den Kalender zu konzentrieren, der vor ihr lag. Für einen Kunden musste sie die nächsten drei Monate vorausplanen, das heißt, sie musste die Termine von Pilot, Crew und Flugzeugwartung koordinieren und aufeinander abstimmen. Normalerweise liebte sie ihre Arbeit, und es machte sie stolz, wenn die Kunden zufrieden waren. Aber heute musste sie ständig an ihre eigene Situation denken und ließ sich nur zu leicht von der Arbeit ablenken. Dabei hatte sie genug zu tun.
    Ihr Baby aufzugeben würde sicher hart sein, aber sie würde schon damit zurechtkommen. Denn sie wäre nicht nur die Patentante, sondern auch jederzeit willkommen – das zumindest hatte ihre Schwester ihr versprochen. Und Beth würde ihr Versprechen halten, davon war Nicole überzeugt. Auf ihre ältere Schwester hatte sie sich immer verlassen können, Beth war immer für sie da gewesen, besonders wenn die Eltern mal wieder Probleme machten. Wenn der Vater seiner Spielleidenschaft nachging und die Mutter einen neuen Verehrer hatte. Da war es nur selbstverständlich, dass sie der Schwester den Herzenswunsch erfüllte und ein Kind für sie austrug.
    Und später hätte sie auch oft Gelegenheit, das Kind zu sehen. Denn ihre Schwester wollte wegen des Babys nicht zu Hause bleiben, sondern würde es in der Krippe abgeben, die die High tower Aviation Management Corporation für die Angestellten eingerichtet hatte. Also würde Nicole die ganze Lunchpause mit ihrem, nein, Beths Kind verbringen können. Und selbst von ihrem Arbeitsplatz aus würde sie in den Hof sehen können, in dem die Kinder, also auch ihr Ba…, das heißt, ihre Nichte oder ihr Neffe, spielten. In dem firmeneigenen Kindergarten war sogar eine Kamera installiert, sodass ein kurzer Klick genügte, und Nicole konnte auf ihrem Monitor sehen, was dort vor sich ging.
    Die Gegensprechanlage summte und riss Nicole aus ihren Gedanken. Sie drückte auf den Knopf. „Ja?“
    „Ein Mr. Ryan Patrick möchte dich sprechen.“
    „Du meinst wohl Patrick Ryan.“
    „Nein. Es ist nicht dein Schwager. Es ist ein …“ Nicoles Assistentin Lea senkte die Stimme. „… Traum von einem Mann mit schwarzem Haar und blauen Augen. Er ist in der Rezeption und hat nach dir gefragt. Auf seiner Visitenkarte steht, dass er irgendein hohes Tier bei Patrick Architectural Designs ist. Das ist eine der besten Firmen in Knoxville, falls du das nicht weißt. Plant Hightower Aviation denn schon wieder, um- oder
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