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So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel
Autoren: Nora Roberts
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findest du nicht? Und die Lage könnte nicht besser sein. Genau zwischen dem Laden und Templeton House.«
    »Warte, habe ich gesagt.« Er packte sie bei den Schultern und drehte sie zu sich herum. »Denkst du daran, das Haus zu kaufen, oder was?«
    »Es ist eine einmalige Chance.« Ihre einzige. »Kate sagt, es wäre ein gutes Geschäft, eine solide Investition. Und du kennst ja sonst ihren ewigen Pessimismus. Vor nächster Woche wird es noch nicht angeboten – es gab irgendein Problem mit der Grundschuld, glaube ich –, so dass sich bisher noch keine weiteren Interessenten gemeldet haben.«
    »Himmel, Herzogin, du änderst dich einfach nie.«
    Angesichts der amüsierten Verzweiflung, mit der er sprach, keimte vorsichtige Freude in ihr auf. »Sollte ich das denn?«
    »Hör zu, bestimmt mußt du mit über dreihunderttausend rechnen.«
    »Dreihundertfünfzig – aber Kate sagt, dass es unter Umständen auch für dreihunderttausend zu haben ist.«
    »Träum weiter«, murmelte er.
    »Das tue ich.«
    »Vor weniger als einem Jahr hast du erst deinen Laden aufgemacht, und noch vor wenigen Monaten standest du kurz vor dem Bankrott. Nirgends auf der Welt gibt es eine Bank, die dir einen Kredit in dieser Höhe gewährt. Margo, sieh ein, dass du dir ein solches Haus keinesfalls leisten kannst.«
    »Ich weiß.« Sie setzte ihr schönstes Lächeln auf, das, mit dem sie einst reich und berühmt geworden war. »Aber du kannst es!«
    Er rang nach Luft. »Du willst, dass ich dir diesen verdammten Schuppen kaufe?«
    »So ungefähr.« Sie spielte mit einem Knopf von seinem Hemd und sah ihn halb verlegen an. »Ich dachte, wir könnten zusammen hier leben, wenn du es kaufst und mich heiratest.«
    Nun verschlug es ihm endgültig die Sprache, und als er den Schleier vor seinen Augen sah, merkte er, dass er nur noch mühsam atmete. »Ich muß mich setzen.«
    »Offensichtlich fühlst du dich überfordert.« Sie verschränkte ihre feuchten Hände, als er sich auf eine der Gartenbänke sinken ließ.
    »Du willst, dass ich das Haus kaufe und dich heirate, damit du hier leben kannst?«
    »Damit wir hier leben können«, korrigierte sie ihn. »Zusammen. Wenn wir nicht gerade auf Reisen sind.«
    »Eben hast du mir doch noch erzählt, dass nicht wieder alles wie vorher sein soll.«
    »Soll es auch nicht. Das war für uns beide zu leicht. Da konnte sich nämlich jeder von uns nach Lust und Laune verabschieden. Ich will, dass das schwerer wird, zu schwer sogar – weil ich dich liebe.« Hinter ihren Augen wallten Tränen auf, und so wandte sie sich ab. »Ich kann nicht leben ohne dich. Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich wie Seraphina von der Klippe springe, wenn du jetzt gehst. Trotzdem will ich nicht leben ohne dich. Ich will mit dir verheiratet sein, eine Familie haben, mir zusammen mit dir etwas aufbauen. So, das war’s.«
    »So, das war’s«, echote er. Sein Herz schwoll so an, dass er meinte, es sprenge ihm die Brust. Ebenso wie sein Strahlen sein Gesicht zu sprengen schien. »Und jetzt bin ich an der Reihe.«
    »Ich würde dich nie betrügen.«
    »Halt den Mund, Margo. Das Thema ist bereits abgehakt. Ich habe mich geirrt, war dumm und verbohrt, aber das passiert nicht nochmal. Außerdem muß ich anmerken, dass ich immer schon viel mehr von dir gehalten habe als du selbst. Mein Beitrag!«
    »Okay!« Noch während sie verzweifelt überlegte, wie sie sich möglichst würdevoll aus der Affäre zog, hielt er ihr das unter die Nase, womit er gekommen war.
    Der Ring verströmte Feuer und Licht und das Versprechen von Dauer. Sie hob die Hände an den Mund, als sie dieses Symbol der Verwirklichung ihrer Träume erblickte. »Du liebe Güte!«
    »Das ist Großmutter Templetons Verlobungsring. Du erinnerst dich doch noch an sie?«
    »Ich – ja. Ja!«
    »Sie hat ihn mir vererbt. Ich habe ihn an dem Tag aus dem Safe genommen und in die Tasche gesteckt, als ich überraschend in den Laden kam, während du mit deinem italienischen Freund im Schlafzimmer warst.«
    »O weh!«
    »Nein, du bleibst jetzt schön hier.« Er zog sie von der Bank an seine Brust. »Ich möchte dich ganz gern zittern sehen. Und ich hätte auch nichts dagegen, wenn du ein bißchen verlegen wärst – denn schließlich hast du meine romantischen Pläne, ihn dir bei Kerzenlicht knieend zu überreichen, zunichte gemacht.«
    »Bitte.« Sie schmiegte sich an seine Schulter. »Hilfe.«
    »Jetzt fang bloß nicht an zu heulen. Ich ertrage es nicht, wenn du weinst.«
    »Tue ich ja gar
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