Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So hoch wie der Himmel

So hoch wie der Himmel

Titel: So hoch wie der Himmel
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
seid.«
    »Da bist du im Irrtum!« Mit sicheren Bewegungen band sie eine schimmernde, silbrige Schleife um das Paket. »Wenn du uns nicht erzählen willst, was zwischen dir und Josh vorgefallen ist, dann läßt du es eben bleiben. Aber es nervt ganz schön, dir zuzuschauen, wie du Trübsal bläst.«
    »Ich blase keine Trübsal!«
    »Seit Wochen sind wir ausschließlich damit beschäftigt, hinter dir herzutappen und das Herzblut aufzuwischen, das du vergießt.« Kate drückte Laura ihre Kreditkarte in die Hand. »Sei doch mal ehrlich, deine Gesellschaft ist wirklich nicht mehr allzu amüsant.«
    »Geht es darum bei einer Freundschaft? Amüsement? Ich dachte, dass ihr mir vielleicht ein bißchen Unterstützung oder Mitgefühl entgegenbringt.«
    »Tut uns leid.« Behende schob Laura die Karte durch das Registriergerät. »So ganz gratis bekommt man auch das nicht.«
    »Zur Hölle mit euch!« Margo schnappte sich ihre Tasche und wandte sich zum Gehen. »Verdammt.«
    »Wir lieben dich, Margo.«
    Bei diesen Worten blieb Margo stehen und wirbelte zu Kate herum. »Hexe! Das zu sagen, war gemein.« Als Kate grinste, verzog sie ebenfalls das Gesicht; doch statt in Heiterkeit brach sie in Tränen aus.
    »Scheiße!« Schockiert nahm Kate sie in den Arm. »Entschuldige, entschuldige. Schließ die Tür zu, Laura. Tut mir leid, Margo. Tut mir leid. War offenbar kein guter Plan von mir. Ich dachte, du würdest wütend und machtest dich sofort auf den Weg, um ihm den Arsch aufzureißen. Was hat der Bastard dir angetan? Wenn du willst, mache ich ihn für dich fertig.«
    »Er hat mich fallengelassen wie eine heiße Kartoffel.« Auch wenn es ihr unendlich peinlich war, weinte sie sich an Kates Schulter aus. »Er haßt mich. Ich wünschte, er wäre tot. Schade, dass ich nicht mit Claudio geschlafen habe.«
    »Warte! Wöw!« Kate wiegte sie entschlossen hin und her, während Laura mit einer Tasse Tee gesprungen kam. »Wer ist Claudio und wann hast du die Gelegenheit ausgeschlagen, mit ihm ins Bett zu gehen?«
    »Er ist ein Freund, nur ein Freund. Und zwischen uns war noch nie etwas.« Ihre Tränen quollen so heiß aus ihr, dass sie das Gefühl hatte, ihre Augen würden von der Flüssigkeit versengt. »Auch nicht, als Josh plötzlich hereinschneite und wir im Schlafzimmer standen.«
    »Uhu!« Kate rollte die Augen himmelwärts. »Ist das eine französische Farce oder eine griechische Tragödie? Laura, sag du es mir.«
    »Halt die Klappe, Kate. Komm schon, Margo. Setz dich hin. Und dann erhalten wir endlich einen Lagebericht.«
    »Himmel, ich komme mir wie eine Närrin vor.« Nun, da alles heraus war, fühlte sie sich nicht nur wie eine Idiotin, sondern gleichzeitig vollkommen leer.
    »Er ist der Affe«, verbesserte Laura sie. »Dafür, dass er voreilige Schlüsse gezogen hat.«
    »Aber eins mußt du ihm zugute halten.« Kate reichte Margo ein weiteres Taschentuch. »Die Sache hat sicher tatsächlich mehr als seltsam auf ihn gewirkt. Auch wenn er deshalb nicht einfach hätte abhauen sollen, ohne sich vorher deine Erklärung anzuhören«, fügte sie eilig hinzu, als Margo abermals zu schluchzen begann. »Doch zumindest solltest du die Angelegenheit auch einmal aus seiner Perspektive betrachten.«
    »Ich habe sie aus allen Perspektiven nachvollzogen.« Endlich weinte sie nicht mehr. »Und nehme es ihm auch nicht übel, dass er ausgerastet ist.«
    »So weit würde ich nun wieder nicht gehen«, schränkte Kate entschieden ein.
    »Nein, es wird nie mehr was. Immerhin kennt er meine Vergangenheit. Weshalb sollte er mir mit einemmal vertrauen?«
    »Weil er dich liebt«, warf Laura ein. »Weil er im Grunde Bescheid weiß.«
    »Das habe ich mir auch gesagt, als ich mit meinem Haß auf ihn beschäftigt war. Aber jetzt, nachdem ich alles rausposaunt habe, fällt es mir schwer, das noch zu glauben. Er denkt, ich sehe ihn und unsere Beziehung einfach als eine weitere Abwechslung an. Und wahrscheinlich ist es sogar besser, dass diese Sache passiert ist, bevor ich …«
    »Bevor du was?« drängte Kate.
    »Bevor ich ihn angebettelt habe, mich zu heiraten.« Plötzlich hob sie die Hände vors Gesicht, doch dieses Mal brach sie statt in Tränen in lautes Gelächter aus. »Könnt ihr euch das vorstellen? Ich hatte tatsächlich die Absicht, ihm einen Antrag zu machen. Es war alles genau geplant – Kerzenlicht, Wein, Musik –, und wenn ich ihn erst um den Finger gewickelt hätte, hätte ich ihm die entscheidende Frage gestellt. Was für eine hirnrissige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher