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So heissbluetig kuesst nur einer

So heissbluetig kuesst nur einer

Titel: So heissbluetig kuesst nur einer
Autoren: Natalie Anderson
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habe mich erst auf ihn eingelassen, als er mir versicherte, die Scheidung wäre eingereicht. Er hat mir sogar den Brief seines Anwalts gezeigt. Später stellte sich heraus, dass er ihn selbst geschrieben hatte, um mich herumzukriegen. Er hat mich förmlich mit Aufmerksamkeiten überschüttet. Natürlich habe ich das genossen. Und schließlich hat er dann sein Ziel erreicht: Ich habe mit ihm geschlafen, weil ich glaubte, dass er mich liebt, und weil ich ihm seine Versprechungen geglaubt habe. Doch sowie er mich herumgekriegt hatte, ließ sein Interesse an mir nach. Er hat mich nur benutzt. Das passiert mir nicht noch einmal, Seth. Ich kann nicht mehr mit dir zusammen sein, weil du mir nicht geben kannst, wonach ich mich sehne.“
    „Ich betrüge dich aber nicht, Lena.“ Krampfhaft hielt er die Absperrungstange umklammert.
    „Nicht mit einer anderen Frau, das stimmt. Aber mit deiner Einstellung zur Ehe. Nur weil die Ehe deiner Eltern in die Brüche gegangen ist, willst du unbedingt unverheiratet bleiben und lässt dich nicht auf eine feste Beziehung ein. Die perfekte Ausrede, eine Frau nach der anderen zu vernaschen und nicht zugeben zu müssen, dass du mich auch nur für ein kurzes Sexabenteuer wolltest.“
    „Aber du selbst hast doch darauf bestanden, dass es nur Sex ist, Lena.“
    „Stimmt. Ich habe mich geirrt. Eines Tages wirst du eine Frau kennenlernen, die perfekt zu dir passt, Seth. Und dann wirfst du deine Bedenken über Bord. Leider bin ich nicht die Richtige. Ich werde es nie sein.“
    Sie verstummte, um ihm Gelegenheit zu geben, sie an sich zu reißen und ihr zu versichern, dass sie sehr wohl die Richtige für ihn wäre. Doch diese vage Hoffnung war natürlich vergebens.
    Bleich und angespannt stand Seth neben ihr. „Warum hast du darauf bestanden, dass sich unsere Beziehung auf das Körperliche beschränkt, Lena?“, fragte er schließlich.
    „Weil ich dich begehrt habe“, rief sie verzweifelt. „Und jetzt ist mir das eben nicht mehr genug. Ich kann nichts dafür, dass ich mehr von dir will, als du zu geben bereit bist. Gib zu, dass du nur Sex von mir willst!“
    Er stritt es nicht ab, sah sie nur starr an. Das machte Lena erst recht wütend. Warum gab er es nicht einfach zu, und die Sache war erledigt? Musste sie denn wirklich bis zum Äußersten gehen, um die Affäre zu beenden?
    „Du weißt, dass du mir nie vertrauen könntest. Ich habe mich schon einmal in eine Ehe gedrängt. Wissentlich oder unwissentlich spielt keine Rolle. Woher willst du wissen, dass ich es nicht wieder tun würde? Woher willst du wissen, dass ich dir treu bin?“
    Er wurde noch eine Spur bleicher. Sie war also auf dem richtigen Weg.
    „Du hasst Untreue, Seth. Also musst du auch mich für das hassen, was ich getan habe. Aber du selbst bist auch nicht gerade ohne Fehl und Tadel. Nur ein Beispiel: Es ist unmenschlich, wie du dein eigen Fleisch und Blut behandelst. Der Junge braucht vielleicht deine Hilfe, und du bist so von Hass zerfressen, dass dir völlig gleichgültig ist, ob er leidet. Mir reicht’s, Seth. Ich bin fertig mit dir.“ Abrupt drehte sie sich auf dem Absatz um und ließ Seth einfach stehen. Tränenblind marschierte sie Richtung Katakomben.
    „Lass mich bitte durch“, sagte sie leise, als ihr ein Rugbyspieler am Eingang den Weg versperrte. Nach einem Blick auf ihr tränennasses Gesicht gehorchte der Spieler sofort.
    Seth war so schockiert, dass er eine Weile brauchte, um sich von diesem Albtraum zu erholen. Als er sich einigermaßen gefangen hatte und sich umblickte, war Lena längst verschwunden. Er hatte ja an diesem Abend mit allem Möglichen gerechnet, aber nicht damit, dass Lena ihn eiskalt abservierte. Seine Brust schmerzte, fühlte sich an wie zugeschnürt. Was hatte Lena nur dazu bewogen, ihn zurückzustoßen? Und wieso gab sie ihm keine Gelegenheit, auf ihre Vorhaltungen zu reagieren?
    Langsam wurde er wütend. Was hatte sie ihm vorgeworfen? Er wäre unmenschlich? Von Hass zerfressen? Und was war sie? Sie war der größte Feigling, dem er je begegnet war. Aber so leicht wollte er sie nicht davonkommen lassen. Früher oder später musste sie ihm Rede und Antwort stehen.

12. KAPITEL
    Wäre es tatsächlich nur um Sex gegangen, hätte Lena schnell Ersatz für Seth gefunden. Der neuste Zugang der Rugbymannschaft war nicht zu verachten, und er hatte schon mit ihr geflirtet. Außerdem war sie vor Seth monatelang ohne Mann ausgekommen.
    Doch es war so viel mehr. Lena brach in Tränen aus. Seth fehlte
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