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So heissbluetig kuesst nur einer

So heissbluetig kuesst nur einer

Titel: So heissbluetig kuesst nur einer
Autoren: Natalie Anderson
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bekommen. Bisher war sie ihrer Linie auch treu geblieben und hatte alle Einladungen abgelehnt. Die Männer waren zwar wirklich attraktiv, aber sich mit einem von ihnen zu verabreden, wäre ihr nicht im Traum eingefallen. Bei diesen ehrgeizigen Topspielern stand der Sport an erster Stelle, und Lena hatte sich fest vorgenommen, in ihrer nächsten Beziehung, die sie irgendwann in ferner Zukunft einzugehen gedachte, die erste Geige zu spielen. Und die einzige. Eine Dreierbeziehung kam für sie nicht infrage.
    Außerdem waren die Spieler nicht wirklich an einem Date mit ihr interessiert. So unwiderstehlich war sie nun auch wieder nicht. Es war einfach nur ein Spiel für die Männer. Man durfte es weder ernst nehmen noch sich gar geschmeichelt fühlen.
    Lena ließ sich jedenfalls auch dieses Mal nicht aus der Ruhe bringen. Darauf, dass sie vor Scham erröten oder albern kichern würde, konnten sie lange warten! Aber dieses Mal waren sie eindeutig zu weit gegangen. Statt der erwarteten kühlen Abfuhr ging sie auf ihre Bitte ein. Die Jungs wollten, dass sie Babyöl auf ihren Oberkörpern verteilte? Das konnten sie haben!
    „Klar, kein Problem.“ Sie streckte die Hand nach der Flasche aus. „Also, wer ist der Erste?“
    Entgeisterte Blicke trafen sie.
    „Du machst es?“, fragte der Spieler verblüfft, der ihr am nächsten stand.
    Damit hatten sie natürlich nicht gerechnet. Schließlich hielt Lena sonst stets gebührenden Abstand zu ihnen.
    „Selbstverständlich.“ Sie klappte die Verschlusskappe auf und spritzte sich Öl auf die Hand. „Auch das gehört zu meinen Aufgaben.“ Lena stellte sich in Positur. „Natürlich könnte ich euch auch wegen sexueller Belästigung anzeigen.“ Sie wartete, bis die versteckte Drohung bei allen angekommen war, dann schlug sie die flache Hand mit dem Öl hart auf den ersten Oberkörper.
    Sie spürte, wie der Spieler zusammenzuckte, registrierte die plötzliche Stille in der Kabine und verkniff sich ein schadenfrohes Lächeln. Das hatten sie nun davon!
    „Du musst ja nicht halb nackt für Fotos posieren, die wildfremde Leute sich an die Wand hängen“, keuchte Max, den sie sich zuerst vornahm. „Wenn das keine sexuelle Belästigung ist, dann weiß ich es auch nicht.“
    Lena musterte ihn streng und drückte mehr Öl aus der Flasche. „Das ist eben der Preis des Ruhmes, Jungs.“
    „Für den wir jetzt bezahlen müssen.“ Der nächste Spieler zuckte ebenfalls zusammen, als sie mit der Hand hart auf die Brust klatschte und das Öl verrieb.
    Rücksichtslos und effizient verteilte sie in bester Krankenschwestermanier das Babyöl auf den nackten Oberkörpern. Ruckzuck war der Nächste dran – wie am Fließband.
    „Seid ihr so weit, Jungs?“ Begleitet von Dion, dem neuen Stadionmanager, tauchte der Fotograf aus den Katakomben auf.
    „Fast“, krächzte der letzte Ölungskandidat.
    „So, das hätten wir.“ Zufrieden ließ Lena den Blick über die glänzenden Oberkörper gleiten. Die Männer musterten sie mit weit aufgerissenen Augen. Einer tastete behutsam über seine Brust. Vielleicht habe ich sie doch etwas zu hart angepackt, dachte Lena amüsiert. Sie konnte sich das Lachen kaum verkneifen. Sie war eben auch nur ein Mensch und zeigte Gefühle. Aber nicht vor den Spielern.
    „Worauf wartet ihr noch?“, erkundigte sie sich streng und blickte noch einmal auf die sprachlose Runde. Dann marschierte sie zur Tür. „Ich komme gleich mit den Trikots zurück.“
    Im Stakkato klapperten die hohen Absätze auf dem Betonboden, als Lena sich so schnell wie möglich vom Umkleideraum entfernte. Lange konnte sie sich nicht mehr beherrschen.
    Nach wenigen Schritten hörte sie das Gebrüll der Spieler und blieb stehen. Die öligen Hände weit von sich gestreckt lehnte sie sich an die kühle Wand im Korridor, schloss die Augen und ließ ihren Gefühlen freien Lauf.
    Lachen – amüsiertes, fröhliches, freches Lachen, das sie schon viel zu lange unterdrückt hatte.
    Diese Halunken! Aber ihre Mienen waren unbezahlbar gewesen. Am liebsten hätte sie den Männern doch die eine oder andere passende Bemerkung an den Kopf geworfen.
    Immerhin hatten sie ihren Unmut körperlich zu spüren bekommen. Das geschah ihnen ganz recht. Lena konnte sich kaum auf den Beinen halten vor Lachen. Sie lachte so herzhaft, dass ihr schon der Bauch wehtat. Schließlich holte sie tief Luft und schlug die Augen wieder auf.
    „He!“ Erschrocken zuckte sie zusammen und stieß sich den Hinterkopf an der Wand. Ein ihr
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