Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
wir ihnen folgen. Irgendetwas tun.«
    »Was zum Beispiel?« Verständnisvoll legte Margo einen Arm um Kate. »Ich fürchte, es würde keinen Unterschied mehr machen, was auch immer wir täten«, stellte sie fest.
    »Aber trotzdem werde ich nicht einfach hier herumstehen und mit ansehen, wie sie in ihr Unglück rennt.« Angewidert wandte sich Kate an ihren Stiefbruder. »Josh könnte etwas Champagner stibitzen und dann setzen wir uns ein bisschen in den Südgarten.«
    »Ihr seid noch nicht volljährig«, sagte er in strengem Ton.
    »Als hättest du so etwas früher nie gemacht.« Sie setzte ihr gewinnendstes Lächeln auf. »Nur ein Glas für jede von uns. Damit wir auf Laura anstoßen können. Vielleicht bringt es ihr Glück.«
    »Also gut, ein Glas.«
    Margo runzelte die Stirn, als sie bemerkte, dass er sich suchend umblickte. »Guckst du vielleicht, ob dir bereits die Polizei auf den Fersen ist?«
    »Nein, ich dachte, vielleicht käme Michael noch vorbei.«
    »Mick?« Kate legte den Kopf auf die Seite und sah Josh verwundert an. »Ich dachte, er wäre irgendwo in Mittelamerika oder so und spielt dort den Glücksritter.«
    »Ist – war er auch«, antwortete Josh. »Aber jetzt ist er, zumindest für eine Weile, wieder da. Ich hatte gehofft, er würde meiner Einladung vielleicht doch noch folgen.« Schulterzuckend wandte er sich wieder den beiden Mädchen zu. »Allerdings kann er Festen wie diesen nicht allzu viel abgewinnen, hat er gesagt. Ein Glas«, wiederholte er und stupste Kates vorwitzig gereckte Nase an, »aber von mir habt ihr es nicht.«
    »Natürlich nicht.« Kate hakte sich bei Margo ein und schlenderte in Richtung des fröhlich beleuchteten Südgartens. »Wenn wir sie schon nicht aufhalten können, dann trinken wir wenigstens auf sie.«
    »Ja, trinken wir auf sie«, pflichtete Margo ihr entschieden bei. »Und lass uns für sie da sein, falls es nicht klappt.«
    »So viele Sterne«, wisperte Laura, als sie an Peters Hand die leicht abfallende Rasenfläche hinunterging. »Eine perfektere Nacht gibt es ganz sicher nicht.«
    »Um so perfekter, als ich endlich für einen Augenblick mit dir alleine bin.«
    Sie errötete vor Freude und lächelte ihn an. »Tut mir Leid. Ich war so beschäftigt, dass ich kaum einen Moment Zeit hatte, um mit dir zu reden.« Und um mit ihm allein zu sein.
    »Du hast Verpflichtungen. Das verstehe ich durchaus. Eine Templeton würde ihre Gäste niemals vernachlässigen.«
    »Für gewöhnlich nicht. Aber dies ist mein Geburtstag.« Ihre Hand fühlte sich in der Seinen herrlich warm und wunderbar geborgen an. Sie wünschte, sie könnten einfach ewig weitergehen, hinunter zu den Klippen, an ihren Lieblingsplatz. »Da sollte mir also ein wenig Freiheit zustehen, finde ich.«
    »Dann nutzen wir diese Freiheit besser aus.« Er führte sie hinüber zu der hübschen weißen Laube, wo man die Geräusche von der Party nur noch gedämpft vernahm, wo das Mondlicht sanft durch weiche Spitzengardinen fiel, wo die Luft erfüllt war von köstlichem Blumenduft. Es war genau die Umgebung, die er sich erhofft hatte.
    Altmodisch und romantisch wie die Frau, die zu gewinnen er beabsichtigte.
    Er zog sie an seine Brust und küsste sie. Sie schmiegte sich so bereitwillig in seinen Arm. So unschuldig. Der liebreizende Mund, der sich ihm öffnete, die zarten Arme, die sich vorsichtig um seinen Nacken schlangen, diese Verbindung aus Jugend und Würde, Hingabe und Unschuld erregten ihn.
    Er könnte sie haben, er hatte das Talent und die Erfahrung, um sie herumzukriegen, das wusste er. Aber er war ein Mann, der stolz auf seine Selbstbeherrschung war, und so schob er sie sanft zurück. Er würde die Perfektion nicht beschmutzen, indem er auf überstürzte Intimitäten zwischen ihnen drang. Er wollte, dass seine zukünftige Frau von niemandem, noch nicht einmal von ihm selbst, vor ihrer Hochzeitsnacht berührt wurde.
    »Ich habe dir noch gar nicht gesagt, wie hübsch du heute Abend bist.«
    »Danke.« Sie genoss das warme, flüssige Verlangen, das durch ihre Adern rann. »Ich wollte hübsch sein. Für dich.«
    Er lächelte und hielt sie dabei sanft im Arm.' Sie war einfach die perfekte Frau für ihn. Jung, liebreizend und wohlerzogen. Umgänglich. Durch einen Spalt in der Holzwand erblickte er Margo, aufreizend in ihrem leuchtend roten Kleid, wie sie zweideutig über irgendetwas kicherte.
    Obgleich er bei ihrem Anblick eine gewisse Erregung empfand, betrachtete er ihre Nähe gleichzeitig als eine Beleidigung. Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher