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So fern wie ein Traum

So fern wie ein Traum

Titel: So fern wie ein Traum
Autoren: Nora Roberts
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Gesicht.«
    »Du hast gesagt, dass du Laura entscheiden lässt«, erinnerte Margo sie, ehe sie stehen blieb und ihre Freundin einer eingehenden Musterung unterzog. »Du siehst phantastisch aus. Würdevoll und sexy zugleich.«
    »Wirklich? Bist du sicher?« Die Vorstellung, sexy zu sein, war derart aufregend, dass Laura abermals in den Spiegel sah. Das, was sie dort erblickte, war eine nicht gerade groß gewachsene Frau mit weit aufgerissenen grauen Augen und einer Frisur, die einfach nicht hielt.
    »Absolut. Sämtliche Kerle auf deiner Party werden verrückt nach dir sein, und keiner wird sich trauen, dich auch nur anzusprechen. Wart's nur ab.«
    Mit einem verächtlichen Schnauben ließ sich Kate auf Lauras Bett plumpsen. »Margo,
dich
werden sie ganz bestimmt ansprechen, keine Angst. Du bist das beste Beispiel dafür, dass der Inhalt halten kann, was die Verpackung verspricht.«
    Grinsend strich sich Margo mit der Hand über die Hüfte. Das tiefrote Kleid, das sie trug, hatte einen Ausschnitt, der verführerische Einblicke gestattete, und zugleich betonte es vorteilhaft sämtliche ihrer üppigen Rundungen. »Man sollte nun einmal nicht mit seinen Reizen geizen – wenn man welche hat. Da du jedoch leider kaum natürliche Ausstrahlung besitzt, brauchst du eben jede Menge Rouge, Lidschatten, Mascara und…«
    »Himmel!«
    »Sie sieht wirklich reizend aus, Margo«, übernahm Laura wie immer die Rolle der Friedensstifterin. Sie lächelte Kate an, deren knabenhafte Figur in dem langen Kleid aus dünner, weißer Wolle durchaus vorteilhaft zur Geltung kam. »Wie eine Nymphe, finde ich.« Als Kate aufstöhnte, lachte sie. »Aber ein bisschen mehr Farbe täte dir sicher wirklich gut.«
    »Siehst du?« Triumphierend zog Margo ihre Schminktasche hervor. »Also setz dich hin und lass die Meisterin ihr Werk vollenden, ja?«
    »Ich hatte auf dich gezählt«, beschwerte sich Kate, während Margo zahlreiche Pinsel und Tuben aus ihrer Tasche zog. »Das tue ich nur, weil heute dein Geburtstag ist.«
    »Was ich durchaus zu schätzen weiß.«
    »Es wird sicher eine klare Nacht«, meinte Margo, während sie mit geschickten Fingern Rouge auf Kates Wangenknochen auftrug. »Die Band hat bereits das Podium bezogen, während in der Küche noch das vollkommene Chaos herrscht. Mum rennt in der Gegend herum und kümmert sich um die Blumenarrangements, als wäre dies ein Empfang zu Ehren einer Königin.«
    »Ich sollte wirklich runtergehen und helfen«, setzte Laura an.
    »Ganz bestimmt nicht. Schließlich bist du der Ehrengast.« Schnell klappte Kate die Augen wieder zu, als Margo ihre Lider mit Farbe zu bestäuben begann. »Tante Susie hat alles unter Kontrolle – einschließlich Onkel Tommy. Er ist draußen und spielt auf seinem Saxophon.«
    Lachend setzte sich Laura neben Kate aufs Bett. »Er hat immer gesagt, sein heimlicher Traum wäre es, in irgendeiner verräucherten Bar Tenorsaxophon zu spielen.«
    »Das hätte er sicher auch eine Weile durchgehalten«, stellte Margo fest, während sie vorsichtig mit Eyeliner Kates große Rehaugen betonte. »Aber irgendwann wäre wieder der Templeton in ihm hervorgekommen und dann hätte er die Bar gekauft.«
    »Meine Damen.« Eine kleine Blumenschachtel in den Händen, kam Lauras Bruder Josh herein. »Ich möchte dieses weibliche Ritual nicht gerne unterbrechen, aber da heute die ganze Welt ein wenig verrückt zu spielen scheint, spiele ich jetzt den Botenjungen.«
    In seinem eleganten Smoking sah er wirklich phantastisch aus. Margo wurde es siedend heiß, und sie warf ihm einen verführerischen Blick zu. »Darf man fragen, was für ein Trinkgeld du für gewöhnlich nimmst?«
    »Am besten lasst ihr euch etwas einfallen.« Er kämpfte gegen den Wunsch an, auf ihren Ausschnitt zu starren und verfluchte jeden Mann, der diese milchweißen Rundungen erblicken durfte. »Sieht aus, als brächte ich schon wieder Blumen für unser Geburtstagskind.«
    »Danke.« Laura stand auf, nahm ihm die Schachtel ab und küsste ihn. »Ich hoffe, dass das als Trinkgeld reicht.«
    »Du siehst phantastisch aus.« Er nahm sie bei der Hand. »Richtig erwachsen. Obwohl ich ehrlich sagen muss, dass ich meine nervtötende kleine Schwester vermisse.«
    »Ich werde mein Möglichstes tun, um dir auch weiterhin so oft wie möglich auf die Nerven zu gehen, keine Angst.« Sie klappte die Schachtel auf, stieß einen Seufzer aus und vergaß die Welt um sich herum. »Von Peter«, murmelte sie.
    Josh biss die Zähne zusammen. Es wäre nicht
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