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Snuff: Roman (German Edition)

Snuff: Roman (German Edition)

Titel: Snuff: Roman (German Edition)
Autoren: Chuck Palahniuk
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gearbeitet, für die gesamte Produktion. Das war 1996, und Candy hörte schließlich bloß auf, weil die LAPD das Studio stürmte und die Produktion stoppte.
    Sie sagt: »Tatsache.«
    Als Annabel Chong ihren Rekord damals aufstellte, sagt die mit der Stoppuhr, 251 Geschlechtsakte, waren sogar achtzig Mann dabei, aber sechsundsechzig Prozent davon bekamen den Schwanz nicht hoch genug, um ihren Job tun zu können.
    Im selben Jahr, 1996, brach Jasmin St. Claire Chongs Rekord mit dreihundert Geschlechtsakten in einem einzigen Dreh ohne Schnitte. Spantaneeus Xtasy brach diesen Rekord mit 551. Im Jahr 2000 stellte die Schauspielerin Sabrina Johnson sich zweitausend Männern, bis sie solche Schmerzen hatte, dass die Crew ihr Eis zwischen die Beine packte und sie den Rest der Truppe nur noch lutschen konnte. Als ihre Tantiemenschecks platzten, ging Johnson an die Öffentlichkeit und erklärte, der Rekord sei gefälscht. Sie habe höchstens fünfhundert Geschlechtsakte gehabt, und statt zweitausend hätten sich lediglich neununddreißig Männer zu dem Dreh gemeldet.
    Die mit der Stoppuhr zeigt auf das Kreuz und sagt: »Versuch bloß nicht, hier irgendwelche Seelen zu retten.«
    Der Typ neben mir am Tisch zieht sein schwarzes T-Shirt aus, Kopf, Arme und Brust sind gleichmäßig gebräunt. In einem Nippel glänzt ein Goldring. Seine Brustbehaarung ist bis auf kurze Stoppel abrasiert. Er sieht mich an und sagt: »Hey, Mann...« Er sagt: »Rette ihre Seele erst, wenn ich mit meiner Nummer fertig bin, okay?« Und er zwinkert mir so heftig zu, dass sein halbes Gesicht um das eine Auge herum in Falten liegt. Und die Wimpern flattern heftig wie ein Fächer.
    Von nahem sieht man, er hat sich eine rosa Schicht auf Stirn und Wangen geschmiert. Puder in drei Brauntönen um die Augen, alle Runzeln zugekleistert. Unter einen Arm, zwischen Ellbogen und gebräunten Rippen, hat er ein weißes Bündel geklemmt, vielleicht noch mehr Klamotten.
    Auf der anderen Seite des Tischs sieht die mit der Stoppuhr uns beide an, erst ihn, dann mich. Sie steckt eine Hand in die Vordertasche ihrer Jeans und fragt mich: »Hey, Prediger, brauchst du eine Versicherung?« Sie zieht eine kleine Flasche raus, ungefähr so dick wie ein Reagenzglas, aber kürzer. Als sie die Flasche schüttelt, klimpern ein paar blaue Pillen darin. »Zehn Dollar pro Stück«, sagt sie und schüttelt die Flasche vor ihrem Gesicht. »Nicht dass du einer von den sechsundsechzig Prozent bist.«
    Sie reicht dem Geschminkten eine Tüte mit der Nummer 137 und sagt: »Soll der Teddybär auch in die Tüte?«
    Sie zeigt auf das weiße Bündel, das er unterm Ellbogen hat.
    Nummer 137 zieht das weiße Ding unter seinem Arm hervor und sagt: »Mr. Toto ist kein simpler Teddybär...« Er sagt: »Mr. Toto ist Autogrammjäger.« Er küsst das Ding und sagt: »Du glaubst nicht, wie alt der ist.«
    Das Stofftier ist aus weißem Tuch genäht, eine Art Dackelkörper mit vier weißen Stummelbeinchen. Oben drauf ein Hundekopf mit schwarzen Knopfaugen und weißen Schlappohren. Der weiße Stoff ist über und über bekritzelt, in Blau, Schwarz und Rot. Namen in Krakelschrift, Namen in Blockbuchstaben. Manche mit Datum. Zahlen. Tag, Monat, Jahr. Wo der Kerl den Hund geküsst hat, ist der Stoff mit rotem Lippenstift beschmiert.
    Er hält den Hund in der Armbeuge, wie man ein Baby hält. Mit der anderen Hand zeigt er auf die Unterschriften. Autogramme. Er zeigt uns Carol Channing. Bette Midler. Debbie Reynolds. Carole Baker. Tina Turner.
    »Mr. Toto«, sagt er, »hat mehr Jahre auf dem Buckel, als ich von mir selbst je zugeben würde.«
    Die mit der Stoppuhr wedelt immer noch mit ihrer Pillenflasche herum und sagt: »Du willst, dass Miss Wright ihr Autogramm auf deinen Hund schreibt?«
    Cassie Wright, erklärt der Kerl, ist sein absoluter Lieblingspornostar. Sie beherrscht ihr Handwerk besser als alle anderen.
    Nummer 137 sagt, Cassie Wright habe sechs Monate lang einem Endokrinologen bei der Arbeit zugesehen, habe gelernt, was er mache, und seine Körpersprache studiert, bevor sie bei dem bahnbrechenden Porno Emergency Room Back Door Dog Pile die Rolle einer Ärztin übernommen habe. Sechs Monate habe Cassie Wright recherchiert, an Überlebende geschrieben und Prozessunterlagen gelesen, bevor sie zu den Dreharbeiten für das Megapornoepos Titanic Back Door Dog Pile erschienen sei. In der einzigen Textzeile, die sie zu sprechen habe – »Dieses Schiff ist nicht die einzige Dame, die heute nacht zu Boden geht«
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