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Sniper

Sniper

Titel: Sniper
Autoren: Chris Kyle , Scott McEwen , Jim DeFelice
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Einverständniserklärung zu unterschreiben, dass ich die Navy nicht haftbar machen würde, falls meinem Arm etwas zustieß.
    Sie lehnte mich trotzdem ab.
    Und das, folgerte ich, war das Ende meiner Militärkarriere.
    Der Anruf
    Nachdem das Militär für mich nicht mehr infrage kam, konzentrierte ich mich wieder darauf, eine Laufbahn als Rancher einzuschlagen und Cowboy zu werden. Da ich bereits einen guten Job auf einer Ranch hatte, ergab es keinen Sinn, weiter aufs College zu gehen. Also brach ich das Studium ab, obwohl mir zum Abschluss nur noch wenige Bewertungseinheiten fehlten.
    Da ich nun Vollzeit arbeitete, verdoppelte David meinen Lohn und übertrug mir immer größere Verantwortung. Bessere Angebote führten mich später auch zu anderen Ranchs, aber aus verschiedenen Gründen kehrte ich immer wieder zu meiner alten Stelle bei David zurück. Schließlich verschlug es mich kurz vor dem Winter 1997/1998 nach Colorado.
    Ich nahm einen Job an, ohne zu wissen, worauf ich mich einließ, was sich im Nachhinein als großer Fehler herausstellte. Ich dachte, es sei sicher einmal eine angenehme Abwechslung, vom texanischen Flachland in die Berge zu ziehen.
    Aber die Ranch, auf der ich meinen neuen Job antrat, lag ausgerechnet in der einzigen Gegend von Colorado, die noch flacher ist als Texas. Nur deutlich kälter. Es dauerte nicht lange, bis ich David anrief und ihn fragte, ob er zufällig noch Hilfe benötigte.
    »Du kannst jederzeit zurückkommen, wenn du willst«, antwortete er.
    Ich fing an zu packen, kam aber nicht weit. Kurz bevor ich zurück nach Texas ziehen konnte, erhielt ich einen Anruf von der Navy.
    »Wollen Sie immer noch ein SEAL werden?«, fragte mich der Rekrutierer am anderen Ende der Leitung.
    »Warum?«
    »Weil wir Sie wollen«, sagte er.
    »Was ist mit den Schrauben in meinem Arm?«
    »Machen Sie sich darüber mal keine Sorgen.«
    Das tat ich auch nicht. Ich fing sofort an, alle nötigen Vorkehrungen zu treffen.

Kapitel 2
In Grund und Boden
    Willkommen beim BUD/S
    »Runter! 100 Liegestützen! Sofort!«
    Etwa 220 Männer in Tarnanzügen und frisch bemalten, grünen Helmen stürzten sich auf den Asphalt und fingen an zu pumpen. Dies war der Anfang unserer BUD/S-Ausbildung und wir waren hoch motiviert, aufgeregt und extrem nervös.
    Es war klar, dass man uns hier richtig schleifen würde, aber wir waren so begeistert, dass uns das auch noch gefiel.
    Der Ausbilder machte sich nicht einmal die Mühe, sein Büro zu verlassen, das sich in dem nahegelegenen Gebäude befand. Seine tiefe, leicht sadistische Stimme hallte aus dem Flur hinaus auf den Hof, auf dem wir uns versammelt hatten.
    »Mehr Liegestützen! 40 Stück! Vieeerzig!«
    Meine Arme hatten noch nicht angefangen zu brennen, als ich ein seltsames, zischendes Geräusch hörte. Ich blickte nach oben, um zu sehen, woher es kam.
    Und prompt wurde ich für meine Neugier mit einem kräftigen Wasserstrahl belohnt, den man auf mein Gesicht richtete. In der Zwischenzeit waren einige andere Ausbilder erschienen, die uns nun mit Wasserschläuchen bearbeiteten. Jeder, der so dumm war nach oben zu sehen, bekam eine Fontäne ab.
    Willkommen beim BUD/S.
    »Schnelle Beinscheren! Los!«
    BUD/S steht für Basic Underwater Demolition/SEAL. Es handelt sich dabei um einen Grundkurs, den alle Anwärter bestehen müssen, um in die Reihen der SEALs aufgenommen zu werden. Er wird zurzeit am Naval Special Warfare Center in Coronado, Kalifornien, abgehalten und beginnt mit der »Indoc« oder Indoktrination, die die Anwärter mit den Anforderungen vertraut macht, die an sie gestellt werden. Es folgen drei weitere Phasen: Fitnesstraining, Tauchen und Landkriegsführung.
    Im Laufe der Jahre erschienen zahllose Berichte und Reportagen über das BUD/S und wie anstrengend es ist. Eine Menge von dem, was gesagt wurde, entspricht der Wahrheit. (Oder zumindest größtenteils. Natürlich nehmen die Navy und die Ausbilder für TV-Dokumentationen und andere Sendeformate schon einen Gang raus, aber selbst die Light-Version gibt bereits einen ganz guten Eindruck davon, wie es dabei zugeht.) Im Grunde genommen muss man es sich so vorstellen: Die Ausbilder machen dich fertig und legen dann noch einmal ordentlich nach. Und gleich im Anschluss daran treten sie nach und knüppeln dich ein weiteres Mal nieder.
    So ungefähr läuft es.
    Ich fand es toll. Ich hasste, verabscheute und verfluchte es … aber fand es trotzdem toll.
    Gähnende Langeweile
    Doch bis ich überhaupt an diesen Punkt
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