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SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast

Titel: SLEEP - Ich weiss, was du letzte Nacht getraeumt hast
Autoren: Lisa McMann
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kribbelt.
    Megan fährt dicht am weidenbestandenen Ufer entlang. In der Nähe des Strandes und des Campingplatzes vor der Stadt setzt sie zu einer weiten Kurve an, um zu wenden. Janie macht die Bewegung mit, aber sie spürt nur einen sanften Stoß, als sie über das Kielwasser fährt. Als sie wieder gerade fahren, feuchtet sie ihre Lippen an und zeigt Megan entschlossen den Daumen nach oben.
    Schneller.
    Megan befolgt den Wunsch und rast zum Anleger in der Nähe der kleinen, rotbraun gestrichenen Hütte zurück, einer von sechs, die am Ufer des Rustic Log Resorts stehen, und fährt daran vorbei. Sie erkundet neues Gebiet.
    Mann, bin ich ein Draufgänger , denkt Janie. Sie blinzelt und unternimmt einen kühnen und letztendlich sogar erfolgreichen Versuch, noch einmal durch das Kielwasser zu kreuzen, unter dem Jubel der beiden im Boot.
    Als Janie es erkennt, ist es bereits zu spät.
    Eine Frau liegt auf einem Wassertrampolin und sonnt sich. Auf ihrer Haut glänzen Sonnenöl und Schweiß. Janie kann die Szene nicht erkennen, aber die Warnsignale sind ihr nur allzu vertraut. Ihr dreht sich der Magen um.
    Sie fliegt an der Frau vorbei und Dunkelheit umfängt sie. Sie bekommt nur drei Sekunden eines Traumes mit, bevor es vorüber und sie wieder außer Reichweite ist. Aber es reicht, um sie aus dem Gleichgewicht zu bringen. Ihre Knie geben nach, die Ski kreuzen sich unter ihr, sie wird nach vorne gerissen und Wasser dringt ihr in Kehle und Nase. Janie hat das Gefühl, das Wasser steigt ihr ins Gehirn, so sehr brennt es. Ein Ski schlägt ihr gegen den Kopf und sie wird unter Wasser gedrückt. Sie wird nicht langsamer.
    Wenn du fällst, musst du loslassen.
    Jetzt.
    Janie kommt hustend und spuckend wieder an die Oberfläche. Ihr Kopf brennt. Nachdem sie den halben See verschluckt hat, spürt sie Übelkeit in sich aufsteigen. Erstaunt stellt sie fest, dass die übergroße Schwimmweste immer noch hält, obwohl sie sich völlig darin verheddert hat. Sie wischt sich das Wasser aus den brennenden Augen und versucht desorientiert, etwas zu erkennen. Sie sehnt sich nach ihrer Brille. Als plötzlich Algen an ihren Füßen kitzeln, quiekt sie auf und zappelt panisch herum. Sie beruhigt sich etwas und versucht, nicht daran zu denken, dass sie von großen gelben Karpfen umgeben ist … und von ihren Exkrementen.
    Würg. Nicht lustig, überhaupt nicht lustig.
    In der Ferne heulen Bootsmotoren.
    Keines der Boote klingt, als würde es näher kommen, um sie zu retten.
    Schließlich hört sie ein gedämpftes Tuckern. Als der Motor verstummt, ruft Janie: »Carl?«
    Es ist immer noch der einzige Name, der irgendwie vertraut klingt.

13:29 Uhr
    Im Boot wickelt Carl sie in ein Handtuch und gibt ihr ihre Brille.
    »Ist wirklich alles in Ordnung?« Um seine Augen bilden sich Fältchen, doch er versucht, nicht zu grinsen.
    »Ja«, knurrt Janie beleidigt und mit klappernden Zähnen. Megan sieht nach der Beule an ihrem Kopf, dann holt sie das Zugseil ein.
    Carl hüstelt und presst die Lippen aufeinander.
    »Das war … echt spektakulär, Hannagan.«
    »Du lachst mich aus? Im Ernst?« Janie rubbelt sich mit dem Handtuch die Haare trocken. »Ich wäre da draußen fast gestorben! Und mein Gehirn ist jetzt mit Plankton und Karpfenkacke verseucht! Pass bloß auf, sonst schieße ich dich mit einer Rotzrakete ab!«
    »Ich … iiih, das ist eklig!«, lacht Carl. »Aber echt, du hättest dich sehen sollen. Stimmts, Megan? Ich wünschte, wir hätten eine Kamera gehabt.«
    »Kumpel, ich bin so neutral wie die Schweiz«, erklärt Megan. Als sie das Seil verstaut hat, lässt sie den Motor wieder an und nimmt Kurs auf den Anleger.
    Zum zweiten Mal an diesem Tag kann Janie nicht lachen.
    Über den Motorenlärm fährt Carl fort: »Ich meine, der Salto, das war eine Sache, aber das Hinterherschleifen, das war total außer Kontrolle. Deine Beine waren in der Luft! Erinnerst du dich an die erste Regel beim Wasserskifahren?«
    »Ja doch, verdammt. Wenn man fällt, lässt man los, ich weiß. Aber wenn man da draußen ist, muss man an so viel Mist denken.«
    Carl prustet los: »An so viel … ja, so viel Mist, an den man denken muss.« Er lacht laut und lange und wischt sich die Augen, um sich wieder in den Griff zu bekommen. »Sollte es nicht eine Art automatische Reaktion sein, den Griff loszulassen, wenn man fast ertrinkt? Eine Art Überlebensinstinkt?«
    Sie sieht ihn finster an.
    Er hört auf zu lachen und sieht sie hilflos und unschuldig an. »Okay, okay, es tut mir
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