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Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'

Titel: Sklaven für Wutawia / Gauner mit der 'Goldenen Hand'
Autoren: Stefan Wolf
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im Wagen. Total betäubt.“

    „Du bringst sie sofort in dein
Versteck. Vorsichtig, Ossi! Und dann... Paß auf, was wir machen!“
    Sie erklärte es. Begeistert war er
nicht. Aber es war zweifellos ein kleines Übel verglichen mit dem, was ihm als
Kidnapper blühte.
    „Ich schaffe das gerade noch, bevor ich
zu Wendelins Party gehe, wir werden...“
    „Zu wem?“ Oswald schaltete nicht
sofort.
    „Zu Wendy, meinem Bruder. Ach ja, ich
habe immer nur von Wendy gesprochen. Er heißt jedoch Wendelin Wiegand.“

7. Boxer Ben und das Party-Pärchen
     
    Besuch, dachte Tim. Aber kein
angenehmer.
    Eine Taschenlampe blitzte auf.
    Das grelle Licht war auf Tim und
Klößchen gerichtet.
    Hinter der Lampe sagte eine plärrige
Stimme, die offenbar Achim gehörte: „Es sind wirklich zwei, Friedhelm. Der eine
ist so rund, daß ich dachte, es wären insgesamt drei.“
    Klößchen schnaubte durch die Nase.
    Zu schärferer Entgegnung fehlte ihm der
Mut.
    Friedhelm, der Klotzige mit der dumpfen
Stimme, lachte hohl. „Wenn wir den Runden braten, Achim, ist das fast so gut
wie ein Ochse am Spieß.“
    Tim zog die Krempe seines Kalabresers
tiefer ins Gesicht, weil das Licht wirklich blendete.
    „Mach die Funzel aus!“ sagte er.
    Achim schien das nicht zu hören.
    Er und Friedhelm, der sicherlich zwei
Zentner auf die Waage brachte, quetschten sich in den Türrahmen. Friedhelm
stand seitlich, Achim schob nur den Kopf hinein — und die Hand mit der Lampe.
    „Wir werfen sie ins Wasser“, sagte
Friedhelm. „Dann merken sie sich, daß die Bude hier uns gehört. Oder — was
meinst du — gibt’s für die noch andere Verwendung?“
    „Könnte sein“, plärrte Achim. „O ja,
könnte sein. Der Große sieht kräftig aus, und der Kleine hat viel Speck unterm
Fell.“
    Die reden von uns wie von
Schlachtschweinen, dachte Tim. Ist das ein Trick, um uns Angst einzujagen?
    „Die Bude hier“, sagte er, „gehört
nicht euch, sondern dem städtischen Bauamt, vermute ich. Also habt ihr auch
keinen Anspruch. Jetzt sind wir hier, und dabei bleibt’s. Macht die Tür zu,
bevor mich der Jähzorn packt!“
    „Dem zeig ich’s!“ stieß Friedhelm durch
seine sicherlich gewaltigen Kiefer und zwängte sich hinein.
    Noch schneller war er draußen — wobei
er Achim umfegte wie einen Stapel aufgeschichteter Bücher. Fünf Meter etwa von
der Bude entfernt ging Friedhelm zu Boden, rücklings. Der Steißknochen
versuchte, einen Steinquader zu spalten, was aber mißlang. Der Hinterkopf
landete auf einem Grasbüschel — zum Glück. Achim lag neben der Hütte, war
jedoch sanft gefallen.
    Trotzdem brüllte er jetzt — als wäre er
der Ochse am Spieß.
    „Friedhelm! Ich... Mein Arm! Oh, mein
Arm! Friedhelm, was ist dir? Was war das?“
    „Ein gesprungener Vorwärtstritt“,
antwortete Tim und schob sich ins Freie, „meine Spezialität. Und sehr
dynamisch. Friedhelm darf froh sein, daß ich ihn vors Brustbein getreten habe
und nicht vor den Schädel. Dann würden ihm jetzt ein paar Gesichtszüge fehlen.“
    „Uuuaaahhh“, Friedhelm gurgelte, als
läge er mit dem Gesicht im Wasser. Er rang nach Luft, versuchte, sich
aufzurichten, schaffte es aber nicht.
    Achim erhob sich vorsichtig. Er war ein
kleiner, wendiger Bursche, nicht viel größer als Klößchen, aber offensichtlich
30 Jahre älter.
    Die Taschenlampe lag neben ihm und
brannte noch.
    „Ich glaube, wir haben uns verstanden“,
sagte Tim. „In der Bude pennen wir. Nur wir. Wenn ihr uns nochmal zu nahekommt,
landet ihr im Fluß.“
    Beide trugen dicke Mäntel, Stiefel und
Wollmützen. Vor Friedhelms Bullenschädel hing ein — offenbar rötlicher —
Vollbart. Achim wirkte hager.
    Er wieselte zu seinem Kumpan und
bemühte sich, ihn hochzuzerren. Nach mehreren Versuchen gelang das.
    Friedhelm atmete sehr kurz und
schwankte auf seinen Nilpferdbeinen, befand sich aber auf dem Wege der
Besserung.
    War ein Glückstreffer, dachte Tim. So
gut ist mir der gesprungene Vorwärtstritt noch nie geglückt. Eine harte
Gangart. Aber wie soll man sich sonst wehren gegen diesen Kerl? Rohe Kraft hat
der sicherlich für fünf. Aber von Schnelligkeit und Technik — null Ahnung.
    Friedhelm, der Klotzige, war jetzt
soweit, daß er sprechen konnte.
    „Ihr beide“, stieß er stumpf hervor,
„hört noch von uns. Wir kommen wieder!“

    „Parteienverkehr“, erwiderte Tim, „ist
bei uns von Montag bis Freitag. Aber nur vormittags. Am Wochenende nie.“
    Er kickte gegen die Taschenlampe, daß
sie Achim vor die
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