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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde
Autoren: Tiffany Reisz
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würde Søren so etwas niemals tun. Er kam zum Höhepunkt, indem er ihr Schmerz zufügte … der Sex war für ihn reines Nachspiel. Und wer genoss nicht gern ein gepflegtes Nachspiel?
    Als er die Dielen im Flur draußen vor seinem Zimmer knarren hörte, blieb Kingsley stehen und schlich lautlos zur Tür. Er war, nachdem er die Schule verlassen hatte, zwei Jahre lang in der Fremdenlegion gewesen, und fünf weitere Jahre hatte er so getan, als sei er immer noch dort, während er seinem Land auf andere, unauffälligere Weise gedient hatte. Er hatte seine Spionage-Lektionen gut gelernt. Sieh alles, aber lass dich niemals sehen. Höre alles, aber lass dich niemals hören . Als Juliette durch die Tür schlüpfte, in der sicheren Erwartung, ihn im Bett anzutreffen, packte er ihren Arm. Sie schnappte erschrocken nach Luft.
    Perfekt .
    Er legte seine Hand auf ihren Mund und erstickte so ihren Schrei. Dann stieß er sie gegen die Wand und warf die Tür mit einem gezielten Fußtritt ins Schloss. Juliette versuchte, sich aus seinem Griff zu befreien. Zwar hatte seine zierliche Geliebte mit ihren knapp ein Meter sechzig keine Chance gegen ihn, aber das hielt sie nicht davon ab, sich wie eine Löwin zu wehren. Sie grub ihre Absätze in den Parkettboden, als er sie zum Bett schleifte, wand sich in seinen Armen und wimmerte laut hinter seiner Hand. Mein Gott, sie war genauso gut in diesem Spiel wie er. Obwohl sie schon ganz verrückt war vor Verlangen, lieferte sie einen unglaublich beeindruckenden Kampf ab. Dabei wusste er doch ganz genau, dass sie ihn ebenso sehr begehrte wie er sie, vielleicht sogar mehr.
    Er lockerte seinen Griff um ihre Handgelenke gerade lange genug, um sie umzudrehen. Heute Nacht wollte er sie mit dem Gesicht nach unten, über das Bett gebeugt, ihm hilflos ausgeliefert. Spreizeisen, Handschellen, Fußfesseln und Stricke blieben unbeachtet an den Wänden hängen. Er hielt sie lieber mit seinem Körper fest als mit irgendwelchen Hilfsmitteln.
    „Monsieur …“ , keuchte sie, als er ihr einen Stoß versetzte, sodass sie quer über das Bett flog. Ihre Augen waren furchtsam aufgerissen, auf ihrer Haut breitete sich der Duft nach Angst und Schweiß aus, berauschender als jedes Parfum. „Non … s’il vous plaît …“
    Ihre flehende Stimme brach, und Kingsley hätte fast gelacht. Die knallharten Verfechter der These „Nein heißt nein“ kannten seine Juliette nicht. Das hier war nicht nur sein Lieblingsspiel, es war auch ihres.
    Kingsley packte sie am Nacken und drückte ihr Gesicht ins Kissen, um sie zum Schweigen zu bringen. Mit der freien Hand riss er ihr Kleid auf. Sie sah so hübsch aus in Weiß, der Stoff leuchtete geradezu auf ihrer dunklen Haut. Er hatte sie vor Jahren an einem Strand in Haiti kennengelernt. Sie war achtzehn gewesen, fast noch ein Kind, aber sie hatte bereits großes Elend durchlitten. Er nahm sie mit zurück und machte sie zu seinem Besitz. Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass sie jemals vergessen sollte, wem sie jetzt gehörte … frischte er eben regelmäßig ihr Gedächtnis auf. So wie jetzt.
    Er spreizte ihre Beine mit seinen Knien und öffnete den Reißverschluss seiner Hose. Als er in sie hineinstieß, schrie sie so laut auf, dass jeder auf dieser Etage sie gehört haben musste. Aber das spielte keine Rolle. Keiner würde ihr zu Hilfe kommen.
    Er ritt sie hart, mit brutalen Stößen. Sein Herz raste, und er versuchte sich mit tiefen Atemzügen zu einem ruhigeren Rhythmus zu zwingen. Kingsley wollte diesen Augenblick auskosten, ihre exquisite Angst genießen wie einen edlen Wein. Niemals stürzte er sich sofort auf diese Angst. Nein, er dekantierte sie, ließ sie atmen, bevor er sie in tiefen Zügen in sich aufnahm.
    Denn manchmal vergaß Juliette, dass er es war, ihr Kingsley, und verlor sich in Erinnerungen an den Mann, der ihr ebenfalls so etwas angetan hatte – aber aus Hass, nicht aus Liebe. Und wenn sie dann unter ihm erstarrte und aufhörte, sich zu wehren, wusste Kingsley, dass sie reif war für ihn.
    Er lebte für diese Momente.
    Ihre Schmerzensschreie waren die süßesten Klänge, die er sich vorstellen konnte. Sie allein konnten die Musik übertönen, die er im Kopf hatte, sobald er aufwachte. Und die erst wieder verstummte, wenn der Schlaf ihm glückliche Bewusstlosigkeit schenkte. Ein Klavierkonzert, vor dreißig Jahren gehört, ein einziges Mal – aber er konnte es bis heute nicht vergessen.
    Juliettes Atem beschleunigte sich. Sie machte einen letzten
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