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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland
Autoren: Faith Hunter
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Felsgestein benötigen ?« , fragte Katie neugierig.
    »Meditation .« Als sie mich verständnislos ansah, sagte ich: »Ich brauche die Steine zum Meditieren. So bereite ich mich auf die Jagd vor .« Ich merkte, dass sie keine Ahnung hatte, was das sollte. Selbst für meine Ohren klang die Ausrede ziemlich dünn, dabei hatte ich sie erfunden. Daran musste ich wohl noch etwas feilen.
    Katie erhob sich, und ich stellte meine Cola weg und folgte ihrem Beispiel. Ihren übel riechenden Trunk hatte sie bereits geleert. Ihr Atem roch leicht nach Lakritz. »Tom gibt Ihnen den Vertrag und eine Übersicht der Informationen, alles, was die Polizei und von uns beauftragte Privatermittler über den Rogue zusammengetragen haben. Heute können Sie sich ausruhen oder tun, was immer Ihnen gefällt. Morgen, wenn Sie mir den unterzeichneten Vertrag bringen, lade ich Sie ein, mit meinen Mädchen zu Abend zu essen, bevor Sie an die Arbeit gehen. Serviert wird zur siebten Stunde des Abends. Ich werde nicht anwesend sein, sodass die Mädchen frei sprechen können. Vielleicht erfahren Sie etwas Wichtiges von ihnen .«
    Eine seltsame Formulierung für die Uhrzeit, und noch seltsamer, dass sie mich bat, als Allererstes ihre Belegschaft auszuhorchen, aber ich ließ mir nichts anmerken. Vielleicht wusste eine von ihnen tatsächlich etwas über den Rogue. Und vielleicht wusste Katie davon.
    »Nach dem Abendessen können Sie dann Ihre Nachforschungen aufnehmen. Der Rat zahlt eine Prämie von zwanzig Prozent, wenn es Ihnen gelingt, den Rogue innerhalb von zehn Tagen auszuschalten, ohne dass die Medien über uns herfallen .« Das ›uns‹ betonte sie so, dass klar war, sie meinte nicht sich und mich, sondern sprach von den Vamps. »Die Schlagzeilen und Berichte der menschlichen Medien waren recht … heikel. Und das Wüten des Rogue bringt Unfrieden in den Vampirrat. Es ist also dringend « , sagte sie.
    Ich nickte. Klar. Von mir aus. Ich will bezahlt werden, folglich richte ich mich nach den Wünschen meiner Auftraggeber. Alles andere ist mir schnurz. Aber das sprach ich nicht laut aus.
    Katie hielt mir einen Hefter hin, und ich klemmte ihn unter den Arm. »Hier sind die Polizeifotos von den Tatorten, um die Sie gebeten haben. Drei Fetzen Stoff mit dem Blut der letzten Opfer, vom Hals, damit auch Speichel dran ist .«
    Vamp-Speichel , dachte ich. Gut, um seine Spur aufzunehmen.
    »Darin finden Sie auch eine Karte meiner Kontaktfrau beim New Orleans Police Department . Sie erwartet Ihren Anruf. Wenn Sie sonst etwas brauchen, wenden Sie sich an Tom .« Katie sah mich mit kalten Augen an. Offensichtlich war ich entlassen. Sie war mit den Gedanken bereits woanders. Beim Abendessen? Jawohl. Ihre Wangen waren jetzt bleich, und unvermittelt wirkte sie ganz ausgemergelt vor Hunger. Ihr Blick streifte meinen Hals. Zeit, zu gehen.

2
    Vielleicht war ich paranoid
    »Wo hatten Sie denn die Waffen versteckt ?« , fragte der Troll betont beiläufig.
    Ich schlüpfte in meine Jacke und lächelte. Den Lauf der 45er, der sich in meinen Nacken drückte, spürte ich zwar, aber ich zeigte keinerlei Reaktion. »Sie sind doch ein Mensch. Haben Sie gar keine Angst, mir so nahe zu kommen ?«
    IchspürteseinZögernundwirbelteherum.RissdenKopfvordemLaufweg.SchlugmitderrechtenFaustseinenrechtenArmseitlichvorseinenKörper.DrehtedieHand,packteseinHandgelenk,zogeshoch.UndschmettertedieLinkeanseinelinkeSchulter,sodasserzuBodenging.DasGanzedauertevielleichteinehalbeSekunde.Tiefinmirspürteich,wieBeastfrohlockte.WirhattenSpaß.
    »Nicht übel « , sagte er gelassen. Ich wusste, dass er es darauf angelegt hatte. Er musste herausfinden, ob er es mit mir aufnehmen konnte. »Was für eine Disziplin ?«
    Er fragte, welche Art der Kampfkunst ich erlernt hatte. Ich überlegte kurz. »Hart und fies « , sagte ich dann. Er gluckste. Sachte gab ich etwas Druck auf sein Schultergelenk. »Waffe weg .«
    Er legte die 45er auf den Boden, eine gut gepflegte Smith&Wesson, und stieß sie weg. So kam er zwar noch ran, aber nicht schneller, als ich ihm ernstlich wehtun konnte. Ich nahm mein Gewicht von seiner Schulter, gab sein Handgelenk frei, ging auf Abstand und in Stellung, auf seinen nächsten Ausfall gefasst. Doch er griff nicht an, sondern stand auf und steckte die Daumen in den Hosenbund – ein weit zuverlässigeres Friedensangebot als die erhobenen Hände. Mit den Daumen in der Hose war es unmöglich, schnell zuzuschlagen, die allgemein gültige Friedensgeste hingegen ließ sich leicht
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