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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland
Autoren: Faith Hunter
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auftreiben, Fleisch kaufen. »Sie waren auf meiner Webseite und haben mit Sicherheit meine Vita gelesen. Da steht es alles schwarz auf weiß .« Oder vielmehr in farbiger Grafik, aber trotzdem.
    Katie hob höflich die Augenbrauen. »Ihre Vita ist dürftig und wenig aussagekräftig. Da wird zum Beispiel gar nicht erwähnt, dass Sie als Zwölfjährige aus dem Wald aufgetaucht sind, ein Kind der Wildnis, von Wölfen aufgezogen, das nicht einmal die grundlegendsten menschlichen Verhaltensregeln kannte. Dass Sie die nächsten sechs Jahre in einem Waisenhaus verbrachten. Und dass Sie dann wiederum spurlos von der Bildfläche verschwanden, bis Sie vor zwei Jahren wieder aufkreuzten und sich daranmachten, meinesgleichen zu töten .«
    Meine Nackenhaare wollten sich aufstellen, doch ich zwang mich zur Ruhe. Noch bevor ich die menschliche Sprache erlernte, hatte mich ein Stall voller halbwüchsiger Mädchen erbarmungslos in die Mangel genommen. Seitdem war ich gegen Provokation abgehärtet. Ich grinste flegelhaft und schwang ein Bein über die Armlehne meines Sessels. Katie, eher eine Freundin der eleganten Attacke, sah leicht bestürzt drein. »Ich wurde nicht von Wölfen aufgezogen. Jedenfalls glaube ich das nicht. Zumindest verspüre ich nie den Drang, den Mond anzuheulen. An die ersten zwölf Jahre meines Lebens habe ich keinerlei Erinnerung, also kann ich dazu nichts sagen, aber ich nehme an, dass ich eine Cherokee bin .« Zur Verdeutlichung tippte ich an mein schwarzes Haar, an die goldbraune Haut meines Gesichts und meine indianische Hakennase. »Von da an wuchs ich in einem christlichen Kinderheim in den Bergen von South Carolina auf. Mit achtzehn ging ich dort weg, verbrachte einige Zeit mit Reisen und machte dann eine zweijährige Ausbildung bei einem Wach- und Sicherheitsdienst. Anschließend habe ich mich selbstständig gemacht, und so kam ich zur Vampjagd. Was ist mit Ihnen? Teilen Sie nun im Gegenzug Ihre dunklen Geheimnisse mit mir, Katie von Katies Ladies ? Allgemein bekannt als Katherine Fonteneau, alias Katherine Louisa Dupre, Katherine Pearl Duplantis oder Katherine Vuillemont – und das sind nur ein paar der vielen Namen, auf die ich gestoßen bin. Eine Dame, die letzten Februar ihre Schanklizenz erneuert hat, eingetragene Republikanerin und frenetische Wahlgängerin, wenn Sie den Ausdruck entschuldigen, mit einem Sitz im hiesigen Vampirrat, zahlreichen Übersee-Konten unter verschiedenen Namen sowie Anteilen an zwei großen Hotels in dieser Stadt, ferner besitzt sie mindestens drei Restaurants, etliche Bars und genug Geld, um die ganze Stadt zu kaufen und weiterzuverscherbeln, wenn sie nur will .«
    »Ich sehe schon, wir haben beide unsere Erkundigungen eingezogen .«
    Mich beschlich das Gefühl, dass Katherine mich unterhaltsam fand. Es musste hart sein, jahrhundertelang zu leben und sich dann unvermittelt in einer modernen Welt wiederzufinden, wo einen jeder kannte und man entweder lächerlich verklärt oder tödlich gefürchtet wurde. Ich tat weder das eine noch das andere, und dem leichten Schmunzeln zufolge gefiel ihr das. »Also. Habe ich den Auftrag nun ?« , fragte ich noch einmal.
    Nachdenklich betrachtete sie mich, als müsse sie meine Antworten und mein Benehmen abwägen. »Ja « , sagte sie dann. »Ich habe ein kleines Haus herrichten lassen, sodass es den Anforderungen auf Ihrem In-ter-net-Formular entspricht .«
    Unwillkürlich hob ich die Augenbrauen. Offenbar war sie ziemlich fest entschlossen gewesen, mich anzuheuern.
    »Es grenzt an die Rückseite dieses Grundstücks .« Sie deutete vage hinter sich. »Der kleine L-förmige Garten ist ringsherum mit Backstein ummauert, und die Felsbrocken, die Sie sich wünschen, wurden vor zwei Tagen geliefert .«
    Okay. Jetzt war ich beeindruckt. Auf meiner Webseite steht, dass ich uneingeschränkten Zugang zu Felsen oder einem Steingarten benötige und keine Verpflichtung eingehe, wenn sich das nicht einrichten lässt. Und diese Frau – dieser Vamp – hatte gut vorgesorgt, damit mich nichts davon abhielt, den Auftrag zu übernehmen. Was hätte sie getan, wenn ich nein gesagt hätte?
    Auf einen Wink von ihr hin übernahm Tro – Tom das Reden. »Der Gärtner ist fast durchgedreht, aber dann hat er doch einen Weg gefunden, die Felsblöcke mit einem Kran in den Garten zu hieven und in seine Gestaltung zu integrieren. Er hat zwar geschimpft wie ein Rohrspatz, aber jetzt ist alles für Sie bereit .«
    »Würden Sie mir wohl verraten, wozu Sie Berge von
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