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Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)

Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)

Titel: Ein Grieche zum Heiraten (Jenseits des Olymps - Buch 2) (German Edition)
Autoren: Tina Folsom
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    „Sie dürfen die Braut jetzt küssen!“
    Dionysos beobachtete, wie sein bester Freund Triton, der Gott der Seeleute und Matrosen, die schöne Sophia in seine Arme nahm und sie länger, als es bei einer Hochzeit üblich war, küsste – vor allem, da bei dieser Hochzeit die Hälfte der Bewohner des Olymps versammelt war. Wenn er sie noch enger hielt, würde ihr weißes Brautkleid aus reiner Seide so zerknittern, dass es für immer ruiniert wäre, aber das Brautpaar schien das nicht zu kümmern, falls sie es überhaupt bemerkten.
    Selbst Dio gefiel das Bild vor ihm: Tritons blondes Haar und seine sonnenverwöhnte Haut kontrastierten gut mit Sophias dunklen Locken. Doch obwohl die beiden Liebenden wie komplette Gegensätze aussahen, wusste Dio dennoch, dass sie füreinander geschaffen waren.
    Mehr als ein Gast musste sich räuspern, bevor Triton – eher widerstrebend – seine Lippen von seiner Frau nahm und Dio zuzwinkerte. Dio schien es, dass obwohl sein bester Freund – und einstiger Schürzenjäger – nun hundert Prozent monogam war, er weder seinen Sinn für Humor noch seine Leidenschaft verloren hatte.
    Zumindest konnte Dionysos sicher sein, dass sein Freund in dem goldenen Käfig, in den er sich gerade von dem sterblichen Priester hatte einsperren lassen, glücklich werden würde. Und es schien, als ob Triton der Käfig nichts ausmachen würde. Dio schüttelte den Kopf und warf einen Blick auf die Gäste, die jetzt an dem Paar vorbeigingen, um ihre Glückwünsche entgegenzubringen. Als Trauzeuge blieb er an Tritons Seite, gleichzeitig glücklich und traurig – glücklich, da er wusste, dass sein Freund wahre Liebe gefunden hatte, und traurig, da er seine Stellung als dessen bester Freund verloren hatte. Sophia stand Triton nun näher.
    Sophias Villa war für die Hochzeit wundervoll geschmückt worden – man hatte keine Kosten gescheut. Nicht einmal auf dem Olymp hätte dieses Ereignis noch extravaganter ausfallen können. Das opulente Haus, das sie von ihrer Tante geerbt und in eine Pension umgebaut hatte, um die Erbschaftssteuer zahlen zu können, war für Ereignisse wie dieses wie geschaffen. Der Speisesaal mit seinen fast vier Meter hohen Decken war ausgeräumt worden, um für die vielen Gäste Platz zu machen, die für die Zeremonie angereist waren. Im angrenzenden Wohnbereich, der so groß wie ein Ballsaal war, erwartete die Gäste ein reichhaltiges Buffet mit feinsten Köstlichkeiten und ein paar noch verlockenderen Kellnerinnen. Blumen schmückten das ganze Haus – drinnen wie draußen – und der Duft von Rosen und Jasmin durchzog das Gebäude.
    Dio beobachtete geduldig, wie Poseidon und Amphitrite, Tritons Eltern, ihren Sohn und ihre Schwiegertochter umarmten und vor Stolz strahlten. Selbst Orion, Tritons Halbbruder, verhielt sich höflich und schüttelte Tritons Hand. Jetzt, da Triton keine Konkurrenz mehr für Orion darstellte, wenn es um weibliche Aufmerksamkeit ging, schien Orion seinem Bruder gegenüber auch keine Feindseligkeiten mehr zu hegen.
    Als Zeus sich dem Brautpaar näherte, versteifte sich Dionysos ebenso wie Triton. In seinem Designer-Smoking, seinen mit Diamanten besetzten Manschettenknöpfen und den italienischen Schuhen, sah Zeus aus wie ein Playboy, der gerade aus den Seiten des GQ-Magazins gestiegen war: heiß, imposant und er sah keinen Tag älter als fünfunddreißig aus. Seine Bartstoppeln ließen ihn verrucht erscheinen und warnten vor der Gefahr, die er darstellte. Es war eine Warnung, die jede Frau dieser Hochzeitsgesellschaft beherzigen sollte, jedoch bei Zeus’ überwältigendem Charme in den Wind schlagen würde.
    Der Gott der Götter gratulierte dem jungen Paar und küsste Sophia auf die Wange. Tritons Anspannung baute sich auf wie eine Ozeanwelle, sodass Dio sich physisch des Besitzanspruches seines Freundes bewusst wurde. Manchmal konnte dies ja liebenswert sein, aber im Moment wäre es nicht klug, dieser Empfindung nachzugeben. Dio legte eine Hand auf den Arm seines Freundes und warnte ihn, nichts Unkluges zu tun, obwohl er ihn nur zu gut verstand: Dios verdorbener Vater Zeus war für seine Liebe zu schönen Frauen bekannt, und nicht einmal die Anwesenheit von Hera, seiner starrköpfigen Frau, konnte Zeus dazu bringen, seine Hände bei sich zu behalten. Aber Dio hoffte, dass Zeus wenigstens genug Anstand hatte, um auf einer Hochzeit die Finger von der Braut zu lassen.
    Um Zeus’ Aufmerksamkeit in eine andere Richtung zu lenken, fühlte sich Dio
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