Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Skandal im Ballsaal

Titel: Skandal im Ballsaal
Autoren: Georgette Heyer
Vom Netzwerk:
erwiderte Sylvester und nahm sie in die Arme.
    Es war völlig nutzlos, dagegen zu kämpfen, und wahrscheinlich nicht würdevoll. Außerdem war es ein wohlbekannter Grundsatz, dass man Wahnsinnigen den Willen lassen müsse. So wehrte sich Miss Marlow nicht gegen diesen gefährlichen Irren, legte den Arm um seinen Hals und ging sogar so weit, seine Umarmimg zu erwidern. Dann lehnte sie ihre Wange gegen seine Schulter und sagte: „Oh, Sylvester!
    Oh, Sylvester!", was ihr große Befriedigung zu gewähren schien. „Spatz, Spatz!", sagte Sylvester und hielt sie noch fester.
    Durch die gesunde Logik dieser Antwort überzeugt, das Haupt des Hauses von Rayne habe seinen Verstand wiedergefunden, seufzte Phoebe vor Erleichterung tief auf und bot ein weiteres Linderungsmittel an. „Ich habe die bösen Dinge nicht gemeint, die ich zu dir sagte!"
    „Welche denn, meine Teure?", fragte Sylvester und verfiel wieder in Geistesschwäche.
    „Dass - dass du schlechter bist als Ugolino. Ich wundere mich, dass du mich nicht geschlagen hast!"
    „Du weißt sehr gut, ich würde dir kein Haar krümmen, Spatz. Ich bin sicher, das ist ein sehr hübscher Hut, aber erlaube mir doch, ihn zu entfernen!", sagte er, zog den Knoten auf, während er sprach, und warf den Hut beiseite. „So ist es besser!"
    „Ich kann dich nicht heiraten, nachdem ich dieses Buch geschrieben habe!", sagte sie, versüßte jedoch die bittere Pille, indem sie sich noch enger an ihn schmiegte.
    „Du kannst nicht nur, sondern du musst, auch wenn ich dich zum Altar schleppen müsste! Wie sonst, bitte, soll mein guter Ruf wiederhergestellt werden?"
    Sie überdachte das und wurde plötzlich von einer Eingebung fasziniert. Sie hob den Kopf und sagte: „Sylvester! Ich weiß genau, was ich tun muss! Ich will ein Buch über dich schreiben und dich zum Helden machen!"
    „Nein danke, Liebling!", antwortete er mit großer Festigkeit.
    „Nun, wie wäre es, wenn ich eine Fortsetzung zu ,The Lost Heir' schriebe, Ugolino ganz in Schande verstrickte und damit endete, wie er auf dem Schafott zugrunde ginge?"
    „Guter Gott! Spatz, du bist ausnahmslos die unverbesserlichste elende Person, die je auf Erden atmete! Nein!"
    „Aber dann würde jeder wissen, dass er nicht du sein könnte!", erklärte sie. „Besonders, wenn ich es dir widmete - was ich mit vollendetem Anstand tun könnte, weißt du, wenn ich es einfach mit ,Die Autorin' unterschriebe."
    „Nun, das ist ein glänzender Gedanke!", sagte er. „Einer dieser pompösen Briefe, mit meinem Namen und Titel, in großem Druck an den Beginn gesetzt, gefolgt von gnädigster Herzog' - wie du mich so gern nennst - und dann mit mehreren Seiten, die mit einer großen Anzahl ,Euer Gnaden'
    und solchen Lobreden gespickt sind, wie sie nur dir einfallen können und ..."
    „Mir würde keine einfallen! Ich müsste mir wochenlang das Gehirn zermartern, um an etwas zu denken, was ich über dich sagen kann, außer dass du abscheulich hochmütig und überheblich und arrogant bist und ..."
    „Wage es nicht, mich arrogant zu nennen! Hätte ich überhaupt je Überheblichkeit besessen - was ich leugne! -, wie viel wäre mir wohl davon deiner Meinung nach geblieben, nachdem ich von dir und Thomas so rücksichtslos behandelt wurde?" Er hielt inne, wandte den Kopf zur Tür und horchte. „Und das ist Thomas, wenn ich nicht irre. Ich glaube - du doch auch, Spatz -, er verdient, der Erste zu sein, der uns seine Glückwünsche darbringt. Er hat sich wirklich schwor abgemüht, uns zusammenzubringen!" Er ging zur Tür und öffnete sie. Tom, der gerade in das Haus eingelassen wurde, schickte sich an, die Treppe hinaufzusteigen. „Thomas, kommen Sie in die Bibliothek! Ich habe Ihnen etwas sehr Interessantes zu enthüllen!" Als sein Blick auf den hübschen Blumenstrauß in Toms Hand fiel, fügte er hinzu: „Nun, was soll das alles, bitte?"
    „Oh, nichts!", antwortete Tom errötend, aber sehr schnell.
    „Ich habe sie zufällig gesehen und dachte, Ihre Gnaden würde sich darüber freuen. Sie sagte vergangenen Abend, sie vermisse die Frühlingsblumen auf Chance, wissen Sie."
    „Oh, wirklich! Meiner Mutter den Hof zu machen, nicht wahr? Nun, ich glaube nicht, dass ich Sie zum Stiefvater haben möchte."
    „Ich glaube nicht, dass das überhaupt eine geziemende Art ist, von Ihrer Gnaden zu sprechen", sagte Tom mit Würde.
    „Du hast recht!", bestätigte Phoebe, als er ins Zimmer kam. „Und die Blumen sind eine sehr hübsche Aufmerksamkeit: genau wie es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher