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sind große Klasse

sind große Klasse

Titel: sind große Klasse
Autoren: Enid Blyton
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haben?“
    Trix senkte den Kopf. „Ja, sie haben es verlangt!“
    „Ich will jetzt überhaupt nicht von der Polizei reden“, fuhr Herr Müller fort. „In deinem Fall gilt dasselbe wie für Hanni, als ich sie verdächtigte. Du bist noch sehr jung und es war das erste Mal.“
    Trix biss sich auf die Lippen. Gott sei Dank wusste er nichts von den Tüchern, die sie gestohlen hatte. Hanni und die anderen beiden hatten darüber geschwiegen.
    „Aber ich werde eure Schulleiterin und deine Eltern benachrichtigen müssen. Du hast gestohlen, das ist schlimm genug. Noch schlimmer ist, dass du es getan hast, um deiner Mitschülerin zu schaden. Du hast angenommen - sogar gehofft -, dass ich Hanni erwischen und für eine Diebin halten würde. So war es ja auch.“
    Trix wurde auf ihrem Stuhl immer kleiner. Er hatte recht. Sie begriff nicht mehr, wie sie auf diese Idee hatte kommen können. Es war wirklich gemein gewesen ...
    Sie fing an zu weinen. Nun würde er also Frau Theobald anrufen. Die würde sie von der Schule weisen. Und ihren Eltern würden sie auch schreiben. Jetzt war alles aus. Bisher war Trix verletzt gewesen, weil Mami ihr bei jeder Gelegenheit Tessie als leuchtendes Beispiel vorhielt und ihr die ältere Schwester wegen ihrer besseren Leistungen vorzog. Sie war verbittert gewesen, weil sie sich ungerecht behandelt fühlte. In Zukunft hatten ihre Eltern keinen Grund mehr, sie zu lieben. Warum sollten sie eine Tochter lieben, die stahl und betrog und eine Mitschülerin auf die hässlichste Weise hereinlegte ...
    Im Zimmer war es so still, dass man die berühmte Stecknadel hätte fallen hören können. Die einzigen Geräusche waren Trix‘ Schluchzer und das ungeduldige Summen einer Biene, die sich hier herein verirrt hatte und nicht mehr wusste, wie sie hinausfinden sollte.
    Dann gab Hanni sich einen Ruck.
    „Bitte, Herr Müller“, sage sie, „bitte überlegen Sie es sich noch einmal. Bitte reden Sie nicht mit Frau Theobald und mit Trix‘ Eltern. Deshalb sind wir ja zu Ihnen gekommen. Weil wir - die ganze Klasse - nicht wollen, dass Trix rausfliegt. Und wenn ihre Eltern alles erfahren, ich glaube, das wäre sehr schlimm für Trix. Bitte, Herr Müller, könnten Sie es nicht so machen wie mit mir am Samstag, als Sie dachten, ich hätte die Sachen geklaut, und nur von ihr verlangen, dass sie nie wieder so etwas tut?“
    „Bitte, Herr Müller“, schlossen sich Bobby und Nanni an.
    Er überlegte. Es imponierte ihm, wie diese Mädchen sich vor ihre Mitschülerin stellten, obwohl sie es nicht verdiente. Es war eine großherzige Haltung, zu der sich viele Erwachsene nicht hätten durchringen können. Vielleicht war es richtig, wenn er ihnen half. Sie sollten nicht die Enttäuschung erleben, dass ihre Anständigkeit nutzlos war. Vielleicht würde es auch Trix anspornen, sich zu bessern, wenn er dafür sorgte, dass sie der an sich gerechten Strafe entging. Meistens, dachte er, ist Güte besser als Strenge.
    „Es tut mir so Leid“, weinte Trix. „Bestimmt.“
    „Gut“, sagte Herr Müller nach einer langen Weile. „Da ihr drei anderen mich darum bittet ... in Ordnung. Die Angelegenheit ist erledigt, ich werde nichts unternehmen.“
    „Danke“, riefen die Mädchen fast einstimmig.
    „Danke“, sage Trix. „Vielen, vielen Dank.“
    Dann standen sie draußen auf dem Marktplatz und fühlten sich erleichtert. Nicht nur Trix, auch die anderen.
    „Danke“, sagte Trix noch einmal.
    Diesmal galt es den Mädchen, die nicht ihre Freundinnen waren und die sich doch wie Freundinnen verhalten hatten.

Die Salto-Zwillinge
     

    Als die vier Mädchen nach Lindenhof zurückkamen, sagte Trix, sie würde gern noch ein bisschen im Park bleiben. Niemand hielt sie zurück. Die anderen verstanden, dass sie sich scheute dabei zu sein, wenn sie der Klasse berichteten, wie die Unterredung im Kaufhaus Obermüller verlaufen war. Außerdem sah sie verweint aus.
    „Bin ich froh!“, sagte Hanni später, als sie sich gemeinsam mit Nanni zum Schwimmen umzog. Sie war glücklich. Die Diebstahlgeschichte war aufgeklärt und in Ordnung gebracht. Herr Müller verdächtigte sie nicht mehr. Und Trix musste Lindenhof nicht verlassen.
    „Versuchst du heute auch mal einen Salto?“,
    fragte Nanni ihren Zwilling. „Nur einen ganz winzigen. Carlotta zeigt dir, wie du es machen musst, sie hat‘s versprochen. Es wäre doch toll, wenn wir es gemeinsam lernen könnten, findest du nicht? Stell dir vor, wir springen eines Tages zusammen, Hand in Hand.
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