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sind große Klasse

sind große Klasse

Titel: sind große Klasse
Autoren: Enid Blyton
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Die Salto-Zwillinge ...“ Sie kicherte.
    „Mal sehen“, antwortete Hanni, aber in Gedanken war sie noch bei Trix. Bestimmt würde sie nicht mehr stehlen oder sich so gemein verhalten. Aber es würde nicht leicht für sie werden. Sie selbst hatte ihr verziehen. Richtig verziehen, sie war ihr nicht mehr böse. Es fiel Hanni leicht zu verzeihen, weil sie von Natur aus gutmütig und großherzig war. Es fiel ihr leichter, als zum Beispiel einen abgerissenen Knopf gleich anzunähen. Manchmal lief sie drei Wochen lang mit einer Sicherheitsnadel im heruntergetretenen Rocksaum herum.
    Aber, überlegte sie weiter und schlüpfte in ihren Badeanzug, würden auch die anderen Trix wirklich verzeihen? Auf jeden Fall würde man sie in Zukunft beobachten. Wenn mal irgendwo Geld verschwand - das war schon vorgekommen -, würden nicht alle tuscheln und vermuten, Trix könnte rückfällig geworden sein? Und würde sie selbst es schaffen, ihren verrückten Ehrgeiz abzulegen?
    Nein, leicht würde es für Trix nicht werden, auch wenn ihr eine äußere Strafe erspart blieb.
    „Was ist, gehen wir?“, fragte Nanni.
    „Klar, ich bin fertig. Aber meinen Salto lassen wir heute noch mal ausfallen. Nach dem ganzen Zirkus habe ich nicht die Nerven, auf den Bauch zu platschen. Und die Schramme am Kopf tut auch noch ein bisschen weh. Übrigens“, fuhr sie fort, „meinst du nicht, dass die Theobaldine alles rauskriegt? Sie ist unwahrscheinlich klug. Außerdem hat sie Luchsohren. Sie hört das Gras wachsen und die Mäuse Eier legen.“
    Nanni lachte.
    „Das mit den Luchsohren stimmt. Aber ich glaube eher, dass sie längst Bescheid weiß. Vielleicht wartet sie darauf, dass Trix ihr von sich aus die Wahrheit sagt.“
    „Trix? Das tut sie niemals.“
    Nanni zuckte die Achseln.
    „Ich weiß es nicht. Vielleicht doch. Wenn sie will, dass wirklich alles wieder in Ordnung kommt, auch bei uns hier, dann sollte sie es tun, finde ich. Es muss ja nicht gleich heute sein. So, und nun habe ich genug von Trix. Ich möchte ins Wasser.“
    Sie rannte los.
    Hanni folgte ihr.
    Carlotta wartete am Schwimmbecken und winkte ihnen zu.
    Währenddessen ging Trix durch das Hintertürchen des Gartens hinaus in den Wald.
    Hanni vor allem, aber auch die anderen Mädchen hatten ihr geholfen. So war sie glimpflich davongekommen. Nach der schlimmen Nacht, die sie verbracht hatte, und nach dem schrecklichen Tag war es ein gutes Gefühl. Eine große Erleichterung. Sie hatte reinen Tisch gemacht, wenn auch nicht freiwillig. Nun brauchte sie keine Angst mehr zu haben und konnte neu anfangen. Ganz neu. Sie wollte sich ändern, sie wollte sich wirklich ändern. Wenn es um das nächste Handballspiel ging, würde sie sich nicht vordrängen und nicht darum kämpfen, in der Mannschaft spielen zu dürfen. Sie würde sich natürlich weiterhin anstrengen. Aber sie würde ihre Enttäuschung nicht zeigen, wenn es wieder nicht klappte. Und sie würde Hanni umarmen, wenn die ein Tor warf, und sich bemühen, nicht neidisch zu sein.
    Einen Moment lang war Trix beinahe fröhlich. Die Tannennadeln unter ihren Sohlen knackten, es duftete nach Bäumen, Pilzen und Moos! Sie pflückte ein paar Brombeeren. Irgendwo raschelte es im Unterholz. Vermutlich ein Hase. Es war schön im Wald. Trix war froh, dass sie nicht mit den anderen ins Haus gegangen war. Zuzuhören, wie Hanni, Nanni und Bobby der Klasse das Gespräch mit Herrn Müller wiederholten ... Nein, das hätte sie jetzt nicht überstanden.
    Schon kehrte die Angst zurück. Vielleicht würde es trotz ihrer guten Vorsätze sehr schwer werden, in Lindenhof Freundinnen zu gewinnen, nach dem, was geschehen war. Trix fühlte, wie sie den Mut verlor, den sie erst vor ein paar Minuten neu gewonnen hatte. Sie war eben schwach und auch ein bisschen feige, dachte sie. Dass es ihr nichts ausmachte, vom Drei-Meter-Brett ins Wasser zu springen oder auf einen Baum zu klettern, bedeutete gar nichts.
    Sie überlegte, ob sie ihre Eltern bitten sollte, nach Hause zurückkommen zu dürfen. Sie würden bestimmt keine Schwierigkeiten machen, schließlich hatten sie Trix nicht gezwungen, ins Internat zu gehen. Sie hatten nur gemeint, es wäre eine gute Idee, und Trix hatte das auch gefunden.
    Aber wie sollte sie es schaffen, anders zu werden?
    Trix spuckte die letzte Brombeere aus, sie war zu sauer gewesen. Nein, nach Hause wollte sie doch nicht. Was wollte sie eigentlich? Sie setzte sich auf einen Baumstumpf. In der Ferne hörte sie einen Zug vorbeifahren. Ein
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