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sind große Klasse

sind große Klasse

Titel: sind große Klasse
Autoren: Enid Blyton
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hatten die Mädchen Französischunterricht. Mamsell hatte gerade mit den von ihr geliebten und von den Schülerinnen verabscheuten unregelmäßigen Verben begonnen, da hörte Nanni den Wagen vorfahren.
    Trix hatte sich nach dem Frühstück verabschiedet und ihre Sachen fertig gepackt, während die anderen die ersten Schulstunden absolvierten.
    „Da, der rote Wagen“, flüsterte Nanni ihrer Schwester zu. „Eine ziemlich schicke Dame steigt aus. Das ist Trix‘ Mutter.“
    Hanni brauchte nur eine Sekunde, um zu überlegen. Dann hob sie die Hand.
    „Ja, ma chère?“, sagte Mamsell. „Wie schön, dass sich endlich jemand freiwillig meldet. Du möchtest uns also das Verb croire, glauben, konjugieren. Ich glaube ...“
    „Entschuldigen Sie, Mamsell“, erwiderte Hanni. „Ich wollte nicht konjugieren, freiwillig schon gar nicht. Ich habe nur gesehen, dass Trix gerade von ihrer Mutter abgeholt wird. Da dachte ich ... Bitte, dürfen Nanni und ich rasch hinausgehen und uns noch mal von ihr verabschieden?“
    „Es dauert nicht lange“, fügte Nanni hinzu.
    Mamsell zögerte. Sie konnte es nicht leiden, wenn irgendetwas oder irgendjemand ihren Unterricht störte. Manchmal kamen die Mädchen auf die unmöglichsten Ideen, um eine Unterbrechung herbeizuführen. Einmal hatten sie ihr Käfer ins Brillenetui gesteckt. Und sie ekelte sich doch so vor Insekten. Mamsell war empfindlich und kompliziert. Und sie konnte sehr reizbar sein. Aber sie hatte ein gutes Herz. Sie wusste nicht genau, warum Trix nach so kurzer Zeit Lindenhof wieder verließ. Frau Theobald hatte versprochen zu schweigen und ihr Versprechen gehalten. Doch Mamsell wusste genug. Sie wusste, dass Hanni einem Mädchen gegenüber freundlich gewesen war, das sich ihr gegenüber schlecht benommen und sie in eine böse Situation gebracht hatte. Wenn Hanni zum Abschied beweisen wollte, dass sie der anderen nichts nachtrug ...
    Mamsell lächelte mit ihren großen, etwas gelblichen Zähnen.
    „In Ordnung. Du kannst Trix auf Wiedersehen sagen. Aber ich denke, vielleicht sollten wir alle gemeinsam gehen.“
    So kam es, dass Trix von der ganzen dritten Klasse verabschiedet wurde. Hanni schlug ihr auf die Schulter. „Mach‘s gut“, sagte sie.
    Trix nickte. „Danke, ich werde mich anstrengen.“
    Frau Fellner blieb im Hintergrund, sie mischte sich nicht ein. Sie freute sich, dass ihre schwierige Tochter in kurzer Zeit so viele Freundinnen gefunden zu haben schien. Allerdings begriff sie umso weniger, warum Trix von Lindenhof fortwollte. Vielleicht würde sie es eines Tages erfahren. Sie beschloss, Trix nicht zu fragen. Wenn sie reden wollte, würde sie es von selbst tun. Aber sie nahm sich vor, Trix in Zukunft zu zeigen, dass sie sie genauso lieb hatte wie Tessie.
    Trix stieg ins Auto, ihre Mutter wendete, dann fuhr sie langsam durchs Tor. Frau Theobald, Mamsell und die Mädchen winkten. Trix winkte zurück. An der Kurve, von der aus man Lindenhof zum letzten Mal sehen konnte, drehte sie sich um. Am liebsten hätte sie auf Wiedersehen gerufen, aber zu einem Haus konnte man so etwas schließlich nicht sagen, fand sie. Sie hätte sich in Lindenhof wohlfühlen können, wenn ... ja, wenn ...
    Diesmal, in Elisenhöhe, würde sie es schaffen. Sie wusste es.
    „Deine Freundinnen haben dich nicht Beatrix genannt, sondern Trix?“, sagte die Mutter plötzlich.
    Trix nickte.
    Die Mutter lächelte.
    „Ich glaube, dann tue ich es auch. Obwohl ich Beatrix immer noch viel hübscher finde. Aber vielleicht ist das nicht so wichtig.“
    „Ich fände es nett“, meinte Trix und bemühte sich, nicht zu zeigen, wie sehr sie sich freute.
    Die Mutter nahm eine Hand vom Steuer und strich ihrer Tochter über die Wange, nur ganz kurz.
    „Mein Trixie-Mädchen“, sagte sie.

Impressum
     
    Hanni und Nanni Band 17
    Hanni und Nanni sind große Klasse

    © 2011 (1985) SchneiderBuch
    verlegt durch EGMONT Verlagsgesellschaften mbH
    Gertrudenstr. 30–36, 50667 Köln
    Alle Rechte vorbehalten
    Enid Blyton ® Text and images copyright
    © Chorion Rights Limited.
    All rights reserved
    Illustrationen: Nikolaus Moras
    ISBN 978-3-505-12992-6

    www.schneiderbuch.de
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