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Sina auf heißer Spur

Sina auf heißer Spur

Titel: Sina auf heißer Spur
Autoren: Luzie Bosch
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anfängt, dann könntest du dich doch bei den Fischers vorstellen.“
    â€žGlaubst du, die brauchen auch einen Praktikanten?“
    â€žDie suchen eine Putzhilfe“, sagte Hannah. „Ich hab zufällig mitbekommen, dass Frau Fischer im Supermarkt ein Stellenangebot aufgehängt hat.“
    â€žDas ist ja wohl der Gipfel! Das sagst du nur, weil ich Türkin bin. Ich und eine Putzstelle! Hey, ich geh genau wie du aufs Gymnasium und meine Noten sind sehr viel besser als deine, wenn ich dich daran erinnern darf!“
    â€žSchon gut, Ayla“, mischte sich jetzt Juliana ein. „Natürlich sind diese Vorurteile bescheuert, das wissen wir doch alle. Aber die Fischers denken genau so: Türkin ist gleich dämlich, ist gleich Putzfrau. Das müssen wir ausnutzen. Und ehrlich gesagt fällt mir auch nicht ein, wie wir sie sonst überprüfen könnten.“
    â€žDie nehmen mich doch ohnehin nicht. Ich bin viel zu jung.“
    â€žWenn du billig bist, hast du die besten Chancen“, widersprach Hannah. „Die beiden sind so was von knauserig. Das Alter ist denen egal, wenn sie nur Geld sparen können.“
    â€žUnd wenn die Lunte riechen, weil sie mich wiedererkennen? Immerhin reite ich schon seit drei Jahren auf ihrem Nachbargrundstück.“
    â€žNie und nimmer erkennen die dich!“, rief Hannah. „Die haben doch keine von uns jemals richtig angesehen. Frau Fischer grüßt mich nie zurück, wenn ich sie auf der Post oder im Supermarkt treffe. Die ist viel zu sehr mit ihren eigenen gehässigen Gedanken beschäftigt.“
    â€žSuper“, sagte Tori zufrieden. „Genauso machen wir es. David bewirbt sich in Roberts Grafikbüro, Sina kümmert sich um Viktor und Ayla stellt sich bei den Fischers vor.“
    â€žUnd du?“, fragte Sina bissig. „Was machst du, außer uns rumzukommandieren?“
    â€žIch komm auch noch an die Reihe. Wart’s nur ab.“
    Wart du nur ab, dachte auch Sina. Irgendetwas total Unangenehmes fällt mir für dich schon ein. Wir werden ja sehen, wer zuletzt lacht.

Drei Tage Regenwetter
    Der Regen trommelte ein Schlagzeugsolo auf das Dach des Schuppens. Die sechs Mädchen hockten auf der Bank unter dem Vordach, die Knie ans Kinn gezogen, und starrten trübsinnig auf die Tropfen, die in den Pfützen auf dem Hof tanzten. Vor zwei Tagen hatten die Herbstferien angefangen und gleich am ersten Ferientag war das sonnige Spätsommerwetter einem heftigen Dauerregen gewichen. Natürlich trafen sich die Freundinnen trotzdem auf der Sunshine Ranch.
    â€žWas sollten wir auch sonst machen?“, fragte Myriam. „Zu Hause rumsitzen ist noch schlimmer.“
    â€žZu Hause rumsitzen ist auf jeden Fall besser als das, was mir blüht“, sagte Ayla düster.
    Nach einigem Hin und Her hatte sie sich überreden lassen, sich bei den Fischers als Putzhilfe vorzustellen. Prompt hatte sie den Job bekommen. Obwohl die Suchanzeige schon seit mehr als zwei Wochen im Supermarkt hing, hatte sich bisher niemand gefunden, der für den Dumpinglohn arbeiten wollte, den die Fischers zahlen wollten.
    â€žDrei Euro fünfzig die Stunde!“, schimpfte Ayla. „Das ist die totale Ausbeutung.“
    â€žDu machst es ja nicht wegen des Geldes“, tröstete Juliana sie.
    â€žHa, ha“, sagte Ayla.
    â€žUnd was ist mit David? Hat er seinen Praktikumsjob schon angefangen?“, erkundigte sich Myriam.
    â€žSeit heute Morgen ist er in Roberts Agentur. Ich bin gespannt, was er erzählt“, antwortete Sina. Sie hatte sich mit David um halb sieben in der Eisdiele verabredet, damit er berichten konnte.
    Sei bloß pünktlich!, hatte David gesagt.
    Sina schielte auf ihre Armbanduhr. Es war gerade mal vier. Noch zweieinhalb Stunden. Dennoch hatte sie jetzt schon ein kribbeliges Gefühl im Bauch.
    â€žUnd du?“, fragte Tori. „Bist du mit Viktor weitergekommen?“
    â€žNoch nicht“, sagte Sina. Sie hatte auch keinerlei Anstalten gemacht, sich Viktor zu nähern. Irgendetwas in ihr sträubte sich dagegen. Dabei wäre es gar nicht schwer gewesen, sich an ihn ranzumachen. Obwohl sie ihm vor Kurzem in der Eisdiele eine Abfuhr erteilt hatte, lächelte er sie immer an, wenn sie sich auf dem Schulhof trafen.
    â€žWird langsam Zeit, dass du in die Puschen kommst“, meinte Tori.
    Das war’s. Jetzt reichte es. Sina hatte endgültig genug von Toris
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