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Sina auf heißer Spur

Sina auf heißer Spur

Titel: Sina auf heißer Spur
Autoren: Luzie Bosch
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darauf, zu erfahren, wer mich angezeigt hat!“, donnerte Sue im Büro.
    â€žDie Anzeige war anonym, das sagte ich doch bereits“, erwiderte der Polizeibeamte geduldig. „Wir haben natürlich keinen Durchsuchungsbeschluss, aber wenn Sie uns freiwillig einen Einblick in die Räumlichkeiten gewähren, könnten wir die Angelegenheit vermutlich sehr schnell klären.“
    â€ž You’re welcome! “, herrschte Sue ihn an. „ I’ve got nothing to hide. “
    â€žSie hat nichts zu verbergen“, übersetzte Tori, die keine Gelegenheit ausließ, mit ihren Englischkenntnissen zu protzen. Als ob die anderen den Satz nicht auch ohne sie verstanden hätten!
    Die Pferdemädchen wichen zurück. Sue stürmte mit hochrotem Kopf aus dem Büro. Zwei atemlose Polizeibeamte folgten ihr.
    â€žKommen Sie, worauf warten Sie noch?“, rief Sue den Männern über die Schulter zu und stolperte dabei fast über Washington. Es war wirklich erstaunlich, wie der Hund es schaffte, immer genau dort zu stehen, wo man ihn gerade nicht brauchen konnte.
    Sue hastete über den Hof zum Stall, die Polizisten eilten hinterher und die sechs Freundinnen folgten neugierig.
    â€žSehen Sie? Alles in bester Ordnung.“ In der Stallgasse breitete Sue beide Arme aus wie eine Sängerin auf einer Showbühne. Allerdings waren alle Boxen leer. Nur Janko hatte seinen Kopf tief in die Futterkrippe gesenkt und malmte Heu.
    â€žWo sind denn die Tiere?“ Der kleinere Beamte strich sich irritiert über den Schnurrbart.
    â€žAuf der Weide, wo sonst?“, gab Sue zurück. „Oder soll ich sie bei diesem Wetter etwa im Stall lassen?“
    Der Polizist hob entschuldigend die Hände. Sue stürmte aus dem Stall, die rotblonden Locken wehten hinter ihr her wie Flammen.
    Die beiden Beamten wechselten einen Blick. Der Größere zuckte mit den Schultern. Bloß nicht reizen, sagte sein Gesichtsausdruck. Dann wollte er Sue folgen und stolperte über Washington.
    â€žVerdammt! Kann mal jemand dieses Kalb an die Leine nehmen?“ Er starrte die Pferdemädchen so drohend an, als wollte er sie allesamt verhaften.
    Ayla zog den Hund am Halsband aus dem Weg und streichelte ihm über den Kopf. „Sei schön brav, Washington. Sonst machst du alles nur noch schlimmer.“
    Washington wedelte freundlich und ließ sich direkt vor dem Stallausgang fallen, sodass die Mädchen über seinen Rücken steigen mussten, um nach draußen zu kommen.
    Die Prozession führte hinunter zur Weide, wo neun wohlgenährte, zufriedene Pferde und ein kleiner Esel grasten, in die Sattelkammer, die ausnahmsweise einmal aufgeräumt war, durch die Scheune in den Schuppen und schließlich in die Futterkammer.
    Dort wurden die beiden Polizeibeamten fündig.
    â€žWas ist das denn?“, fragte der Schnurrbart und zeigte angewidert auf die Schimmelschicht, die auf dem Sack mit dem Pferdemüsli wucherte wie Moos.
    â€žDas Futter ist verdorben“, konstatierte sein Kollege und zückte sein Notizbuch.
    â€ž That’s impossible! “ Sue blickte zuerst auf das Futter, dann starrte sie die Pferdemädchen an. Die Pferdemädchen starrten genauso fassungslos zurück.
    Sue hatte Recht. Das war unmöglich. Verschimmeltes Müsli, noch dazu ein ganzer Sack voll! Sue war kein übertrieben ordentlicher Mensch, aber die gesunde Ernährung der Tiere ging ihr über alles. Sie achtete immer darauf, dass die Futterkammer aufgeräumt und sauber war, jeden Abend wurde der Raum ausgefegt und altes Futter entsorgt. Und jetzt stand hier ein Sack mit verdorbenem Futter mitten in der Kammer.
    â€žDas Müsli war gestern Abend noch nicht hier“, erklärte Juliana. „Ich weiß das ganz genau, weil ich nämlich einen neuen Sack Leinsamen aus dem Regal geholt habe. Da wär mir das Zeug doch aufgefallen.“
    â€žUnd was ist damit?“ Der Schnurrbart zog einen Korb mit trockenem Brot aus dem Regal, das ebenfalls von einer grünblauen Schimmelhaube überzogen war. Angeekelt kippte er den Inhalt des Korbes zu dem Pferdemüsli. „Ich würde Ihnen empfehlen, die Futterkammer gründlich zu reinigen. Wir verzichten heute auf eine eingehende Überprüfung, aber wir werden uns Ihre Ranch in den nächsten Tagen noch einmal vornehmen. Sie haben eine Verantwortung gegenüber Ihren Tieren, das ist Ihnen hoffentlich bewusst.“
    Die
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