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Sina auf heißer Spur

Sina auf heißer Spur

Titel: Sina auf heißer Spur
Autoren: Luzie Bosch
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Mädchen gewesen. Er schien das gar nicht zu bemerken. Vielleicht merkte er es auch und es ließ ihn einfach kalt. Jedenfalls behandelte er die Mädchen nett und freundlich, aber gleichgültig. Alle, bis auf Sina.
    David und Sina saßen in Kunst nebeneinander. Nur in diesem einen Fach und das auch nur zufällig. Aber beim Zeichnen hat man viel Zeit zum Quatschen und so hatten sie sich besser kennengelernt und festgestellt, dass sie sich eigentlich ziemlich ähnlich waren.
    Dinge, die David und ich gemeinsam haben , hatte Sina in ihr Tagebuch geschrieben.
    1. Wir lieben Pferde. David ist mal geritten und überlegt, ob er wieder damit anfangen soll.
    2. Wir brauchen beide genau sieben Minuten zur Schule (mit dem Fahrrad). Leider kommen wir aus unterschiedlichen Richtungen.
    3. Unser Lieblingsessen ist Spaghetti Carbonara.
    4. Unsere Lieblingsfarbe ist Orange.
    5. Wir stehen beide auf Linkin Park.
    6. Unsere Lieblingseissorten sind Erdbeere und Pfirsich.
    7. Unser meistgehasstes Fach ist Mathe.
    8. Unsere meistgehasste Lehrerin ist Frau Rottman-Ermisch.
    9. Unser Lieblingsfach ist Kunst. Davids, weil er unheimlich gut zeichnen kann. Meins, weil ich dann neben David sitze.
    In der Zeit von einer Kunststunde zur nächsten dachte Sina ziemlich viel an David. Genau genommen dachte sie pausenlos an ihn.
    Sie redete auch viel von ihm. Tori war jedenfalls schon misstrauisch geworden.
    â€žHast du dich etwa verknallt?“, hatte sie Sina vor Kurzem gefragt.
    â€žQuatsch!“, hatte Sina mit fester Stimme und großer Empörung erwidert. „Wie kommst du denn darauf? Ich find ihn ganz nett, das ist alles.“ Sie hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als Tori zu verraten, dass ihre Knie immer zu zittern begannen, wenn sie David irgendwo traf.
    â€žWenn du in ihn verknallt wärst, wär das auch ziemlich bescheuert“, hatte Tori gesagt. „David steht nämlich total auf Lucie aus der 7c.“
    Sina hätte Tori zu gerne gefragt, woher sie das wusste und vor allem: ob sie sich da wirklich sicher war. Aber das ging natürlich nicht. Denn wenn sie damals nicht sofort das Thema gewechselt hätte, wäre Tori noch viel misstrauischer geworden.
    Vielleicht hat sie ja Recht , hatte Sina in ihr Tagebuch geschrieben. Vielleicht bin ich wirklich in David verknallt.
    Aber wenn es so war, dann sollte es keiner wissen. Tori nicht. Und David selbst schon gar nicht.
    Warum auch?, dachte Sina. Wir verstehen uns prima, wir quatschen und lachen und haben eine Menge Spaß, wenn wir in Kunst nebeneinandersitzen. Mehr ist da nicht.
    Dann hatte David vorgeschlagen, dass sie auch mal ein Eis zusammen essen könnten. Oder war das mit dem Eis Sinas Idee gewesen? So ganz genau konnte sie sich nicht mehr erinnern.
    Auf jeden Fall hatten sie sich über ihre Lieblingseissorten unterhalten und dabei hatte Sina zufällig herausgefunden, dass David Albertos Eisdiele am Markt nicht kannte. „Aber bei Alberto gibt es das beste Eis der ganzen Stadt!“, hatte Sina gerufen und daraufhin hatte David gemeint, dass sie sich mal dort treffen könnten. Um herauszukriegen, ob das Eis wirklich so gut war.
    Und Sina hatte alles vermasselt. Zwanzig Minuten hatte sie ihn warten lassen! Und warum? Wegen eines blöden Sacks mit verdorbenem Pferdemüsli und eines Korbs mit verschimmelten Brot!
    â€žCiao, bella!“
    Sina fuhr zusammen. Neben ihr stand Viktor Hagenbusch. Blondes Wuschelhaar, unzählige Sommersprossen auf Wangen, Nase, Kinn und Stirn, auf Hals, Nacken, Armen und Beinen und vermutlich auch auf dem Rest seines schlaksigen Körpers.
    Viktor und Sina kannten sich auch aus der Schule. Viktor ging in die Parallelklasse. Außerdem war er ein paar Monate lang zum Reiten auf die Sunshine Ranch gekommen, bis er dann im Sommer … Nein, daran wollte Sina jetzt lieber nicht denken.
    â€žHi, Viktor“, sagte sie lahm. „Was machst du denn hier?“ Blöde Frage. Was macht man wohl in einer Eisdiele? Klamotten kaufen?
    â€žIch wollte mir grade ein Eis holen. Soll ich dir eins mitbringen?“, erkundigte sich Viktor und steuerte schon auf die Theke zu. Hinkte er immer noch leicht oder bildete sich Sina das bloß ein?
    â€žWelche Sorten willst du denn?“, rief er über die Schulter zurück.
    Sina unterdrückte ein Seufzen. Erst vermasselte sie die Sache mit David und nun hatte sie auch noch Viktor am Hals. Warum war er überhaupt so freundlich zu ihr?
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