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Silenus: Thriller (German Edition)

Silenus: Thriller (German Edition)

Titel: Silenus: Thriller (German Edition)
Autoren: Robert Jackson Bennett
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applaudierten. Zuerst hatte George geglaubt, er sähe den Gentleman vor sich, der ihm diesen merkwürdigen Vorschlag unterbreitet hatte, aber er war nie ganz sicher. Und jedes Mal, wenn er sie sah, hörte er diese grässliche Stille, die langsam durch den Saal zog, als würden alle Geräusche verklingen, wo immer diese Männer auftauchten.
    Nun vernahm George die gleiche grässliche Stille in der Straße vor dem Hotel. Die Männer in Grau mussten sich im Gebäude befinden. Doch er hatte die Stille, die sie verbreiteten, noch nie so umfassend gehört – und er hatte noch nie zuvor gesehen, dass sogar Farben verschwanden. Es mussten eine Menge von ihnen im Hotel sein und dort warten, und dennoch war er der Einzige, der imstande war, etwas davon zu bemerken.
    George war nicht sicher, was heute Nacht geschehen würde. Er wusste nur zwei Dinge: Silenus war mit größter Wahrscheinlichkeit hier abgestiegen, und die Männer in Grau hatten das Hotel gefunden und lagen nun auf der Lauer. George konnte nicht anders, er misstraute ihnen; was immer sie von Silenus wollten, er glaubte nicht, dass sie ihm wohlgesinnt waren.
    In einem Restaurant in der Nähe entdeckte George eine Uhr. Falls das Theater in Parma ebenso arbeitete wie alle anderen auch, war die Abendvorstellung gerade im Gange. Silenus und seine Künstler würden ihren Auftritt beenden und zum Hotel zurückkehren …
    Er wusste, er musste sie informieren. Vorsichtig trat er hinter den Büschen hervor und ging davon.

3
     
    „EIN MANN DER TECHNIK UND
DES GEISTES VON NIE GESEHENEM
EINFALLSREICHTUM …“
     
    Als George das Theater endlich erreicht hatte, sah er vor dem Haus einen großen Klappaufsteller, von dem ihm die Worte EINWÖCHIGE AUFFÜHRUNG – SILENUS und EINTRITT 5 CENTS entgegenbrüllten, und jeder Gedanke an die Männer in Grau schwand aus seinem Geist. Wie in Trance holte er sich ein Programm vom Kartenschalter und las:
           P A N T H E O N T H E A T E R       
    Eingänge an der Gabe und Henley Street
    PROGRAMM FÜR DEN HEUTIGEN ABEND
    und Matineen am Mittwoch und Freitag

     
    Um den Damen und Familien entgegenzukommen,
    wird die vollständige Abendvorstellung aufgeführt.
    Vulgäre oder anstößige Reden sind in unserem Theater
    nicht gestattet. RAUCHEN und TABAK sind nur
    außerhalb unserer Räumlichkeiten gestattet.

     
    MILLIE SWANSONS CORNWALL-WELPEN
    Eine entzückende Darbietung hündischer Clowns

     
    Die kunstreiche Sängerin
    Miss Lenora Howell
    mit altehrwürdigen Stücken wie WHERE IS MY WANDERING BOY TONIGHT UND THE BOWERY

     
    DIE CARDWELL COMPANY
    präsentiert
    DAS ERBE DES KLEINEN LORDS
    TOM MUMFREY …………………. DER EARL
    ELIZA VON DUINEN ………… MUTTER BURTON
    UND JOSEPH DEWEY …. DER KLEINE ERIC BURTON

     
    BIBLEY UND GEORGIANA
    Ein Liebesschwank
    Pause
    DIE BERÜHMTE SILENUS-TRUPPE
    Mister Heironomo Silenus
    gastiert für nur eine Woche in der Stadt
    Erstmals in Parma – ein absolutes Muss
    1. PROFESSOR KINGSLEY TYBURN
    und seine verblüffenden Puppen.
    Durch seine TECHNIKZAUBEREI und seine
    KUNST werden sie zu uns sprechen
    2. IHRE HOHEIT COLETTE DE VERDICERE
    Ein großartiger Singvogel aus dem persischen Königshaus
    3. FRANCES BEATTYS KRAFTDARBIETUNG
    4. DER SILENUS-CHORAL
    Melodien, bei denen ihr Herz dahinschmelzen wird

     
    WEBB UND TORANEY
    Humor und Pantomime
                                             
    Und da, auf der gegenüberliegenden Seite des Programms, befand sich eine Illustration eines Mannes mit einem Zylinder, der in der Bühnenmitte stand und eine Geschichte erzählte. Mit zitternden Fingern zog George seine Theaterkarte aus Rinton hervor, faltete sie auseinander und hielt die beiden Bilder nebeneinander. Zwar war das Programm qualitativ weit überlegen und die Karte aus Rinton alt und verblasst, aber die beiden Illustrationen stimmten exakt überein.
    Er zitterte stärker. Nie zuvor war er so nahe dran gewesen. So viele Male hatte er von diesem Moment geträumt, und doch hatte er nie wirklich geglaubt, dass er ihn erleben würde.
    Dann, zu seiner Überraschung, wurden die Türen des Theaters aufgestoßen, und eine Menschentraube stolzierte heraus. George erbleichte und wäre beinahe umgekippt. »Oh nein!«, sagte er. »Ich habe die Vorstellung verpasst! Wie konnte ich sie nur verpassen?« Er war so schockiert, dass er beinahe einfach auf der Straße zusammengesunken wäre, doch dann, als drei Leute sich aus der Menge lösten, um
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