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Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse
Autoren: Lisa Capelli
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muss.“
    „Das ist gut so“, meinte der Stammesfürst. „Man muss einander helfen, wenn man in Not ist. Und die Familie ist das Wichtigste im Leben.“
    Annit seufzte. „Trotzdem“, sagte sie leise. „Ich wäre sehr gerne noch länger bei euch geblieben.“
    „Das weiß ich“, erwiderte der Stammesfürst. „Aber wenn uns das Leben Aufgaben stellt, müssen wir sie annehmen und erfüllen.“
    Das Gebäck in Annits Hand war inzwischen schon völlig zerkrümelt. Annit holte tief Luft. .Jedenfalls wollte ich Ihnen sagen, dass wir, also Mannito und ich, schon bald aufbrechen werden.“
    Schweigend nippte der Stammesfürst an seinem Tee. „Mannito begleitet dich, sehr schön. Er ist ein guter Kerl.“
    „Oh ja, das ist er!“, pflichtete Annit ihm mit einem kleinen Lächeln bei.
    Der Stammesfürst stellte seinen Tee zur Seite und erhob sich. Bedächtig ging er zu der Holztruhe, zog den goldenen Schlüssel unter seinem Gewand hervor und sperrte die Truhe auf. Er bückte sich, fasste hinein und zog ein kleines, samtrotes Säckchen heraus. Dann verschloss er die Truhe wieder und wandte sich Annit zu. „Nimm, das ist für dich!“
    Höchst erstaunt griff Annit danach. „Was ist das?“
    Der Stammesfürst nahm wieder Platz. „Öffne es.“
    Annit zog die Kordel auf, mit der das Säckchen verschnürt war, und schaute hinein. Sah zum Stammesfürsten, sah wieder hinein. In dem Säckchen befand sich ein Bündel zusammengerollter Geldscheine. „Äh ... was ...?“ Der Stammesfürst umfasste wieder sein Teeglas. „Deine Heimreise wird sehr teuer werden. Es ist nicht viel, was ich dir geben kann, aber mehr haben wir leider nicht.“
    Annit schüttelte den Kopf und reichte dem Stammesfürsten das Säckchen. „Nein, das kann ich auf gar keinen Fall annehmen.“
    Der Stammesfürst blickte sie an. Seine tiefdunklen Augen funkelten. „Beleidige mich nicht, Mädchen“, sagte er mit so strenger Stimme, dass Annit zusammenzuckte und ihren Arm rasch wieder zurückzog.
    „Aber..."
    „Du hast meine Falak und mich wieder zusammengebracht“, unterbrach er sie. „Dir verdanke ich, dass die Stute wieder hier beim Stamm ist. Das kann ich mit keinem Geld der Welt bezahlen.“ Er winkte Barissa zu sich und redete auf Arabisch auf sie ein. Dann wandte er sich mit einem Lächeln an Annit. „Gib mir Bescheid, sobald du weißt, wann genau ihr aufbrechen werdet. Damit wir das Abschiedsfest rechtzeitig für euch vorbereiten können.“
    Annit schluckte gerührt dank des unerwarteten Geldsegens. Vielleicht reicht das ja für die Heimreise? Zusammen mit dem Geld, das ich noch habe?, überlegte sie mit einem Stirnrunzeln, während sie das Säckchen in ihre Jeanstasche steckte. Dabei überkam sie ganz plötzlich ein mulmiges Gefühl. Sie verspürte Angst vor dem, was sie erwarten würde.
    Die nächsten Tage verbrachten Annit und Mannito vorwiegend am Computer. Die beiden waren voll und ganz damit beschäftigt, ihre Reise nach Deutschland zu planen und vor allem den Transport der zwei Pferde zu organisieren. Über das Internet checkten sie Abflugzeiten, suchten nach den günstigsten Flugtickets und kontaktierten alle Unternehmen, die auf die Beförderung von Pferden spezialisiert waren. Hierzu gab es jede Menge Formalitäten und Papierkrieg zu erledigen.
    Bald erfuhren Annit und Mannito, dass es für ihre Pferde eine Quarantänefrist einzuhalten galt. Silberstern und Ranja mussten vor dem Abflug für einige Wochen isoliert von anderen Tieren untergebracht werden, um sicherzugehen, dass sie keine ansteckenden Krankheiten hatten. In dieser Zeit hatte sie ein Tierarzt regelmäßig zu untersuchen.
    Zum Glück ließ sich alles einigermaßen reibungslos abwickeln, und Annits Geld reichte gerade aus, um alle Kosten bezahlen zu können. Puh! Das war geschafft, seufzte Annit erleichtert, als die letzte Terminbestätigung vorlag.
    Bereits zwei Tage später rollte der Pferdetransporter, der Silberstern und Ranja abholte, in das Beduinendorf. Die beiden Freunde waren ziemlich traurig, als die Pferde verladen wurden. Von ihnen würden sie nun eine ganze Weile getrennt sein. Doch sie wussten, dass an der Quarantäne kein Weg vorbeiführte, und hatten sich auch mehrmals versichern lassen, dass Silberstern und Ranja gut untergebracht sein würden.
    Offensichtlich fiel auch den Pferden der Abschied schwer. Silberstern hatte bis zum Schluss ganz dicht neben Falak gestanden. Immer wieder hatten sich die zwei Pferde gegenseitig zärtlich beknabbert. Als
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