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Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett
Autoren: Lisa Capelli
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nicht ausstehen, weil er schlechte Nachrichten übermittelt?
    „Erzähle weiter“, forderte der Stammesfürst den Mann mit einer Handbewegung auf.
    Malik schluckte den letzten Rest Brot hinunter. „Mein Freund Muammar wurde verrückt. Die außerordentlich hohe Verantwortung über diese gefährliche Gabe hat seinen Kopf kaputt gemacht.“ Der Araber stieß einen tiefen Seufzer aus. „Muammar hat diese Last nicht ausgehalten. Die bösen Geister haben von ihm Besitz ergriffen und ihn nicht mehr losgelassen.“
    „Was ist dann passiert?“, fragte Annit atemlos. Auch für sie war es nicht immer einfach, mit den Träumen umzugehen, die Silberstern ihr schickte. Es war oftmals überaus schwierig, sie überhaupt zu verstehen.
    „Muammar kam mit dieser Verantwortung nicht klar. Er war nicht in der Lage, die Kräfte des Amuletts zu nutzen und sich zu schützen. Er hat sich von Sahir abgewendet. Hat den prächtigen Rappen weggesperrt und ihn nie wieder besucht.“
    Von ihm abgewendet, wiederholte Annit. Ähnlich wie der Stammesfürst von Falak.
    „Und dann?“, bohrte Annit weiter. „Was ist mit Sahir passiert? Wurde er wild und aggressiv?“
    Überrascht blickte der Araber zur ihr. „Genau das ist geschehen. Wie kannst du das wissen? Sahir, der schwarze Hengst, wurde sehr wild und gefährlich. Jeder fürchtete ihn, aber keiner wusste, warum er sich plötzlich so verändert hatte.“
    Wie Falak , dachte Annit wieder. Genau wie Falak hat auch Sahir das Vertrauen in die Menschen verloren. Muammar hat sich von ihm abgewendet, daher wurde er wild und ag gressiv. Es ist genau dasselbe passiert wie bei Falak damals. Der Stammesfürst hat sie weggegeben und sein Versprechen, sie bald zurückzuholen, nicht gehalten. Daher wurde sie aggressiv und hat das Vertrauen zu den Menschen verloren.
    „Wo ist er? Was ist mit ihm geschehen?“, erkundigte sich der Stammesfürst. „Wo ist Sahir nun?“
    „Er ist tot, genau wie Muammar“, sagte Malik leise und senkte den Blick. „Mein Freund hat den Verlust seines Pferdes nicht verwunden. Er hielt es nicht aus, von ihm getrennt zu sein, und ist vor Kummer und Schmerz darüber gestorben.“
    Eine Weile war es ganz still in dem Zelt. Nur das leise Knistern des Feuers war zu hören.
    „Sind Sie da absolut sicher, dass Sahir tot ist?“, fragte der Stammesfürst dann mit fester Stimme nach. „Ich will das gar nicht glauben.“
    Malik zuckte nur die Schulter, nahm erneut ein Stück Brot und kaute darauf herum. „Doch, er ist tot“, bestätigte er. „Der Stamm der Beni Sharqi hat ihn weggegeben und kurz darauf ist er gestorben. Das weiß ich ganz sicher.“ Mehr konnte oder wollte Muammar nicht sagen. Seine Lippen waren versiegelt.
    Das war's dann wohl! Annit blickte zum Stammesfürsten und las an seinem Gesicht ab, dass er ähnlich entmutigt und verzweifelt war wie sie. Sahir ist tot. Silberstern wird seinen Großvater nicht kennenlernen. Er ist tot!

Eine erschreckende Erkenntnis
    Eine Weile streunte Annit ziellos durch das Beduinendorf. Ihre Gedanken fuhren Achterbahn.
    Silberstern, Falak, Sahir, das magische Amulett und wieder Silberstern ... Sie stapfte durch den Sand und überlegte fieberhaft, was sie tun sollte. Nervös zupfte sie an einem Zipfel ihres Kopftuches herum.
    „Annit!“ Plötzlich rief jemand ihren Namen. Es war Yussuf.
    „Was gibt’s denn?“, murmelte sie gedankenverloren.
    „Mannito hat vorhin nach dir gefragt“, erklärte Yussuf wichtig.
    „Ach ja?“ Wahrscheinlich will er mir von seiner wunder baren Sabeth vorschwärmen. Und wie super sie sich verstehen, seit sie ihn nicht mehr so dämlich bemuttert, fügte sie in Gedanken hinzu. Genau das, was ich im Moment bestimmt nicht brauche. Nein danke!
    „Er will mit dir reden“, drängelte Yussuf.
    Mannito. Am liebsten würde ich ihm jetzt alles erzählen. Vielleicht weiß er ja, was ich tun soll? Aber nein! Lieber nicht. Annit schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich sitzt er grad irgendwo mit seiner Beduinenfreundin zusammen und die bei den kichern. Oder sie gehen wieder spazieren und tauschen verliebte Blicke. Lieber nicht!
    Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen. Ich vermiss ihn. Meinen Kumpel Mannito. Er war doch früher immer an meiner Seite, alles war so klar zwischen uns. Und jetzt? ... Außerdem weiß er auch, dass mein Silberstern ein magisches Pferd ist.
    Sie erinnerte sich noch genau daran, wie sie es ihm bei einem Ausritt in der Türkei erzählt hatte. Mannito hatte gar nicht überrascht
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