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Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 07 - Das magische Amulett
Autoren: Lisa Capelli
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verliebt.“
    Mannito nickte vor sich hin. „Genau, wir waren.“
    In diesem Moment näherte sich Sabeth den Schafen. Stolz und aufrecht betrat sie das Gehege, Mannito würdigte sie keines Blickes.
    „Was ist passiert?“, fragte Annit erstaunt. „Wie kam das denn? Warum versteht ihr euch denn nicht mehr?“
    „Wir hatten einen Streit“, antwortete Mannito leise. Etwas hilflos zuckte er die Achseln. „Und dabei haben wir festgestellt, dass das mit uns beiden alles keinen Sinn macht.“
    „Einen Streit?“, wiederholte Annit tonlos. Sekundenlang starrte sie völlig entgeistert in die Luft und wagte nicht zu glauben, was sie da eben gehört hatte. Hängt das etwa mit mir zusammen?, überlegte sie und erinnerte sich schlagartig an das Zucken an der Feuerstelle und die Bilder, die ihr dabei durch den Kopf geschossen waren. Wie Mannito und Sabeth gestritten hatten. Ich bin doch nicht etwa schuld an diesem Streit?! Schuldbewusst wandte sie sich ab.
    Mannito schnaubte wie ein Pferd. „Stell dir vor, einen Streit. Das Komische ist, dass ich in der Nacht zuvor sogar geträumt hab, wie würden uns heftig in die Wolle kriegen. Und genau so wie in meinem Traum hat es sich dann tatsächlich abgespielt.“
    Auweia! Annit schluckte. Nun hatte sie die Bestätigung. Es ist meine Schuld, es ist alles meine Schuld, dachte sie aufgewühlt. Ich hab Mannito meine Gedanken aufgedrängt und ihm diesen Traum geschickt. Es war haargenau so wie beim Stammesfürsten. Erst dieses Zucken bei mir und bei ihm und danach dieser Traum. Das kann kein Zufall sein!
    Mannitos Blick wanderte zu Sabeth. „Sie wollte, dass wir heiraten“, seufzte er etwas wehmütig. „Wie das bei ihrem Stamm so üblich ist.“ Er lächelte. „Kannst du dir das vorstellen? Ich als Ehemann? Dafür bin ich doch noch viel zu jung.“
    Annit hörte gar nicht mehr richtig zu. Ich bin schuld, dass die beiden Streit hatten. Dass sie sich nicht mehr sehen wollen, dachte sie mit einem total schlechten Gewissen. Ich hab die Beziehung zwischen den beiden zerstört.
    „Jedenfalls hab ich ihr erklärt, dass Heiraten für mich überhaupt nicht in Frage kommt. Zumindest jetzt noch nicht.“ Mannito schnaufte tief durch. „Das wollte Sabeth nicht akzeptieren. Die orientalischen Mädchen sind da noch richtig altmodisch.“ Während er sprach und Sabeth drüben bei den Schafen beobachtete, lief eine Träne über seine Wange. Mit einer schnellen und verlegenen Handbewegung wischte er sie weg.
    Verstohlen betrachtete Annit ihn aus den Augenwinkeln. Am liebsten hätte sie den Freund in die Arme genommen und ihn getröstet. Aber dazu war nicht der richtige Zeitpunkt. Ich bin schuld. Ich hab ihm diesen Traum geschickt. Da war sich Annit nun ganz sicher.
    „Ist wahrscheinlich besser so“, nickte Mannito tapfer. „Viel besser. Ich würde in der Wüste versauern. Nee danke. Es wäre sowieso nicht gut gegangen.“ Er wischte sich wieder über die Augen. „Ich glaub, ich hab ein bisschen Heimweh nach Rumänien. Wie es wohl meiner lieben Anama geht?“ Anama war Mannitos kleine Schwester, die eigentlich Anamaria hieß und Mannito wie aus dem Gesicht geschnitten ähnlich sah. Die Kleine war immer zu irgendwelchen Streichen aufgelegt, und Mannito liebte sie abgöttisch.
    „Bestimmt gut“, murmelte Annit abwesend. Ihre Gedanken schwirrten immer noch um den Traum. Ich bin schuld, dass er so traurig ist. Ich habe ihm diesen verfluchten Traum geschickt. Ich habe Silbersterns magische Gabe genutzt und alles mit Sabeth kaputtgemacht. Ich habe diese Gabe zum Schlechten eingesetzt und etwas zerstört. Deswegen sind nun zwei Menschen unglücklich.
    Mannito lächelte etwas wehmütig. „Ich weiß schon gar nicht mehr, wie meine Niculina aussieht.“ Er machte eine Pause, stützte sich mit den Armen auf dem Boden hinten ab und fuhr dann fort. „Vielleicht erkenne ich sie gar nicht mehr.“ Niculina war Mannitos Mutter.
    „Aber klar doch“, murmelte Annit, die nur mit halbem Ohr zugehört hatte. Denn sie war weiterhin in ihren eigenen Gedanken gefangen. Oh Gott! Sie umfasste das Amulett ganz fest mit ihrer Hand. Genau das passiert, wenn ich nicht lerne, diese Gabe unter Kontrolle zu bringen. Sie ballte die Fäuste und biss die Zähne zusammen. Ich kann die Situation nicht ändern, aber ich werde wenigstens ver suchen, das Beste daraus zu machen. Mit dieser Gabe ist eine Wahnsinnsverantwortung verbunden, und ich werde künftig aufpassen, dass ich sie nicht mehr zum Schlechten einsetze und etwas
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