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Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit
Autoren: Lisa Capelli
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Kloster zu bleiben, wollte sie tatsächlich ihre leiblichen Eltern finden. Die Igoumeni weiß mehr, als sie zugibt, dachte sie. Und ich will wissen, was sie vor mir verheimlicht.
    Annit nahm die Bibel vom Schreibtisch und verstaute sie wieder sorgfältig in ihrem Rutksack. Denn die Bibel war vielleicht das Einzige, was ihr von ihren Eltern bleiben würde. „Ja, gerne“, antwortete sie und war fest entschlossen, nicht aufzugeben.
    Die Igoumeni lächelte kurz. „Adelfi Mariana zeigt euch eure Zimmer“, sagte sie. „Wir treffen uns dann in einer Stunde beim Abendessen wieder.“ Mit ernster Miene schaute die Äbtissin Annit hinterher, als diese zusammen mit Mannito und der jungen Nonne das Büro verließ.
    Mariana zeigte ihnen die beiden kleinen Zimmer, die im Kloster Zellen genannt wurden. Sie waren mit einem einfachen Bett und einem kleinen Schrank ausgestattet.
    „Der Speisesaal liegt ganz hinten, am Ende des Flurs“, erklärte Mariana den beiden noch, bevor sie sie allein ließ.
    Nachdem Mannito seinen Rucksack in seiner Zelle verstaut hatte, ging er zu Annit. „Das ist nicht gerade so gelaufen, wie du es dir vorgestellt hast, oder?“, begann er mitfühlend.
    Annit nickte. „Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass die Igoumeni mehr weiß, als sie zugibt. Und ich werde herausfinden, was es ist“, sagte sie entschieden.
    Jetzt lachte Mannito. „Ganz genau! So schnell lassen wir uns nicht unterkriegen.“
    Eine Stunde später saßen sie zusammen mit den Nonnen und der Igoumeni an einem langen Holztisch im Speisesaal.
    Nach dem Gebet wurde das Essen aufgetragen - es gab Brot, Schafskäse, Tomaten und grüne Oliven, dazu Wasser und Tee.
    Die Nonnen freuten sich sehr über den unerwarteten Besuch. Annit und Mannito mussten ihnen ausführlich berichten, woher sie kamen und wie sie hier in diesem Kloster gelandet waren. Den wahren Grund, warum sie tatsächlich hier waren, verschwiegen sie allerdings. Denn sie ahnten, dass sie damit die Igoumeni, die ihnen ab und zu einen nachdenklichen Blick zuwarf, nur gegen sich aufbringen würden.
    „Aus Rumänien seid ihr gekommen?“, wollte eine der  Nonnen wissen. „Da habt ihr aber einen weiten Weg  hinter euch.“
    Mannito schluckte das Stück Käse hinunter, das er gerade in den Mund gesteckt hatte. „Wir haben ja auch noch unsere Pferde dabei“, erklärte er stolz.
    „Und was für schöne Tiere das sind!“, rief Mariana begeistert, während die anderen Nonnen aufgeregt tuschelten. Sie alle wollten Silberstern und Ranja unbedingt auch bald kennenlernen.
    Die Igoumeni hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. „Morgen ist auch noch ein Tag“, erklärte sie mit strenger Miene. „Und die Tiere brauchen jetzt sicher erst mal ihre Ruhe, nach der langen Reise.“
    Nach dem Essen gingen Annit und Mannito noch einmal zu Silberstern und Ranja in den Stall und gaben ihnen etwas zu fressen.
    Silberstern stupste Annit mit seinem Maul sanft in die Seite und sah sie mit seinen großen dunklen Augen an. Annit schmiegte sich ganz fest in sein weiches Fell. „Na, mein Kleiner, du merkst genau, dass ich traurig bin. Stimmt’s?", murmelte sie und strich ihm über den Widerrist. „Ich werde meine Eltern schon finden, Silberstern. Ganz bestimmt.“
    Doch als sie später in der kleinen Zelle in ihrem Bett lag, spürte sie, dass sie sich ganz und gar nicht mehr sicher war. Sie war voller Zuversicht und auch Hoffnung gewesen, als sie sich auf den Weg hierher gemacht hatte. Aber jetzt zweifelte sie, ob ihr größter Wunsch jemals in Erfüllung gehen würde.

 
Spuk in der Nacht
    Mitten in der Nacht schreckte Annit plötzlich auf. Zuerst glaubte sie, geträumt zu haben, dass sie schlurfende Schritte gehört hatte.
    Doch als sie nun wach war, konnte sie sich an keinen Traum erinnern. Ist vielleicht wirklich jemand in meinem Zimmer gewesen ist, überlegte sie. Aber warum sollte sich hier jemand hereinschleichen? Ich hab doch nichts Wertvolles bei mir.
    Angestrengt lauschte Annit in die Dunkelheit. Aber sie konnte nichts hören außer dem leisen Wind, der vom Meer herüberwehte und um das Kloster strich.
    Plötzlich fiel ihr die Bibel ein. Vielleicht ist jemand hier gewesen, um die Bibel an sich zu nehmen, schoss es ihr voller Entsetzen durch den Kopf. Das ist ja der einzige Beweis, den ich habe, dass sich meine richtigen Eltern hier aufgehalten haben. Und vielleicht will jemand diesen Beweis verschwinden lassen, weil
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