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Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit
Autoren: Lisa Capelli
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vor sich hin.
    Sie denkt bestimmt an ihren Bruder Timo und was jetzt aus ihm wird, überlegte Annit.
    „Ich glaube, es ist gut, dass die Polizei Timo endlich geschnappt hat", flüsterte Mannito Annit zu. Ihm war aufgefallen, dass sie die junge Nonne nachdenklich beobachtet hatte. „Jetzt kann er wenigstens nichts mehr anstellen. Und die Igoumeni schafft es bestimmt, dass er in Zukunft die Finger von krummen Dingern lässt.“
    Nachdem sie mit der Küchenarbeit fertig waren, machten sie sich daran, im Klostergarten Bänke und  Tische aufzustellen. Dort sollten die Besucher bewirtet  werden. Zuletzt schmückten sie den großen Empfangs raum, in dem die Ikonen ausgestellt werden sollten,  noch mit Blumen.

    Und dann war es endlich so weit - die Ausstellung wurde eröffnet. Aufgeregt liefen die Nonnen im Kloster hin und her, um sich zu vergewissern, ob auch alles an seinem Platz war. Im Laufe des Vormittags trafen die ersten Besucher ein, Leute aus den umliegenden Dörfern. Ein paar von ihnen kannten Annit und Mannito schon, da sie beim Sonntagsgottesdienst in der Klosterkirche gewesen waren. Nun bewirteten sie sie mit Kaffee und Süßigkeiten.
    Immer neue Besucher strömten herein, darunter auch der Bürgermeister des Dorfes, ein kleiner, dicker Mann mit fröhlichem Lachen. Aber auch der Apotheker und seine Frau kamen, ein bekannter Kunstliebhaber sowie zahlreiche Geschäftsleute. Am frühen Nachmittag tauchte auch Viorel Preda auf,  der sich sehr freute, Annit und Mannito wiederzusehen.  Genau wie alle anderen zeigte er sich sehr begeistert  von der Ausstellung. Alle bestaunten andächtig die wun derschönen alten Ikonen. Und jeder spendete etwas -  die einen mehr und die anderen, die nicht so viel hatten,  gaben weniger. Auch der Journalist von der Zeitung war  da und machte Fotos. Anschließend unterhielt er sich  lange mit der Äbtissin, die ihm noch so einiges über die  Ikonensammlung des Klosters erzählte.
    Wer wollte, durfte sich im Klostergarten niederlassen und konnte sich dort die köstlichen Kuchen und das Olivenbrot mit Schafskäse schmecken lassen. Annit und Mannito hatten auch die alte Nonne Sofia dazu geholt.
    Als die Gäste sich zahlreich versammelt hatten, trat die Äbtissin vor und hob die Hand. „Dürfte ich einen Augenblick um Ihre Aufmerksamkeit bitten", sagte sie, so laut sie konnte, um das Stimmengewirr zu übertönen.
    Augenblicklich verstummten die Gäste und richteten ihren Blick neugierig auf die Igoumeni.
    „Zunächst bedanke ich mich bei Ihnen allen, dass Sie erschienen sind“, begann sie. „Und uns alle freut es natürlich sehr, dass wir dank Ihrer großzügigen Spenden nun die längst überfälligen Reparaturarbeiten am Kloster vornehmen können.“ Sie nickte den Gästen zu. „Alle im Kloster haben fleißig mitgeholfen, damit diese Ausstellung stattfinden kann.“ Sie hielt kurz inne. „Aber unser besonderer Dank gilt unseren zwei jungen Freunden, Annit und Mannito. Ohne die beiden säßen wir alle heute nicht hier.“ Sie lächelte Annit und  Mannito zu und klatschte in die Hände. Die Gäste  applaudierten ebenfalls.
    Annit und Mannito liefen rot an und blickten sich verlegen an. Dennoch freuten sie sich sehr, dass die Äbtissin sie vor allen gelobt hatte. Und sie waren beide sehr froh, dass sie nicht den Diebstahl erwähnt hatte. Das hätte Mariana nur in Verlegenheit gebracht.
    Bis zum Abend saßen die Gäste zusammen mit den Nonnen und Annit und Mannito im Garten. Alle unterhielten sich angeregt.
    Nur Annit wurde dabei immer schweigsamer. Sie dachte daran, wie sie mit Mannito vor einiger Zeit in diesem Kloster angekommen und voller Hoffnung gewesen war, endlich ihre leiblichen Eltern zu treffen. Doch bis jetzt sah es nicht so aus, als ob dieser Wunsch jemals in Erfüllung gehen würde.
    „Alles in Ordnung?“, erkundigte sich Mannito. Er hatte gemerkt, wie still und bedrückt Annit war.
    Sie schreckte aus ihren Gedanken hoch. „Klar doch“, erwiderte sie und setzte rasch ein Lächeln auf. Aber sie konnte dem Freund natürlich nichts vormachen.  Er spürt genau, dass ich traurig bin,  dachte sie.
    In diesem Moment blickte sie auf und direkt in das Gesicht der Igoumeni. Annit hatte nicht mitgekriegt, dass die ältere Nonne kurz zuvor ans Telefon gerufen worden war. Als sie nun zurückkam, nickte sie Annit bedeutungsvoll zu und lächelte.
    Was kann das zu bedeuten haben?,  überlegte Annit. Plötzlich machte ihr
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