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Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit
Autoren: Lisa Capelli
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des Holzhauses eine kleine Luke ein Stück offen stand. „Da müsste ich durchpassen“, stellte sie fest.
    Mannito gab ihr seine Taschenlampe, die er vorsorglich im Kloster eingesteckt hatte. „Sei vorsichtig“, bat er besorgt. Dann verschränkte er seine Hände zu einer Räuberleiter und half ihr hinauf.
    Annit stellte ihren Fuß in den Tritt, hielt sich an der Dachrinne fest, kletterte auf Mannitos Schultern und zog sich das restliche Stück hoch. Auf dem Dach kroch  sie leise zu der Luke, schob sie noch etwas weiter auf  und quetschte sich hindurch.
    Einen Augenblick hing sie mit den Händen an einem Dachbalken unter der offenen Luke und versuchte auszumachen, was sich unter ihr befand.
    Aber es war so dunkel, dass sie nichts erkennen konnte. Hoffentlich fall ich nicht mitten in einen Farbtopf, dachte sie, als sie den Holzbalken losließ. Doch sie landete wohlbehalten auf dem Boden.
    Rasch holte sie die Taschenlampe, die Mannito ihr mitgegeben hatte, aus ihrer Hosentasche und leuchtete den Raum ab. An der hinteren Wand befand sich noch eine Tür. Damit war für Annit klar, dass hier drin noch ein Raum existierte, der von außen nicht zugänglich war. Vermutlich sind die kostbaren Ikonen aus dem Kloster da drin versteckt, überlegte sie.
    Annit richtete den Strahl der Taschenlampe auf den Boden, um sicherzugehen, dass sie nicht über irgendetwas stolperte und ging zu der Tür.
    Gerade wollte sie nach der Klinke greifen, als draußen ein Hund bellte. Annit zuckte erschrocken zusammen. „Bitte hör auf zu bellen“, flüsterte sie. Doch der Hund bellte jetzt noch lauter als zuvor. Panik ergriff Annit. Ich muss hier raus, dachte sie. Wenn der Mann aufwacht und mich hier entdeckt ...
    Schnell schob sie einen Stuhl unter die Dachluke und wollte schon draufsteigen, als ihr die Ikone wieder einfiel, die der Mann gemalt hatte. Vielleicht lässt sich ja anhand dieser Ikone auch erkennen, ob er ein Fälscher ist,  überlegte sie.
    Mit wenigen Schritten war sie bei der Staffelei, schnappte sich die Ikone und klemmte sie unter den Arm. Dann stieg sie auf den Stuhl, schob die Ikone durch die Dachluke und schwang sich ebenfalls hinauf. Der Hund bellte immer noch, als sie mit der Ikone über das Dach kroch und schließlich auf den Boden sprang, wo Mannito sie auffing.
    In diesem Augenblick ging vorne im Haus ein Licht an. In wilder Aufregung rasten Annit und Mannito durch den Garten. Kurz bevor sie um die Hausecke bogen, bekamen sie noch mit, wie oben im ersten Stock ein Fenster geöffnet wurde. Blitzschnell flüchteten sie aus dem Garten und liefen, so schnell sie konnten, die schmale Gasse hinunter. Sie rannten und rannten - immer weiter, bis sie schließlich den Dorfrand erreichten. Erst als sie bei Silberstern und Ranja angelangt waren, wagten sie durchzuschnaufen.
    „Das war knapp", erklärte Mannito und grinste schief. „Aber trotzdem - alle Achtung! Du warst ganz schön mutig.“
    Annit zuckte mit den Schultern. „Hoffentlich hat die ganze Aktion auch was gebracht“, sagte sie und zeigte Mannito die Ikone. „Ob das als Beweis ausreicht, muss sich erst noch herausstellen.“

 
Ein folgenschweres Geständnis
    Annit und Mannito ritten, so schnell es die Dunkelheit zuließ, zurück zum Kloster und brachten Silberstern und Ranja in den Stall.
    „Wir müssen der Igoumeni sofort Bescheid geben“, erklärte Mannito, während er Ranja den Sattel abnahm. „Vielleicht hat der Mann uns vorhin ja gesehen. Und wenn er merkt, dass die Ikone verschwunden ist, macht er sich vielleicht aus dem Staub.“
    Annit nickte nur, während sie Silberstern trocken rieb. Sie hatte Angst vor dem, was nun kommen würde. „Wenn der Mann wirklich mein Vater ist, kann ich nur hoffen, dass er die Ikonen nicht gefälscht hat“, flüsterte sie in Silbersterns Ohr, bevor sie hinter Mannito den Stall verließ.
    Im Kloster war alles dunkel und still. Selbst die alte Nonne Sofia geisterte in dieser Nacht nicht durch die  Flure. Leise gingen Annit und Mannito zu der Zelle, die  die Äbtissin bewohnte.
    „Die Igoumeni wird bestimmt nicht begeistert sein, wenn sie erfährt, dass ich in einem fremden Haus eingebrochen bin“, sagte sie leise. Annit hatte das Gefühl, dass es ihr fast leichter gefallen war, in das kleine Holzhaus einzusteigen, als der Klostervorsteherin nun alles gestehen zu müssen. Sie hatte großen Respekt vor der älteren Nonne, auch wenn die nicht mehr ganz so
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