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Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit
Autoren: Lisa Capelli
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Herz einen Sprung.  Es ist irgendetwas Besonderes geschehen. Vielleicht hat es ja was mit meiner Mutter zu tun.
    Als die letzten Gäste gegangen waren, bat die Äbtissin Annit in ihr Büro.
    „Ich habe mit deiner Mutter gesprochen“, begann sie gleich. „Sie hat vorhin angerufen und ...“
    Annit sprang von ihrem Stuhl auf. „Sie haben sie also gefunden? Großartig! Und wann kann ich sie treffen?“, rief sie aufgeregt. Annit wäre der älteren Nonne fast vor Freude um den Hals gefallen.  Endlich,  dachte sie überglücklich.  Jetzt werde ich endlich meine Mutter kennenlernen. Und vielleicht auch meinen Vater.  Doch als sie das ernste Gesicht der Äbtissin bemerkte, sanken ihre Schultern herab. „Sie will mich nicht sehen, oder?“, fragte sie leise und hatte plötzlich einen dicken Kloß im Hals.
    Die Igoumeni erhob sich von ihrem Stuhl und ging zu ihr. „Doch, Annit, deine Mutter will dich sehen. Aber sie braucht noch ein bisschen Zeit, bis sie so weit ist ...“
    „Aber warum denn?“, rief Annit aufgebracht. „ Es liegt mir so viel daran, sie endlich zu treffen.“ Sie schluckte die Tränen hinunter, die ihr in die Augen stiegen.
    Die Äbtissin griff nach Annits Hand. „Es ist nicht so einfach für deine Mutter, nach allem, was geschehen ist“, erklärte sie. „Wenn du sie endlich kennenlernst, wirst du das verstehen.“
    Annit sah sie entgeistert an. „Was ist denn so Schreckliches passiert?“, fragte sie mit zittriger Stimme. „Ich muss es wissen. Können Sie es mir nicht erzählen, Sie kennen meine Mutter doch und ..."
    Die Igoumeni drückte Annits Hand und schwieg einen Augenblick. „Ja, ich kenne deine Mutter, und auch deinen Vater“, sagte sie leise. „Deine Mutter ... sie ist meine Schwester..."
    Annit riss ihre Hand los. „Dann sind Sie ... sind Sie ja meine Tante?“
    Die Äbtissin nickte. „Ja, mein Kind.“
    „Und warum haben Sie mir das nicht schon früher gesagt?“, fragte Annit und wusste überhaupt nicht mehr, was sie noch denken sollte.
    Die Äbtissin blickte sie mitfühlend an. „Ich konnte nicht, Annit, nicht bevor ich Gewissheit hatte, dass deine Mutter sich mit dir treffen will.“ Sie schwieg einen Moment. „Glaub mir, es war besser so. Wenn deine Mutter dir erzählt, was geschehen ist, wirst du es verstehen“, erklärte sie schließlich.
    Annit starrte die Igoumeni an. Tausend Gedanken wirbelten in ihrem Kopf herum. „Und wo ist meine Mutter?“, erkundigte sie sich. „Lebt sie hier in der Nähe?"
    Die Igoumeni schüttelte den Kopf. „Nein, sie lebt in der Türkei. Aber sie kommt bald, das hat sie mir vorhin am Telefon versprochen.“ Jetzt lächelte sie. „Und ich weiß, dass sie ihr Versprechen halten wird.“
    Die Neuigkeit hatte Annit total aufgewühlt. Als sie nicht einschlafen konnte, stand sie leise auf, huschte über den dunklen Flur und zu Silberstern in den Stall. Der Hengst begrüßte sie mit einem leisen Wiehern.
    Annit drückte ihm einen Kuss auf die weichen Nüstern, bevor sie sich neben ihm ins Stroh plumpsen ließ, um ihm alles zu erzählen. „Jetzt werde ich bald meine richtige Mutter kennenlernen. Aber ich weiß nicht mehr, was ich denken soll.“ Sie strich über Silbersterns weiches Fell. „Ich freu mich sehr darauf... aber ich fürchte mich auch ein bisschen davor. Irgendwas Schlimmes muss der Grund sein, warum meine Eltern mich weggegeben haben. Und vielleicht ... vielleicht kommt meine Mutter nur, um mir zu sagen, dass sie mich jetzt auch nicht haben wollen.“ Sie lehnte sich an Silbersterns Vorderbein und schluckte. „Und dann sind wir wieder allein, mein Silbersternchen.“
    In diesem Augenblick öffnete sich die Stalltür und  Mannito kam herein. Er setzte sich neben Annit ins  Stroh, ohne ein Wort zu sagen.
    Annit wusste, dass Mannito sie gesucht hatte. Denn gleich nach dem Gespräch mit der Igoumeni war sie zu ihm gelaufen und hatte ihm alles erzählt.  Er weiß, wie sehr mich das Ganze verwirrt und dass ich Angst habe vor dem, was kommen wird,  dachte sie.  Aber es gibt mir Mut, dass ich nicht allein bin. Mannito ist da und wird immer zu mir halten - ganz egal, was auch geschehen mag.
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