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Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 03- Reise in die Vergangenheit
Autoren: Lisa Capelli
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wohl jemals kennenlerne?“
    Silberstern sah sie mit seinen dunklen Augen an. Das helle Mondlicht, das durch das Fenster hereinfiel, spiegelte sich in diesem Moment darin und verlieh ihnen einen eigenartigen, fast unwirklichen Glanz.
    Annit seufzte auf. „Ich will die Hoffnung nicht aufgeben“, murmelte sie. „Ich muss doch wissen, woher ich komme.“

 
Gibt die Äbtissin das Geheimnis preis?
    „Ich bin sehr stolz auf euch beide“, sagte die Äbtissin am nächsten Tag anerkennend zu Annit und Mannito, während sie durch den Klostergarten gingen. „Wenn ihr nicht so mutig gewesen wärt, könnte die Ausstellung gar nicht stattfinden. Ihr habt unserem Kloster einen großen Dienst erwiesen. Und dafür danke ich euch sehr.“
    „Ist doch klar, dass wir dem Kloster helfen“, erwiderte Mannito, der vor Stolz ein bisschen rot geworden war. „Wir können doch nicht zulassen, dass Sie alle frieren im Winter.“ Er kickte ein Steinchen mit seinem Fuß weg. „Jetzt, da alle Ikonen wieder vollständig da sind, spenden die Leute bestimmt großzügig. Die Ausstellung wird echt krass“, rief er begeistert. „Ich meine, echt gut ...“
    „Du hast völlig Recht“, unterbrach die Igoumeni ihn  und lächelte. „Das wird eine voll krasse Ausstellung wer den.“ Dann wandte sie sich an Annit, die bisher kein  Wort gesagt hatte. „Ich habe nicht vergessen, warum du  eigentlich zu uns gekommen bist. Auch wenn du das  vielleicht glaubst.“
    Annit hielt dem Blick der Äbtissin stand, auch wenn ihr dabei nicht ganz wohl zumute war. Sie hat also gemerkt, dass ich daran gezweifelt habe, ob sie ihr Versprechen hält?, überlegte sie.
    „Vertrau mir“, fuhr die Äbtissin fort. „Ich werde alles tun, um dir deinen größten Wunsch zu erfüllen.“ Sie legte ihre Hände ineinander. „Und jetzt entschuldigt mich bitte. Es gibt noch einiges zu regeln wegen der Ausstellung.“ Damit verschwand sie Richtung Kloster.
    Annit blickte ihr nachdenklich hinterher. Sie wollte der Igoumeni so gerne glauben. Aber ihre Zweifel ließen sich nicht völlig beseitigen.
    Die Igoumeni war direkt in ihr Büro geeilt. Eigentlich hätte sie einige dringende Telefonate wegen der Ausstellung führen müssen, aber das konnte warten. Sie wollte etwas Wichtigeres erledigen. Seufzend griff sie nach dem Telefonhörer. „Hoffentlich hat sie es sich inzwischen anders überlegt“, murmelte die Nonne vor sich hin, während sie die Nummer eintippte.
    Das Klingeln dauerte so lange an, dass sie schon fast auflegen wollte. Schließlich meldete sich jemand.
    „Elena, gut, dass du da bist", sagte die Äbtissin erleichtert. „Ich muss unbedingt noch einmal mit dir reden und ..."
    „Ist was passiert?“, fragte Elena gleich. „Annit geht es doch gut, oder?“
    Die Igoumeni merkte, dass Elena besorgt um ihre Tochter war. Warum kommt sie dann nicht her und schließt sie in ihre Arme?, dachte sie. „Ja, Annit geht es gut“, bestätigte sie. Dann erzählte sie ihr, was geschehen war. „Du hast eine sehr mutige Tochter, Elena. Sie hat sehr viel für uns und das Kloster getan.“ Sie schwieg einen Augenblick. „Meinst du nicht, dass du jetzt auch einmal Mut beweisen solltest? Annit braucht dich ...“
    „Ich weiß, dass sie mich braucht“, erwiderte Elena. „Sie hätte mich all die letzten Jahre gebraucht. Und ich war nicht da.“
    Die Äbtissin rückte ihre Brille zurecht. „Dann solltest du das jetzt endlich ändern. Annit vertraut darauf, dass ich zu meinem Wort stehe. Und ich kann und will ihr nicht länger vormachen, dass ich nichts weiß.“
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. 
    „Ich werde es mir überlegen“, meinte Elena schließlich. „Gib mir noch ein bisschen Zeit.“
    Die Igoumeni atmete auf. „Ich vertraue darauf, dass du die richtige Entscheidung treffen wirst“, sagte sie voller Hoffnung. Dann legte sie auf und ging zum Fenster. Sie sah, dass Annit und Mannito gerade mit ihren Pferden davonritten. „Gib die Hoffnung nicht auf, Annit!“, murmelte sie. „Ich tue es auch nicht.“
    Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Annit und Mannito halfen fleißig in der Küche mit. Gemeinsam mit Mariana und drei anderen Nonnen backten sie für die Ausstellung Walnuss- und Mandelkuchen und Olivenbrot. Außerdem bereiteten sie Zucchinibällchen vor.
    Nach und nach fand auch Mariana wieder zu ihrer gewohnten Fröhlichkeit zurück. Nur manchmal starrte sie noch mit ernster Miene
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