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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg
Autoren: Perry Rhodan
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entsprachen wahrscheinlich nicht der Wirklichkeit. Zeus war nicht wirklich ein paar Kilometer groß, bevor er in den Überraum verschwand. Die psionische Strahlung erzeugte eine Art Halluzination.« Er seufzte. »So stelle ich es mir vor, und wahrscheinlich werde ich es eines Tages auch beweisen können.«
    Er schwieg und sah sich um. Er hatte vorhin auf die Zerstörungen in der Halle hingewiesen, aber es war, als kämen sie ihm erst jetzt so richtig zum Bewusstsein. Eine Falte entstand auf seiner Stirn. Fast ungläubig fragte er: »Das sind die Aggregate, die die Erde und den Mond bewegten?«
    »Das waren sie«, bestätigte Rhodan.
    »Mein Gott!«, murmelte Waringer.
    Da rutschte schließlich die Frage doch heraus, die Rhodan eigentlich nicht hatte stellen wollen. »Hältst du den Schaden für reparierbar?«
    Waringer starrte ihn an. Sein Gesichtsausdruck war der eines Mannes, der soeben gefragt worden war, ob er Sterne vom Himmel holen könne. Er schüttelte den Kopf, verständnislos und erschüttert zugleich. Seine Antwort kam erst viel später, halblaut, fast gehaucht, als schäme er sich, seine Unfähigkeit eingestehen zu müssen.
    »Nein … das ist völlig aussichtslos. Wir beherrschen nicht einmal die Grundlagen ihrer Technologie …«
    Ein Aufschrei schnitt ihm das Wort ab. Einer der Männer aus Rhodans Begleitung hatte ihn ausgestoßen. Mit dem Arm zeigte er auf das gewaltige Aggregat des Traktors, hinauf, dorthin, wo die Parabolantenne halb zerschmolzen, halb zerfetzt hing.
    Eine Gestalt in der grauweißen, flugfähigen Raummontur der Solaren Flotte schwebte vor der gewaltigen Rundung der Antenne. Niemand wusste, wie sie dort hinaufgekommen war. Die Männer in Rhodans Umgebung trugen keine Raumanzüge. Jedoch diejenigen, mit denen Geoffry Waringer gekommen war.
    Rhodan winkte einen von Waringers Begleitern herbei. »Wer ist der verdammte Narr dort oben?«, fragte er barsch.
    »Keiner von uns, Sir!«, verteidigte sich der Mann hastig. »Er kam auf uns zu und verlangte eine Flugmontur auszuleihen. Ich riet meinen Leuten ab, aber einer ist schließlich doch weich geworden. Er gab seinen Anzug her und …«
    »Wer?«, schrie Rhodan wütend.
    »Professor Goshmo-Khan, Sir«, antwortete Waringers Begleiter zaghaft.
    Rhodan wirbelte herum. In der Aufregung um Waringers plötzliches Auftauchen hatte keiner auf den Mongolen geachtet. Der Zustand der Halle, die Hoffnungslosigkeit einer Reparatur hatten den eigenwilligen Wissenschaftler erschüttert. Die Arbeit an der Antenne war gefährlich – schon allein deswegen, weil niemand wusste, ob die Aggregate, die den Traktor mit Energie versorgten, ebenfalls ausgefallen waren oder noch funktionierten. Man wusste nicht einmal, ob sie sich auch in dieser Halle befanden.
    Rhodan hob das Armbandfunkgerät an den Mund. »Goshmo … kommen Sie sofort herunter!«, befahl er.
    Er erhielt keine Antwort und wiederholte seinen Befehl. Oben hatte der Mongole sich inzwischen auf den Rand der Antenne geschwungen und starrte ins Innere der Schüssel, das von unten her nicht einzusehen war.
    Erst nach einer Weile bequemte er sich zu antworten: »In einem Augenblick wie diesem muss alles Menschenmögliche getan werden, um die Katastrophe zu verhindern. Ich sehe hier den einzig möglichen Ansatzpunkt und bestreite, dass Sie mir in dieser Lage überhaupt etwas zu befehlen haben!«
    Seine Stimme klang hart und gefasst. Aber Rhodan kannte den Wissenschaftler. Wenn er so sprach, dann befand er sich in Wirklichkeit im Zustand höchster Erregung.
    »Sie sind gar nicht in der Lage, die Zusammenhänge zu erkennen!«, herrschte Rhodan ihn an. »Außerdem ist die Antenne ein gefährliches Gebilde. Ich befehle Ihnen …«
    Er kam nicht weiter. Aus der Schüssel der Antenne fuhr plötzlich ein greller Blitz. Fauchend und knatternd schoss er zur Decke hinauf. Die Gestalt des Mongolen war eine Sekunde lang in eine lohende Aura gehüllt. Aus Rhodans Funkgerät drang ein halb erstickter, würgender Schrei. Am Rand der Antennenschüssel war Goshmo-Khan ins Wanken geraten. Er musste halb bewusstlos sein, denn er unternahm keinen Versuch, sein Gleichgewicht wiederzugewinnen. Er fiel. Die knatternde, blitzende Entladung musste den Antigrav der Schutzmontur außer Betrieb gesetzt haben, denn der Mongole stürzte mit eben jener Beschleunigung, die die geringe Schwerkraft des Mucierer-Planeten vermittelte.
    Es geschah alles zu schnell, als dass jemand hätte helfen können. Roboter, die am Ausgang des
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