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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde
Autoren: Perry Rhodan
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lemurischen Technik, daß die Station diese wichtigste aller Aufgaben ohne jegliche Wartung fehlerfrei über Jahrzehntausende hinweg bewältigt hatte.
    Die SISTINA materialisierte etwa eine halbe Lichtstunde von der scheibenförmigen Schaltstation entfernt. Die Augen der Männer waren wie gebannt auf den Bildschirm gerichtet, der ihnen das Dreieck der Riesensonnen zeigen mußte und irgendwo in der Nähe des Zentrums die Erde, den Mond, das Filigrannetz der knapp 100.000 Großraumschiffe und den winzigen Lichtfleck der Kunstsonnen.
    Efrem Marabor würde sein Leben lang nicht vergessen, was sich in jenen Sekunden ereignete. Er und seine Männer starrten auf die große Bildfläche, bis ihnen die Augen zu tränen begannen. Sie erblickten die drei Riesensonnen und gleich nebenan, auf dem kleineren Schirm des Orters, den Reflex der Schaltstation. Nur von der Erde   … von der Erde gab es keine Spur! Marabor schloß die Augen und glaubte zu fühlen, wie die Welt sich in rasendem Wirbel um ihn drehte.
    Er zwang sich zur Ruhe und riß die Augen wieder auf. Es konnte nicht wahr sein! Er mußte sich getäuscht haben! Vielleicht waren sie zu weit entfernt und konnten deswegen die Erde nicht ausmachen. Aber das war natürlich Unsinn. Der Innenraum des Sonnendreiecks war von der Position der SISTINA aus leicht überschaubar. Die Erde und der Mond hätten deutlich zu sehen sein müssen   – wenn nicht auf dem Panoramaschirm, so doch zumindest auf der Bildfläche des Orters. Der Schwindel griff von neuem nach Marabors Bewußtsein. War die Erde wirklich verloren? Mit knapp neunzehn Milliarden Menschen? War die Menschheit einfach ausgelöscht worden   … vernichtet durch einen Schaltfehler in einem alten Giganttransmitter?
    Marabor wagte es nicht, seine Leute anzublicken. Mit schwerer Hand griff er nach dem Hyperkom-Schalter. Es knackte unnatürlich laut, als der Schalter sich bewegte.
    »SISTINA an Archi-Tritrans-Schaltstation! Wo ist die Erde?«
    Der Hyperkom flammte auf. Atlan erschien. An seinem Gesicht las Marabor ab, was der Arkonide antworten würde. Er hätte die Worte nicht auszusprechen brauchen: »Die Erde ist verschwunden   …!«
    »Nein, es gibt keinen Hinweis darauf, was geschehen ist.«
    Die Worte des Arkoniden fielen schwer in die fast unerträgliche Stille im Innern des Schaltraums. Die SISTINA hatte vor wenigen Minuten an der Schaltstation angelegt. Atlan und ein paar Leute seines Stabes hatten Marabor und seine Leute empfangen. Es war ein merkwürdig unwirklicher Empfang gewesen. Alle, Atlan ebenso wie Marabor und seine Spezialisten ebenso wie die Männer der SISTINA, standen unter Schockwirkung. Die Erkenntnis des Fürchterlichen hatte weite Teile ihres Bewußtseins einfach lahmgelegt.
    »Ich will Ihnen zeigen, was geschah«, fuhr der Arkonide fort. »Der Vorgang wurde aufgezeichnet.«
    Plötzlich erloschen die Lichter. Ein holographisches Abbild der drei Sonnen, die die Eckpunkte des Transmitterdreiecks markierten, erschien. Am oberen Rand war die Anzeige einer Uhr zu sehen, sie zeigte 14.22 Uhr allgemeiner Zeit.
    Alle blickten gespannt. Der kritische Augenblick brach an. Die Ziffern sprangen auf 14.23 Uhr, jenen Zeitpunkt, da Zehntausende von Lichtjahren entfernt die Sonne plötzlich Feuer zu speien begann und der Raum zwischen Kobold und Sol sich mit leuchtenden Energiebahnen durchzog. Jemand schrie auf, als es auf der Projektionsfläche plötzlich lebendig wurde.
    Etwas, ein Gebilde von unbestimmbaren Konturen, erschien im Zentrum des riesigen Transmitters. Ein Nebel schien es zu sein, ein leichter Vorhang. Im Laufe weniger Sekunden wurden innerhalb des Nebels eine Reihe von Objekten erkennbar, ein großes, ein etwas kleineres und schließlich ein Gewimmel zahlloser winziger Gegenstände. Das war eindeutig: Erde, Mond und 96.000 Raumschiffe. Plötzlich begannen die beiden Himmelskörper, die Erde und der Mond, sich aufzublähen. Für Augenblicke schien die Erde größer zu sein als eine der drei Riesensonnen, die den Transmitter bildeten. In dieser Sekunde wurden die Umrisse der irdischen Kontinente deutlich erkennbar, und auch das zerfurchte Antlitz des Mondes entwickelte vertraute Züge.
    Dann kehrte sich der Vorgang um. Mond und Erde schrumpften innerhalb weniger Sekunden wieder auf die ursprüngliche Größe. Der Nebel wallte stärker. Plötzlich waren die winzigen Lichtpunkte der Raumschiffe nicht mehr zu sehen. Der Mond verschwand hinter treibenden Schwaden. Nur die Erde strahlte noch eine
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