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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde
Autoren: Perry Rhodan
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inzwischen einen schwarzen Kasten bemerkt, der neben dem Gestänge auf dem Boden lag und mit ihm durch ein armdickes Kabel verbunden war. Ein scheußlicher Verdacht stieg in mir auf. In diesem Augenblick entkamen auch Tingdam und Weber endlich ihrem Felsengefängnis. Wir waren vorläufig in Sicherheit, wenn wir auch noch nicht wußten, ob diese Seitenhöhle einen Ausgang besaß, der ins Freie führte.
    Mein Helmempfänger knackte. Mit aufgeregter Stimme meldete sich Major Ruitkon von der SISTINA.
    »Ein Verband von rund zweihundert Walzenraumschiffen nähert sich Merkur!« schrie er. »Er brach völlig überraschend aus dem Hintergrund hervor. Die Merkur-Flotte scheint ein wenig verwirrt. Der Gegner ist nur noch wenige Millionen Kilometer von Merkur entfernt, und   …«
    Er unterbrach sich mitten im Satz. Einen Atemzug später hörte ich ihn stöhnen: »O mein Gott   …!«
    Im gleichen Augenblick erzitterte der Boden.
    Mein Verdacht!
    Ich glaubte zu wissen, was das für ein Gestänge dort im Hintergrund der Höhle war. Es mußte sich um einen larischen Einpoltransmitter in Leichtbauweise handeln. Das also war es, was Myrianad mitgebracht hatte: sich selbst, einen Roboter und einen kleinen Transmitter. Deswegen hatte er sich nicht darum zu kümmern brauchen, wie weit entfernt vom Nordpol des Merkur er landete. Er hatte ja den Transmitter, um sein teuflisches Werk zu verrichten.
    Ohne Zweifel hatte er mit Hilfe des Transmitters eine Bombe in unmittelbarer Nähe des Gezeitenwandlers deponiert. Er selbst hatte dazu diese Höhle nicht zu verlassen brauchen. Er wartete darauf, daß sich ein Verband seiner Raumschiffe unversehens aus dem Schlachtgetümmel auf der Höhe der Venus-Bahn löste und weit genug in Richtung Merkur vorstieß, daß er sich mit Hilfe desselben Transmitters, mit dem er die Bombe deponiert hatte, an Bord einer der Einheiten begeben konnte. In diesem Augenblick befand er sich schon längst in Sicherheit. Major Ruitkon war zwar im Augenblick vor Schreck sprachlos, aber ich war ziemlich sicher, daß der pariczanische Verband inzwischen abgedreht hatte und dabei war, das Weite zu suchen.
    »Was ist los, Ruitkon?« drängte ich ungeduldig.
    Die Erschütterungen des Bodens hielten noch immer an. Ein dumpfes Rumoren drang durch unsere Außenmikrophone. Wir selbst schienen vorläufig nicht in Gefahr zu sein. Die Felswand knisterte gefährlich, aber sie hielt stand.
    »Der Wandler   …!« ächzte Ruitkon. »Sie haben den Wandler zerstört! Das Firmament reißt auf. Die Sterne sind plötzlich wieder zu sehen   …«
    »Halten Sie die SISTINA startbereit!« fiel ich ihm ins Wort. »Wir kommen auf dem schnellsten Wege zurück.«
    Wir machten uns auf die Suche nach einem Ausgang. Wir drangen in Richtung der Schlucht durch die Seitenhöhle vor. Je näher wir dem Ziel kamen, desto enger traten die Wände aneinander, und schließlich kamen wir kaum mehr vorwärts. Die Strahler traten von neuem in Aktion. Wir schmolzen uns einen Weg durch das schwarze Gestein. Lange Zeit waren wir alles andere als sicher, ob wir uns überhaupt auf dem richtigen Weg befanden. Aber schließlich fauchte doch der Strahl meiner Waffe ohne Widerstand ins Freie. Wir hatten es geschafft, und obwohl wir die Sorge einander nicht hatten eingestehen wollen, spürte doch jeder unwillkürlich die Erleichterung, die der andere empfand.
    Mit Hilfe unserer Fluganzüge kehrten wir auf das Plateau zurück, auf dem die SISTINA gelandet war. Da sahen wir es weit im Norden glühen und leuchten. Das Firmament schien in Flammen zu stehen. Riesige Feuerzungen lösten sich von der Oberfläche des Planeten und schossen in den Raum hinaus. Die Nachrichten bestätigten, was wir vermuteten: Der Gezeitenwandler war zerstört. Das Versteck in der Zukunft hatte aufgehört zu existieren. Am Himmel über der Erde und den anderen Planeten des Solsystems leuchteten dort, wo es Nacht war, wieder die Sterne.
    Die Schlacht auf der Höhe der Venus-Bahn jedoch hatte sich aufzulösen begonnen. Es war niemals die Absicht des Gegners gewesen, die überlegene Solare Flotte in einen ernsthaften Kampf zu verwickeln. Der Aufmarsch war als Ablenkungsmanöver gedacht gewesen. Er sollte Myrianad Gelegenheit verschaffen, möglichst unbemerkt in die Nähe des Merkur zu gelangen, dort sein Werk zu verrichten und sich von seinen Einheiten wieder abholen zu lassen. Sein Plan war gelungen.
    Der eigentliche Großangriff begann noch am selben Tag. Aus allen Richtungen brachen feindliche
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