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Silberband 076 - Raumschiff Erde

Titel: Silberband 076 - Raumschiff Erde
Autoren: Perry Rhodan
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Universum verschwunden   – oder als wäre das Universum selbst verschwunden. Aber weder das eine noch das andere traf zu.
    Das Solsystem befand sich noch innerhalb des Universums, und zwar räumlich genau dort, wo es sich immer befunden hatte: 15 Parsek nördlich von der Ebene der Milchstraße und rund 8 . 200 Parsek vom Zentrum der Milchstraße entfernt, und es rotierte unverändert mit zirka 230 Kilometern pro Sekunde Geschwindigkeit um das Zentrum der Milchstraße. Außerdem bewegte es sich gegenüber seiner Umgebung mit 20 Kilometern pro Sekunde in Richtung des Sternbildes Herkules.
    Soweit die räumliche Position.
    Da wir jedoch in einem vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum leben, genügt die Beibehaltung einer dreidimensionalen räumlichen Position nicht; die zeitliche, die temporale Position gehört dazu. Wird sie verändert, dann verändert sich auch die Stellung im vierdimensionalen Kontinuum   – und genau das war mit dem Solsystem vor zehn Tagen geschehen.
    Perry Rhodan blickte nach vorn, wo durch die automatisch geschalteten chemo-elektrischen Filter der Kanzel die Sonne zu sehen war. Vom Merkur aus war sie keine helle weißgelbe Scheibe, sondern ein flammender Atomofen, der einen großen Teil des sichtbaren Himmels beherrschte und unablässig ultrahelle Gasmassen abschleuderte.
    Der Großadministrator betätigte eine Zusatzschaltung. Die Filteranlage erhöhte ihren Wirkungsfaktor und milderte dadurch die Blendkraft der wabernden Sonne stärker ab. Erst danach konnte Perry Rhodan den mehrere Kilometer durchmessenden Energiestrahl sehen, der zwischen den Riesentürmen auf Merkurs Nordpol hervorkam und in Richtung Sonne im Weltraum verschwand. Der Energiestrahl war eigentlich nur der sekundäre optische Effekt des primären hyperenergetischen Zapfstrahls, der vom sogenannten Hypertronzapfer ausgeschickt wurde und die hyperenergetische Strahlungskomponente der Sonne anzapfte.
    Der Hypertronzapfer, der mit dem Hauptgezeitenwandler auf dem Nordpol des Merkur synchron geschaltet war, nahm die Hyperenergien der Sonne auf und schickte sie mit Hilfe der Paraverbundschaltung zu allen Planeten und allen Spezial-Satelliten des Solsystems. Dort wurden sie mit Hilfe der Antitemporalen Gleichrichtungskonverter aufgenommen und zur Erzeugung des Antitemporalen Gezeitenfelds verwendet.
    Früher, im Verlauf von ›Fall Laurin‹, war das Solsystem dadurch um fünf Minuten in die Zukunft gebracht worden. Diesmal, im Verlauf von ›Fall Harmonie‹, betrug die Versetzung in die Zukunft ›nur‹ 1,183 Minuten.
    Am sichtbaren und meßbaren Resultat änderte das allerdings nichts. Ob fünf oder 1,183 Minuten, das Antitemporale Gezeitenfeld beförderte das gesamte Solsystem aus der Gegenwart in die Zukunft, und zwar in ein Etwas, das die Wissenschaftler als ›Labilzone‹ bezeichneten. Als Labilzone deshalb, weil ihre Existenz noch nicht durch die Gegenwart stabilisiert worden war. Sie stellte vielmehr einen Zustand der ›noch nicht konkret ausgebildeten Existenz mit variablen Konstanten‹ dar, eine Art Vor-Gegenwart, in der es normalerweise keine konkret ausgebildete Existenz geben konnte.
    Die auflösende Wechselwirkung zwischen der Labilzone und dem ›Fremdkörper‹ Solsystem wurde durch den Schutz des Antitemporalen Gezeitenfeldes wirksam verhindert, und durch dieses ATG-Feld hindurch war das Etwas mit dem Namen Labilzone als diffuses rötliches Wallen und Leuchten zu sehen.
    Und so, wie für die Bewohner des Solsystems das Universum des normalen vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums verschwunden war, so war für die Bewohner dieses vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuums das Solsystem verschwunden. Es konnte weder gesehen noch angemessen werden, noch konnte es mit Raumschiffen innerhalb des Normalraums oder des Hyperraums oder des Linearraums erreicht werden.
    Wie bei ›Fall Laurin‹ bezweckte auch bei ›Fall Harmonie‹ die Flucht auf der Zeitlinie in die Zukunft einen Schutz des Solsystems und seiner Bewohner vor Angreifern.
    Rhodan war sich allerdings klar darüber, daß die solare Menschheit es diesmal nicht mit Angreifern zu tun hatte, die, wie im Falle der Antiterranischen Koalition, den Solariern sowohl waffentechnisch als auch hinsichtlich ihres Kriegspotentials unterlegen waren. Im Gegenteil, die Laren und ihre Hilfskräfte besaßen gegenüber dem Solsystem eine solche waffentechnische und wissenschaftliche Überlegenheit, daß sie das gesamte Solsystem mitsamt der Heimatflotte innerhalb weniger
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