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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln
Autoren: Perry Rhodan
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Antigravprojektor ein!«
    Heltamoschs Warnung kam im richtigen Augenblick. Rhodan hatte den Antigravprojektor seiner Kombination kaum eingeschaltet, als das Anti-Schwerkraftfeld im Fernsehraum zusammenbrach und die Raytaner mitsamt ihren Sesseln in die Tiefe stürzten. Dem furchtbaren Getöse folgte ein Durcheinander von Stimmen, das sich aus Fluchen, Jammern und den Schmerzensschreien der Verwundeten zusammensetzte.
    Rhodan flog hinter Heltamosch her, der sich einem der Ausgänge näherte, wo einige der Gardesoldaten mit einer Handvoll Ycras in ein Gefecht verstrickt waren.
    »In Deckung!« rief Heltamosch seinen Leuten zu und warf eine Mikrobombe. Als die Explosion erfolgte, waren der Mato Pravt und Rhodan bereits hinter einem Pfeiler in Sicherheit.
    Heltamosch wartete die Druckwelle ab, dann landete er beim Ausgang und setzte den Weg zu Fuß fort. Rhodan hielt sich hinter ihm. Die Ycras, die sich im Zentrum der Explosion befunden hatten, boten einen schrecklichen Anblick.
    Inzwischen hatten sich die unverwundet gebliebenen Besucher des Fernsehübertragungsraums von ihrem Schrecken erholt und strömten durch die Ausgänge. Rhodan und Heltamosch kamen in ihrem Sog auf die Straße hinaus. Die zur Verstärkung gekommenen Ycras wurden von der Menge einfach überrannt, und da sie offensichtlich noch nicht die technische Ausrüstung für die Neutralisierung der Tarnkappen zugeteilt bekommen hatten, war es ihnen nicht möglich, die beiden Gesuchten in der Menge zu entdecken.
    »Wir müssen zur nächsten Rohrbahnstation«, sagte Heltamosch, während sie sich vom Strom der Passanten durch die Straße tragen ließen. »Ycranters erste Anordnung wird zwar gewesen sein, alle Stationen bewachen zu lassen. Aber wir werden schon einen Weg finden, durch die Sperren zu gelangen. Meine Leute schlafen schließlich auch nicht.«
    Heltamoschs Gardesoldaten hatten in der Tat ausgezeichnete Arbeit geleistet. Als die beiden Flüchtenden auf den Bahnsteig kamen, sahen sie überall uniformierte Ycras. Sie lagen hingestreckt auf dem Boden, hockten zusammengekauert in Ecken oder standen wankend, von Gardesoldaten gestützt. Kaum einer der Passanten nahm Anteil am Schicksal der Ycras, am wenigsten die beiden unterschiedlich großen Durchschnittsraytaner, die sich rücksichtslos zu den aufgleitenden Einstiegen des soeben eingefahrenen Zuges drängten.
    Der größere von ihnen sagte zu dem kleineren: »Machen Sie nicht so ein finsteres Gesicht, Hactschyten. Meine Leute haben die Ycras nur paralysiert. Wir vermeiden Blutvergießen, wo es nur geht. Im übrigen geschieht diese ganze Aktion nur Ihretwegen.«
    Sie hatten sich einen Platz in der Rohrbahn erkämpft, die Türen schlossen sich, der Zug fuhr pfeifend an.
    Rhodan lächelte säuerlich. »Sind Sie sicher, Heltamosch, daß ich all die vielen Opfer wert bin?«
    »Ich habe Ihnen mein Wort gegeben, Ihnen zu helfen«, antwortete der Mato Pravt. »Dazu stehe ich. Ich muß zugeben, daß ich mit solchen Komplikationen nicht gerechnet habe. Aber ich glaube, Sie sind auch diesen Einsatz wert, Hactschyten.«
    Sie fuhren nur zwei Stationen weit, dann stiegen sie in einen Zug um, der in die entgegengesetzte Richtung fuhr. Das wiederholten sie einige Male. Auf Rhodans Frage, ob diese Irrfahrt durch Maczadosch überhaupt nötig sei, erklärte Heltamosch, daß alles nach einem exakt vorbereiteten Schema ablaufe.
    »Ycranter hat die Stadt bestimmt schon hermetisch abgeriegelt, weil er weiß, daß wir nur außerhalb von Maczadosch vor seinem Zugriff einigermaßen sicher sind. Wenn wir aber innerhalb der Stadt dauernd unseren Standort wechseln, wird Ycranter seine Leute von den Sperren abziehen müssen – und wenn das geschieht, kommt unsere Chance.«
    »Warum versuchen wir es nicht mit einem Gleiter?« fragte Rhodan.
    Heltamosch schüttelte den Kopf. »Für uns kommen nur Massentransportmittel in Frage, denn die lassen sich schwerer kontrollieren. Und noch etwas – eine Rohrbahngarnitur faßt bis zu fünftausend Personen. Ycranter wird es sich gut überlegen, bevor er so viele Raytaner opfert, nur um einen einzigen Ceynach-Verbrecher zur Strecke zu bringen.«
    Rhodan hatte einige Fragen auf der Zunge – zum Beispiel, warum Heltamosch überhaupt so viel Wert darauf legte, Maczadosch zu verlassen, denn bestimmt wäre es ihm bei seinem Einfluß möglich gewesen, auch hier irgendwo unterzutauchen –, aber Rhodan stellte sie nicht. Eine mögliche Antwort wäre gewesen, daß es Heltamosch einfach reizte,
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