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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln
Autoren: Perry Rhodan
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Kol Mimo und einige Begleiter mit dem Nullzeitdeformator in die Vergangenheit und ließen sich mit der MARCO POLO ins Paralleluniversum versetzen, wo sie Perry Rhodan und dessen Getreue über das informierten, was für sie erst in der Zukunft lag.
    Schweren Herzens ließ sich Perry Rhodan auf einen ›neuen‹ Kampf gegen sein Ebenbild ein, und diesmal erfüllte er die Regeln des Kosmischen Schachspiels. Rhodan II starb von seiner Hand, und die MARCO POLO konnte in das Normaluniversum zurückkehren. Es würde keinen Ausbruch der PAD-Seuche mehr geben.
    Doch das Kosmische Schachspiel ist auch jetzt nicht zu Ende – und es kommt zum schlimmsten Attentat auf Perry Rhodan. Das Werkzeug von Anti-ES ist kein anderer als Kol Mimo, der die Galaxis vor der PAD-Seuche rettete …

 
    1.
    Juni 3457
Milchstraße
    Drei Eindrücke kennzeichneten diesen Ort. Jeder der Eindrücke würde schon genügt haben, um einen Menschen zu erschrecken, um ihm zu zeigen, wie klein und verletzbar er in Wirklichkeit war. Alle drei Komponenten aber bildeten zusammen eine Landschaft von derart grenzenloser Öde, daß es nur wenige Menschen gab, die sie ertragen konnten, ohne wahnsinnig zu werden.
    Zuerst das Licht …
    Es herrschte die Hälfte des Jahres – oder fast die Hälfte – ununterbrochen, mit nahezu ständig gleicher Intensität. Es war fahl und ungebrochen, leuchtete wider von den gewaltigen Schneeflächen und Eistafeln und brach sich an den Rändern der Schleier aus Eiskristallen oder Schneewirbeln. Das Licht verwandelte die Nacht in Tage und rief Störungen des Zeitgefühls hervor. Es entnervte die Männer, die hier in hochmodernen Iglus eingegraben waren und das Ding bewachten.
    Dann die Kälte …
    Temperaturen um achtundachtzig Grad unter dem Nullpunkt waren keine Seltenheit. Selbst in der Jahreszeit, die an anderen Punkten des Planeten ›Sommer‹ genannt wurde, kletterte die Temperatur kaum über den Gefrierpunkt. Zweitausend Meter war die massive Schicht aus jahrtausendealtem Eis dick, die sich über der Erdkruste erhob. Schneestürme und Hurrikane aus Eiskristallen schliffen die Landschaft mit Geschwindigkeiten von fast dreihundert Kilometern in der Stunde glatt und spiegelnd.
    Und zuletzt die Leblosigkeit …
    Hier, wo das Ding stand, gab es nicht einmal Pinguine. Es gab nichts. Nur Eis, Schnee und die wenigen Fremdkörper, die die Männer mit sich gebracht hatten. Hier, am unsichtbaren Nebenhang des Vinson-Massivs, das sich in den Ellsworth-Bergen fünf Kilometer hoch über den Meeresspiegel erhob, existierten als einzige Erholung für die brillengeschützten Augen nur die scharfen Grate aufgehäuften Eises und wandernden Schnees. Nicht einmal Fußspuren, kein Donnern abgehender Lawinen, keine wandernden Schatten.
    Licht, Kälte und Leblosigkeit: Sie machten aus einer Routineangelegenheit eine Mutprobe ganz besonderer Art – es war eine Belastung des Verstandes, keine Belastung des Körpers. Die Forscher, die hier vor Jahrtausenden die ersten Schritte zur Erforschung des Gebietes unternommen hatten, waren mit dem Überleben derart beschäftigt gewesen, daß sie diese grausige Öde nicht in vollem Umfang wahrnahmen.
    Aber die Männer, die heute, verborgen in einem großen Kreis aus weißen Spezialgebäuden, das Ding bewachten, hatten Zeit. Zeit und Langeweile. Und sie konnten auf diese Weise die kargen Eindrücke voll in sich aufnehmen. Sie waren noch weit davon entfernt, durchzudrehen oder gar wahnsinnig zu werden – aber sie kämpften in immer kürzer werdenden Abständen um die Beherrschung.
    Tage verstrichen nutzlos und sinnlos. Das ›ewige‹ kalte Licht strahlte ununterbrochen. Die Schatten bewegten sich scheinbar um Millimeter. Wieder heulte ein Blizzard über das Ding hinweg, das wie eine völlig abstrakte Form hier stand.
    Nichts geschah … Nichts unterbrach die Monotonie des langen Tages. Das Ding, der Nullzeitdeformator, rührte und bewegte sich nicht. Es wäre auch keinem Lebewesen möglich gewesen, die gestaffelten Sperren, die Sicherheitssysteme und die Schutzschirme zu durchbrechen.
    Weder von außen nach innen noch von innen nach außen.
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf und drehte sich halb herum. Er starrte in das markante Gesicht des Arkoniden, dann ließ er seinen Blick über die Gesichter der Männer gleiten, die vor ihm saßen.
    »Sie wissen genau, daß ich jedem vernünftigen Rat zugänglich bin. Aber was Sie hier verlangen, kann ich nicht anordnen.«
    »Aber …!« begann Atlan. Seine
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