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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln
Autoren: Perry Rhodan
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das Ziel einer kleinen Flotte ausgesuchter Schiffe.«
    Atlans Anspannung ließ vorübergehend nach. Deighton warf wieder einen Blick auf seine Unterlagen und fuhr fort: »Dieses Raumschiff, wir sollten es besser als Raumjacht bezeichnen, ist unverzüglich gestartet und in den Raum hinausgeflogen. Zweifellos ist der Planet Alchimist das Ziel. Ich vermute – und hier bin ich einer Meinung mit vielen meiner Mitarbeiter –, daß de Lapal die Ablehnung des Großadministrators nicht vergessen hat.«
    Bull warf ein: »Die Ablehnung, was die Person betraf, oder die sachliche Weigerung, den Nullzeitdeformator zu betreten?«
    »Letzteres«, meinte Deighton mit verdrossener Miene und deutete auf Atlan. »Zweifellos suchte de Lapal einen Ausweg. Er bietet sich ihm im Nullzeitdeformator an, der bekanntlich ebenso hier wie auch auf Alchimist steht. Diese Erkenntnis der Abstraktlogik ist voll gültig, also eine Folge des herbeigeführten Zeitparadoxons.«
    »Ich verstehe!« meinte Rhodan.
    Der Nullzeitdeformator stand jetzt, nahm man die gegenwärtige Zeit Terras an, auf Alchimist. Später würde er geholt werden, um den waghalsigen Einsatz zu starten. Noch später stand er in der Nähe des Südpols, und da sein Einsatz in die Vergangenheit geführt hatte, stand er jetzt am Südpol. Ein vertracktes Problem, aber mit einer eigenen Art von Logik. Ein Ding war also, was eine physikalische Unmöglichkeit darstellte, zur gleichen Relativzeit an zwei Orten.
    Rhodan nickte und sagte deutlich: »Der Ausweg namens Alchimist bot sich natürlich an. Ich habe zu lange gezögert. Atlan hatte recht, auch wenn es mich wurmt, das zugeben zu müssen. Aber de Lapal hat noch nicht gesiegt, was immer er vorhaben mag. Die Schiffe der Außenflotte sind unterwegs und haben genaue Befehle. Sie werden um den Deformator einen ebenso undurchdringlichen Ring legen wie unsere Truppen am Südpol.«
    »Endlich ringt er sich dazu durch, zu handeln. Es braucht immer einen gewaltigen Tritt!« Der Arkonide lächelte kühl.
    Bull hob die Hand und schaltete sich wieder in das Gespräch ein.
    »Die Kreuzer, die Alchimist anfliegen, haben Landeverbot. Auf diesem Planeten leben noch die Mitarbeiter unseres rätselvollen Freundes. Auch sie wurden von dem heilsamen Zeitparadoxon gerettet. Aber de Lapal wird, so lauten die Befehle, am Landen gehindert. Wir werden die nächsten Tage in einiger Unruhe verbringen, denke ich.«
    Reginald Bull machte eine Pause und fügte hinzu: »Wir haben ein und denselben Deformator zweimal. Aus diesem Grund habe ich mich entschlossen, zum Südpol zu fliegen und dort alle Einrichtungen genau zu inspizieren.«
    »Einverstanden, Bully!« Der Großadministrator lächelte zufrieden. »Das ist eine gute Idee. Hoffentlich ist dein Flug umsonst.«
    »Das hoffe ich auch!« sagte Atlan. »Wie verbleiben wir?«
    »Wir warten auf die nächsten Ergebnisse«, verkündete Deighton. »Zwischen den Schiffen der Fernflotte und Terra besteht eine Funkbrücke. Wir können auch innerhalb von Stunden eine Transmitterbrücke errichten lassen, falls unser Erscheinen auf Alchimist notwendig wird.«
    »In Ordnung.«
    Deighton grüßte und schaltete sich aus der Konferenzschaltung aus. Bull stand auf und sagte: »Ich habe soeben das Signal erhalten. Meine Maschine wartet!«
    »Viel Glück!« sagte Rhodan.
    Minuten später war er wieder allein. Diesmal waren seine Gedanken nicht von der Ahnung kommender Krisen erfüllt, sondern beschäftigten sich sehr nachdrücklich mit dem Vorfall. Je länger Rhodan nachdachte, desto sicherer wurde er. Sicherer im negativen Sinn.
    Markhor de Lapal, der gerissene Fuchs mit seinen unergründlichen Kenntnissen, plante einen Schlag gegen ihn. Dieser Schlag würde ebenso gekonnt geführt werden und ebenso wirksam sein wie der Versuch mit dem rettenden Zeitparadoxon.

2.
    Selbst die starken Maschinen der Jet hatten zu kämpfen, um das Objekt durch den rasenden Blizzard zu bringen. Die Pioniere hatten in das Eis eine riesige, zylindrische Öffnung geschmolzen. Dieses Loch steuerte der Pilot an; trotz des Leitstrahls und aller technischen Hilfen wurde die Jet wie von einer gewaltigen Faust geschüttelt und auf und ab geschleudert. Die optischen Instrumente waren ausgefallen – die gesamte Gegend war in einen undurchdringbaren Schleier aus Schnee und Eiskristallen gehüllt.
    »Das ist ein verdammt harter Sturm, Sir!« ächzte der Pilot.
    »Soll hier so üblich sein!« gab Bull zurück.
    Die Jet flog schräg bis zum Zentrum des
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