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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln
Autoren: Perry Rhodan
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zu einigen heftigen Rededuellen, bevor Lleynlugg, der Führer der Konservativen, zu Wort kommen konnte.
    Er begann mit verhaltener Stimme: »Ycranters lange Rede läßt sich in einem Wort zusammenfassen: Krieg. Er will unsere Brudervölker ausrotten, um Platz für uns zu schaffen. Aber abgesehen von allen anderen Bedenken, die gegen einen Krieg vorzubringen wären, bedenkt er dabei nicht, daß die anderen Völker sich nicht geduldig abschlachten lassen.
    Oder ist Ycranter so vermessen, daß er nicht glauben will, daß die anderen Völker die Absichten der Extremisten schon längst durchschaut und sich entsprechend gerüstet haben? Die Extremisten sollen einmal über die Grenzen unseres Reiches sehen. Wenn sie beim Anblick der waffenstarrenden Raumschiffe und befestigten Grenzplaneten nicht zu der Einsicht gekommen sind, daß ein Krieg auch uns den Untergang bringen wird, dann wäre das nur bezeichnend für diese Partei.
    Nein, so können wir unsere Zukunft nicht gestalten. Es gibt nur eine einzige Möglichkeit, nämlich den vorhandenen Raum für uns lebenswerter zu gestalten und mit einer straffen Geburtenregelung zu beginnen, dann werden wir in einigen Jahren in dem vorhandenen Lebensraum genügend Platz haben.«
    Wieder brach ein Tumult los. Die zustimmenden Rufe der Konservativen gingen in der lautstarken Ablehnung der Extremisten und der Reformer unter. Während der lange dauernden Wortgefechte zwischen den Vertretern der verschiedenen Parteien saß Rhodan wie ein unbeteiligter Zuschauer da.
    Als schließlich Heltamosch das Wort ergriff, schöpfte er Hoffnung, daß nun wieder seine Probleme zur Sprache kommen würden. Aber der Mato Pravt enttäuschte ihn vorerst.
    »Die Lösungsvorschläge der Konservativen sind so undurchführbar wie die der Extremisten«, erklärte er unter dem Beifall der Reformer. »Ein Krieg würde uns ebenso viele Opfer kosten wie die Verteidiger. Freilich, die Überlebenden aller Sternenreiche würden dann das Problem der Raumnot nicht mehr kennen. Aber sie könnten sich an dem gewonnenen Raum nicht freuen. Ebensowenig würden sich unsere Nachkommen daran freuen, in den viel zu eng gesteckten Grenzen unseres Reiches dahinzuvegetieren. Leben und Leben ist zweierlei. Wenn man die Absichten der Konservativen konsequent weiterführt, käme es am Ende dazu, daß wir unsere Körper aufgeben und unsere Gehirne in Banken deponieren. Einige Körper, soweit eben der Platz reicht, würden wir in Reserve halten, um unsere Gehirne gelegentlich spazierenzuführen. Ist das noch Leben? Wir brauchen mehr Platz, aber nicht für Gräber, wie es die Extremisten fordern. Wir brauchen Platz, um zu leben. Deshalb müssen wir den Schritt in eine andere Galaxis wagen. Nur dort haben wir genügend Raum, um richtig zu leben, uns entfalten zu können und wieder zu uns selbst zurückzufinden.«
    Damit war der Kampf um die Macht wieder ausgeglichen. Keine der Parteien hatte einen entscheidenden Vorteil erringen können. Das erkannte auch Ycranter sofort, denn er wechselte das Thema und kam auf den Ausgangspunkt der Verhandlung zurück.
    »Sie haben ein geschicktes Ablenkungsmanöver inszeniert, Mato Pravt«, sagte Ycranter, »um von dem Makel, der den Reformern anhaftet, abzulenken. Dieser Makel heißt Hactschyten. Was Sie auch anstellen, Sie kommen um den Vorwurf nicht herum, daß Sie mit einem Verbrecher zusammenarbeiten. Sie haben nicht einmal mehr die Möglichkeit, sich als Opfer hinzustellen, denn Sie haben zuviel unternommen, um Hactschyten zu decken und zu beschützen.«
    »Den Vorwurf, ein Ablenkungsmanöver inszeniert zu haben, muß ich an Sie weitergeben, Ycranter«, versetzte Heltamosch kühl. »Nun, da Sie sehen, daß Sie mit Ihrem Parteiprogramm nicht durchkommen, versuchen Sie auf andere Weise, das verlorene Terrain zurückzugewinnen. Ich nehme diese Herausforderung gern an.«
    »Sie leugnen also nicht, mit Hactschyten zu paktieren?«
    »Mit einem Verbrecher, der mir angeblich nach dem Leben trachtet?« fragte Heltamosch zurück. Als er Ycranter ratlos und zu keiner Entgegnung fähig sah, fuhr er fort: »Ich stehe für meine Haltung ein und sage es vor aller Öffentlichkeit, daß ich Hactschyten als Verbündeten betrachte.« Er deutete auf Rhodan. »Dieser Mann hat mir das Leben gerettet und hat mit dem Plan, mein Gehirn zu vertauschen, nichts zu tun. Im Gegenteil, er hat diesen Plan vereitelt. Und damit keine Unklarheiten aufkommen, möchte ich betonen, daß ich diesem Mann in meiner Position als Mato
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