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Silberband 064 - Die Stimmen der Qual

Titel: Silberband 064 - Die Stimmen der Qual
Autoren: Perry Rhodan
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nicht länger mit dir beschäftigen. Es gilt jetzt, die Besatzung so geschickt von diesem Raum abzulenken, daß sie keinen Verdacht schöpft.
    Warne Alaska, daß er vorbereitet ist. Ein beeinflußter Mensch ist nicht besonders reaktionsschnell. Deshalb könnte Saedelaere alles verderben. Er muß wissen, daß das Schiff durchsucht wird.
    Das wäre alles. Du weißt, daß wir dich kontrollieren.
    ***
    Alaska Saedelaere spürte, wie der Druck auf seinen Geist mit zunehmender Geschwindigkeit nachließ. Es bereitete ihm Mühe, seine Erregung vor Corello zu verbergen. Die Beeinflussung ließ zweifellos nach!
    Der Transmittergeschädigte konnte sich das nicht erklären. Corello befand sich nach wie vor in seiner unmittelbaren Nähe. Verlor er allmählich seine Psi-Kräfte – oder erlahmte sein Interesse an Alaska?
    Was immer der Grund war, Saedelaere entglitt der geistigen Kontrolle durch den Mutanten. Zum erstenmal seit Tagen nahm der Maskenträger seine Umgebung wieder bewußt wahr. Er konnte folgerichtig überlegen und war sich seiner Handlungen bewußt.
    Vielleicht war es das Cappin-Fragment, das seine Befreiung veranlaßte. Alaska wußte längst nicht alles über die Fähigkeiten dieses Organklumpens.
    Er sah Corello an, der zusammengesunken im Sitz des Spezialroboters kauerte, den er von Bord der TIMOR entführt hatte. Corello sah krank aus. Seine Gesichtsfarbe hatte sich verändert. Die Haut sah pergamenten aus. Die Körperhaltung des Mutanten ließ darauf schließen, daß er keine Kraft mehr hatte.
    Das bedeutete jedoch nicht unbedingt, daß Corello auch geistig inaktiv geworden war.
    Alaska mußte vorsichtig sein.
    Zum erstenmal wurde er sich der Situation richtig bewußt. Corello wurde überall auf Terra gesucht, weil er unter dem Einfluß einer unbekannten Macht unverständliche Taten beging. Bisher war die Jagd auf Ribald Corello erfolglos verlaufen.
    Saedelaere entspannte sich. Er hatte jetzt die Chance, etwas gegen Corello zu unternehmen. Sobald sich eine günstige Gelegenheit ergab, konnte er die Flucht ergreifen.
    Nein! korrigierte er sich. Das wäre nicht richtig gewesen. Er mußte versuchen, an ein Funkgerät heranzukommen und die Verantwortlichen zu informieren.
    Doch er durfte nicht leichtsinnig werden. Wenn Corello nur den geringsten Verdacht schöpfte, würde er die geistige Klammer sofort wieder verstärken. Alaska durfte die wiedergewonnene Freiheit nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
    »Alaska!«
    Unwillkürlich zuckte Saedelaere zusammen, als Corello ihn anrief. Hatte der Mutant bereits etwas bemerkt?
    Alaska gab sich Mühe, möglichst teilnahmslos zu wirken. Mit hängenden Schultern stand er ein paar Meter von Corello entfernt und bewegte sich nicht.
    »Die Mannschaft durchsucht das Schiff«, verkündete der Mutant. »Ich werde verhindern, daß sie hier eindringen. Trotzdem kann es durch einen Zufall passieren, daß wir hier entdeckt werden.«
    »Ja«, sagte Alaska.
    Bei allen Planeten! dachte er verzweifelt. Meine Stimme klingt viel zu schrill. Sie wird mich verraten.
    Doch Corello schenkte Alaska keine Aufmerksamkeit mehr. Er konzentrierte sich auf Vorgänge, die außerhalb dieses Maschinenraums stattfanden und für Alaska nicht sichtbar waren. Alaska überlegte, ob er bereits jetzt etwas gegen den Mutanten unternehmen konnte.
    In diesem Augenblick änderte er seinen ursprünglichen Plan. Es würde Zeit kosten, wenn er über Funk Verstärkung herbeirief. In der Zwischenzeit würde Corello längst Gegenmaßnahmen ergreifen.
    Saedelaere mußte das Problem allein und auf eigene Faust lösen. Er mußte Corello angreifen und ihn bewußtlos schlagen. Vielleicht gelang es ihm auch, den Paralysator Corellos in die Hände zu bekommen.
    Alaska starrte zu dem Roboter hinüber. Solange Corello sich konzentrierte, war die beste Gelegenheit.
    Alaska machte einen Schritt auf den Mutanten zu, dann blieb er stehen. Der Sohn Ishibashis reagierte nicht. Er schien Saedelaere völlig vergessen zu haben.
    Alaska wußte, daß er beim ersten Angriff erfolgreich sein mußte. Eine zweite Chance würde er nicht bekommen. Noch einen Schritt!
    Er würde springen und Corello aus dem Tragsitz reißen. Das alles mußte sehr schnell gehen, damit dem Mutanten keine Zeit für eine parapsychische Reaktion blieb.
    Saedelaere spürte, daß er zu zittern begann. Sein Herz schlug heftig. Er hielt den Kopf gesenkt, damit das Licht, das aus den Schlitzen seiner Plastikmaske drang, nicht auf den Mutanten fiel.
    Alaska spannte sich.
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