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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt
Autoren: Perry Rhodan
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Heulen und
Brausen bis in die tiefsten Winkel der vielen Waben und Hohlräume drang.
    Stunden vor ihrer Ankunft veränderte sich das Aussehen des Himmelsgewölbes; sonst in dunkler
Rotglut strahlend, stand es nun in heller Lohe, als wolle es alles verbrennen. Aber die drei
Blauen Herrscher konnte es nicht verbrennen – nicht einmal blenden. Sie sahen in grellster
Helligkeit ebensogut wie in dunkelster Nacht. Sie sahen und erkannten, was sich in tausend
Kilometer Entfernung abspielte, wie auch die Vorgänge unter ihnen.
    Sie wurden nie müde zu beobachten.
    Waren sie deshalb unersättlich?
    Wenn über ihnen der Himmel zu brennen schien und sie zu dritt über der Stadt auftauchten, dann
verlangten sie ihre Opfer, die ihnen von zitternden Kreaturen dargeboten wurden.
    Sie dankten nie für die Gaben.
    Sie nahmen sie an und verschwanden mit ihnen.
    Wußten sie um die entsetzliche Angst der Wesen unter ihnen?
    Wußten sie, wie furchtbar sie aussahen, wenn über ihnen das Gewölbe in lohender Glut stand und
sie in einem Blau schimmerten, das die Augen schmerzen ließ?
    Man konnte den Blauen Herrschern nicht ansehen, ob sie überhaupt Empfindungen besaßen. Nie
veränderten sie ihr Aussehen. Die Zeit ging spurlos an ihnen vorüber. Sie schienen aus der
Ewigkeit gekommen zu sein, um ewig zu leben.
    Generationen hatten die Herrscher beobachtet, und schon die Urväter hatten gelernt, sich vor
ihnen zu fürchten. Sie gaben ihre Geheimnisse nicht preis. Und sie wurden in den Herzen
derjenigen, die sich unterdrückt fühlten, zu Göttern.
    War es nicht allein Göttern möglich, das dunkle Rot des Himmelsgewölbes zu lohender Rotglut zu
verändern? Sie schwiegen sich aus. Man hätte sie für stumm halten können, wenn sie nicht ab und
zu mit Stentorstimme, dicht über der Stadt schwebend, hinabgerufen hätten: »Stellt die Opfer
bereit!«
    Sie hatten sich keine Namen gegeben, trotzdem wußte jeder, mit wem er in Verbindung stand und
wer ihm Nachrichten übermittelte. Ununterbrochen standen sie miteinander in Verbindung. Die drei
Herrscher waren aufeinander so gut eingespielt, daß es niemals Mißverständnisse gab.
    Plötzlich horchten alle drei auf. Sie empfingen eine Mitteilung, die von außen kam. Sie war
einmalig in ihrem Inhalt. Aber die Nachricht traf sie nicht unvorbereitet.
    Sie begriffen, daß die Stunde ihrer großen Aufgabe nahte.
    Langsam setzten sie sich in Bewegung.
    Perry Rhodan, der in der Zentrale der CREST II die Vorbereitungen für die
bevorstehende Aktion mitverfolgte, ließ die vergangenen Tage in seinen Gedanken nochmals
aufleben.
    Vor zehn Tagen war das terranische Flaggschiff auf einem Hochplateau der Grün-Etage von Horror
gelandet, die ihren Namen dem überall herrschenden grünen Licht verdankte. Diese zehn Tage hatten
in erster Linie dazu gedient, der Besatzung eine dringend notwendige Erholungspause zu
verschaffen. Gleichzeitig war die CREST generalüberholt und instand gesetzt worden. Die Gurus
hatten sich nicht mehr blicken lassen. Ständig waren Beobachtungssonden unterwegs gewesen, um die
Umgebung zu überwachen. Vor allem aber wollte man wissen, ob die Polarschächte inzwischen
benutzbar oder noch immer von einem Schutzschirm verschlossen waren. Was die Sonden zeigten, war
ernüchternd. Die Schutzschirme existierten nach wie vor. Aber darüber hinaus hatten sich
zusätzlich Hunderttausende Gurus bei den Schachtöffnungen eingefunden, um eine zusätzliche
Absicherung zu erreichen. Jedem war noch zu gut in Erinnerung, welche Fähigkeiten diese Wesen
besaßen. Rhodan war daher nichts anderes übriggeblieben, als einen anderen Weg nach oben zu
suchen. Es gab nur einen einzigen: durch die Hohlraumwandung hindurch, die den Boden dieser Etage
der Hohlwelt bildete und sie gleichzeitig von der nächsthöheren trennte.
    Der Spähermutant Wuriu Sengu hatte zwei Tage damit verbracht, nach einer geeigneten
Stelle Ausschau zu halten, die der CREST II beim Durchbruch den geringsten Widerstand
entgegensetzen würde. Schließlich glaubte er diese Stelle gefunden zu haben. Kurz darauf war das
terranische Flaggschiff zu der von Sengu angegebenen Position geflogen – und nun hatte man
diese erreicht.
    Unter der CREST tauchte eine zerrissen wirkende Felsformation auf. Hier befand sich ein
weitverzweigtes Höhlensystem, das tief in die Kugelwandung hineinreichte. Langsam senkte sich die
CREST auf dieses Höhlensystem hinab.
    »Das ist ja ein verteufeltes Labyrinth«, sagte Oberst
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