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Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt

Titel: Silberband 022 - Schrecken der Hohlwelt
Autoren: Perry Rhodan
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waren sich ihrer großen Aufgabe, die sie zu erfüllen hatten,
bewußt.
    Eine Stunde nach der anderen verging; die Desintegratorstrahlen der CREST II
brannten den gewaltigen Schacht immer tiefer in das Gestein ein, nachdem das Ende des natürlichen
Stollens erreicht worden war. Immer größere Staubmassen wurden von den Traktorstrahlen aus der
sich erweiternden Höhle gerissen. Wie erwartet, hatten die vereinzelten Hindernisse während der
ersten achtzig Kilometer keine besonderen Schwierigkeiten bereitet. Die kurz vor dem Aufbruch des
Flaggschiffs gestarteten Guru-Verbände waren zurückgeblieben und hatten seltsamerweise keine
weiteren Anstalten getroffen, der CREST zu folgen.
    Auch da hatte sich noch niemand besondere Gedanken darüber gemacht.
    Vor vier Stunden war die CREST II dann auf das massive Gestein gestoßen und hatte mit der
Desintegrierung der unter ihr liegenden Felsmassen begonnen. Selbst jetzt noch mußte sich mancher
an Bord klarmachen, daß ›unten‹ auch wirklich unten war und nicht das steinerne Firmament dieser
Hohlwelt-Etage. Von den Geologen ausgewertete positronische Berechnungen sollten verhindern, daß
der gewaltsame Durchbruch zu Störungen im komplizierten Gefüge der Trennwand führte. Jetzt
trennten nur noch wenige Kilometer die gestrandeten Terraner von der nächsten Etage.
    Ununterbrochene Fernmessungen ergaben, daß die Temperatur unaufhaltsam anstieg. Die
überhitzten Gas- und Staubwolken gaben einen Teil ihrer Wärme an die Höhlenwandung ab, die sie
gierig aufnahm. Das Gas-Staubwolken-Gemisch selbst war noch glühheiß, wenn es am Raumschiff
vorbei nach oben jagte. Höllentemperaturen aber herrschten dort, wo die gebündelten
Desintegratorstrahlen wirksam wurden.
    Im Maschinenteil des Superschlachtschiffes kamen die Ingenieure und Techniker nicht zur Ruhe.
Ohne einen ausdrücklichen Befehl erhalten zu haben, fühlte sich jeder dafür verantwortlich, daß
der Durchbruch ohne Panne vor sich ging. Zusammen mit Spezial-Robotern kontrollierten sie
ununterbrochen die gewaltigen Aggregate, die die Desintegratorgeschütze mit Energien versorgten.
Der Leitende Ingenieur, Major Dipl.-Ing. Bert Hefrich, war stolz auf die Leistung seiner
Männer.
    In dem Inferno an Energie und Strahlen, das vor und hinter dem Schiff herrschte, wurden die
Ortungswerte immer ungenauer. Die Blenden des Panoramaschirmes waren soweit geschlossen worden,
daß nur noch ein Minimum an Licht in die Zentrale fiel.
    Auf dem Instrumentenpult flammten warnend Rotsignale auf. Mehrere Sirenen begannen ihr
schauerliches Lied zu singen. Oberst Cart Rudos Bewegungen wirkten so ruhig wie sonst. Er
schaltete die Sirenen aus.
    Noch drei Kilometer bis zum Höhlenende!
    Unbeweglich stand der Haluter Icho Tolot da. Er hatte seinem gigantischen Körper die
stahlharte Kristallstruktur gegeben, aber nicht deshalb, weil er Angst hatte, sondern aus der
Ahnung heraus, daß es bald auch für ihn eine Situation geben könnte, in der er um sein Leben zu
kämpfen hatte.
    Perry Rhodans waghalsiges Unternehmen bereitete ihm ein köstliches Vergnügen. Am liebsten
hätte er schallend gelacht, doch seine Erfahrungen mit den Terranern rieten ihm, es in dieser
Situation nicht zu tun.
    Schließlich war es soweit.
    Die Desintegratoren der CREST durchbrachen die letzten Meter Gestein.
    »Durch …! Durch, Sir!« Major Cero Wiffert, der Chef der Feuerleitzentrale, schrie
triumphierend.
    »Durch, ja …! Wir sind durch! … Da, Rotlicht! Es wird heller! … Wir sind in der
zweiten Etage von Horror!« In erregten Ausrufen befreiten sich die Menschen in der Zentrale von
der Spannung der letzten Stunden.
    Cart Rudo und Rhodan hatten in die jubelnden Rufe nicht eingestimmt. Icho Tolot auch nicht. Er
dachte nicht einmal daran, seinem Körper wieder die primäre Form zu geben. Etwas war ihm
unheimlich.
    Die Geschütze der CREST II schwiegen.
    Rudo beschleunigte das Schiff. Er schien auch glücklich zu sein, diese enge Röhre hinter sich
zu wissen. Dann brach das Superschlachtschiff in den unbekannten Raum ein. Die Sicht war
schlecht, überall wildbewegte Gas- und Staubwolken. Das eigenartige und hier allgegenwärtige
dunkle Rotlicht zwang die Optik, auf andere Frequenzen zu gehen. Die Automatik schaltete.
Schlagartig wurde die Sicht gut. Etwa zehn Kilometer tief, geradewegs aus dem nach innen
gewölbten steinernen ›Himmel‹ dieser Hohlschale kommend, war der Raumer in die Rot-Etage
eingedrungen, als Rhodan die
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