Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
während Joel noch gebannt
beobachtete, drang aus der Ferne ein neuer Laut. Es klang wie das Donnern rasch
aufeinanderfolgender Explosionen. Die Schiffe nahmen davon keine Notiz. Sie fuhren fort, mit
ihren unsichtbaren Geräten Molkex vom Boden zu lösen, es zu Kugeln zu ballen und in ihren Luken
verschwinden zu lassen. Auch das zweite Schiff hatte diese Arbeit inzwischen aufgenommen. Es
konnte nur noch ein paar Minuten dauern, bis das ganze Land südlich der Hügel frei von Molkex
war.
    Das neue Geräusch kam ebenfalls aus Süden. Joel erkannte am Horizont eine Reihe von Punkten,
die wie Federbälle auf und ab hüpften. Die Gebilde schienen zu klein, als daß sie für das
mächtige, dröhnende Donnern verantwortlich sein könnten. Wenigstens dachte Joel das zuerst. Dann
aber wuchsen die springenden Punkte an, während sie näher kamen, und er erkannte schließlich,
worum es sich handelte.
    Da waren mehrere Schreckwürmer im Anmarsch. Von Süden her bewegten sie sich auf die Hügel zu.
Joel war ein paar Sekunden lang starr vor Schreck. Es war schwer genug, sich gegen einen einzigen
Schreckwurm zu wehren. Das dort aber war wenigstens ein halbes Dutzend.
    Schlagartig wurde ihm bewußt, daß das Ziel der Schreckwürmer die beiden Schiffe waren. Sie
würden, genauso wie das Molkex, in die beiden Schiffe gehen und Zannmalon verlassen.
    Ein weiteres Rätsel schien damit gelöst. Diese Fremden waren es also, die hinter der
Hornschreckenplage standen und die Schreckwürmer auf verschiedenen Planeten aussetzten.
    Plötzlich wußte er auch, woraus die Schiffshülle bestand. Es konnte keinen Zweifel
geben, es war Molkex.
    Jemand, der anscheinend mühelos in der Lage war, das Molkex einzusammeln, besaß auch die
Möglichkeit, seine Schiffe damit einzuhüllen.
    Eisiger Schreck fuhr Joel durch die Glieder. Diese molkexgepanzerten Schiffe waren praktisch
unangreifbar. Es gab keine bekannte Waffe, mit der man das Molkex beschädigen konnte. Joel ahnte,
daß diese Begegnung mit den Fremden nicht die letzte sein würde.
    Das donnernde Dröhnen schwoll zum ohrenbetäubenden Krachen an, als die Schreckwürmer sich den
Hügeln näherten. Die Tiere waren jetzt deutlich zu erkennen. Mit mechanischer Exaktheit
vollführten sie ihre gewaltigen Sprünge. Es waren sieben Ungeheuer, die da heransprangen.
    Joel behielt recht. Die vordersten Schreckwürmer waren noch etwa vier Kilometer entfernt, als
sie ihre Richtung zu ändern begannen. Sie hielten auf die Schiffe zu. Zuerst waren sie trotz der
Entfernung noch gewaltige Ungeheuer gewesen, deren bloßer Anblick Furcht und Schrecken
verbreitete. Aber während sie sich auf die Schiffe zubewegten, schienen ihre Körper zu
schrumpfen. Und als sie schließlich unter den gähnenden, schwarzen Luken standen, da wirkten sie
in all ihrer Mächtigkeit wie Zwerge gegen die erdrückenden Kolosse der Raumschiffe.
    Zum erstenmal beobachtete Joel sie, ohne das Gefühl drohender Gefahr dabei zu empfinden. Er
sah, wie elegant ihre Bewegungen waren, während sie den mächtigen Körper in der Vorbereitung zum
Sprung hoben und senkten. Er bewunderte sie, wie sie sich scheinbar schwerelos vom Boden abhoben
und in der gähnenden Öffnung der Luke verschwanden, einer nach dem anderen, bis keiner von ihnen
mehr zu sehen war.
    Plötzlich spürte er, wie der Boden sich unter ihm zu bewegen begann. Es gab einen kräftigen
Ruck, und er rutschte von der Kuppe des Hügels herab. Joel streckte die Hände aus und fand an
einer Unebenheit im Boden schließlich Halt. Er richtete sich auf und sah, wie vom Fuß des Hügels
her die Molkexschicht sich aufzurollen begann.
    Einen Atemzug lang war er perplex – nicht so sehr über das Phänomen selbst wie darüber,
daß er es nicht vorausgesehen hatte. Aus irgendeinem Grund waren die beiden fremden Schiffe
dabei, alles Molkex einzusammeln und mit sich zu nehmen.
    Die Entwicklung vollzog sich mit beängstigender Schnelle. Joel hatte gerade noch Zeit, einen
unartikulierten Ruf auszustoßen. Er sprang in die Höhe, glitt dabei aus, brachte es aber fertig,
seine Tragschraube in Gang zu setzen. Mit unendlicher Erleichterung spürte er den sanften Zug der
Schraube und bemerkte, wie der Boden unter ihm zurückwich.
    Er sah nach unten. Barbara kam dicht hinter ihm her. Sie befand sich schon außer Gefahr. Aber
unter ihr war Pitter Laurensen und brachte es mit seinen nervösen Händen nicht fertig, die
Tragschraube in Gang zu bringen. Schnell und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher