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Silberband 018 - Hornschrecken

Titel: Silberband 018 - Hornschrecken
Autoren: Perry Rhodan
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zwei weitere Lichtpunkte, die sich langsam, aber
stetig auf das Zentrum zuschoben.
    Die beiden fremden Raumschiffe.
    Er erinnerte sich an die Vorschriften. Für den Fall, daß die Gruppe von Schreckwürmern
angegriffen wurde, oder für irgendeinen anderen, zunächst unbestimmten Notfall, in dem mit dem
Auftauchen von Schreckwürmern zu rechnen war, war es geraten, wegen des unerhört fein
ausgebildeten Ortungsvermögens der Bestien anstelle der konventionellen Thermostrahler
altmodische Geschoßwaffen zu tragen. Der Regenerator eines Thermostrahlers erzeugte ohne Pause
ein leicht anmeßbares Streufeld, das den Schreckwürmern zur Orientierung dienen mochte. Karabiner
jedoch waren, im energetischen Sinne gesprochen, völlig schweigsam.
    Und einem Gegner gegenüber, dem selbst die gewaltigste Energieentladung nichts ausmachte, war
es ohnehin gleichgültig, welche Waffen man trug.
    Sie setzten aus Einzelteilen vier Karabiner zusammen und beluden ihre Taschen mit Munition.
Inzwischen waren die beiden Schiffe hinter dem Horizont verschwunden. Die Ortung hatte sie aus
dem Erfassungsbereich verloren. Dennoch beschlossen sie, noch etwas abzuwarten und nicht
blindlings hinter den beiden Schiffen herzufliegen.
    Sie wurden auf eine harte Probe gestellt. Drei Stunden vergingen, ohne daß sich etwas
ereignete. Joel wollte gerade den Aufbruchbefehl geben, als die Reflexe auf den Ortungsschirmen
plötzlich wieder zum Vorschein kamen. Die beiden Schiffe näherten sich ihrem Standort. Kurze Zeit
später ging ein leichter Ruck durch den Boden. Die Fremden waren nur wenige Kilometer vom Lager
entfernt gelandet.
    »Es ist soweit«, sagte Joel.
    Im Flug blieb das Lager hinter ihnen zurück. Als sie den Hang des Südhügels
hinaufglitten, erblickten sie über die Kuppe hinweg die beiden unförmigen Ungeheuer, die in
wenigen Kilometern Entfernung dicht über dem Boden schwebten und warteten.
    Dicht unterhalb der Kuppe gingen sie in Deckung. Joel befahl den anderen, die Köpfe unten zu
halten. Er selbst kroch auf den Gipfel des Hügels und hielt Ausschau. Er hatte noch nie im Leben
so merkwürdige, asymmetrische Gebilde gesehen. Und wenn Gino Poppa ihm nicht eindeutig mitgeteilt
hätte, sie wären aus dem Weltraum gekommen, hätte er es nicht geglaubt.
    Es mußten Raumschiffe sein – aber was für Raumschiffe.
    Ein dreihundert Meter hoher Felsklotz, von Wind und Regen mehrerer Jahrhunderte bearbeitet,
sähe wahrscheinlich so ähnlich aus. Seine Oberfläche wäre allerdings rauh und unscheinbar
gewesen, während die der fremden Schiffe im Sonnenlicht glitzerte und schimmerte. Außer den
Umrissen war keinerlei Gliederung der Schiffshülle zu erkennen. Joel konnte nicht sehen, ob es
irgendwo Schleusenschotte oder andere Zugänge gab. Er versuchte herauszufinden, was das dröhnende
Geräusch verursachte und was es zu bedeuten hatte. Außer daß es von den beiden Schiffen ausging,
gewann er jedoch keinerlei neue Erkenntnis.
    Er drehte sich um, um seinen Begleitern zu berichten, was er sah. Er hatte den Mund noch nicht
aufgemacht, da unterbrach ein hartes, schmatzendes Geräusch das ständige Dröhnen. Joel glitt in
seine ursprüngliche Stellung zurück. Das Bild draußen auf der Ebene hatte sich verändert. Dicht
vor den beiden Schiffen, knapp über dem Boden, schwebte jetzt eine weite Fläche, die so aussah
wie Morgennebel, der sich gerade vom Grund gelöst hatte. Joel brauchte ein paar Sekunden, um zu
erkennen, daß es Molkex war. Die Schicht hatte sich vom Boden gelöst. In dem weiten, glitzernden
Molkexmantel gähnte ein dunkelbraunes Loch.
    Vor Joels weit aufgerissenen Augen begann die Molkexfläche sich zusammenzuziehen und zu einem
kugelförmigen Gebilde zu ballen. Die entstandene Kugel hatte einen Durchmesser von nicht mehr als
drei Metern. Sie schwebte auf das nächste der beiden Schiffe zu. In dessen unregelmäßiger Hülle
gähnte plötzlich eine finstere Öffnung. Die Molkexkugel hielt genau darauf zu. Sekunden später
war sie verschwunden. Das Loch in der Schiffshülle blieb offen.
    Deshalb waren sie also so lange ausgeblieben. Sie hatten auf der anderen Seite des Planeten
Molkex eingesammelt und würden ihr Werk nun hier fortsetzen.
    Mit dem gleichen unbeschreiblichen Geräusch löste sich weiter im Osten ein weiterer Teil der
Molkexschicht vom Boden, ballte sich ebenfalls zur Kugel und verschwand im Leib des ersten
Schiffes. Der Prozeß wiederholte sich an einer dritten Stelle. Aber
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