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Siesta italiana: Meine neue italienische Familie

Siesta italiana: Meine neue italienische Familie

Titel: Siesta italiana: Meine neue italienische Familie
Autoren: Chris Harrison
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Zufriedenheit waren die anstrengenden Monate davor völlig vergessen. Selbst die nagende Stimmme, die ständig wissen wollte, wo wir uns nun endgültig niederlassen würden, verstummte für eine Weile.
    Eine Morgenbrise liebkoste den Vorhang. Ein Fischerboot tuckerte in den Hafen. Eine streunende Katze miaute auf der Terrasse. Der Sommer kehrte in das Salento zurück, die Sonne sammelte ihre Kräfte, und während der nächsten drei verrückten Monate konnten sämtliche Entscheidungen unsere Zukunft betreffend warten.

Epilog
     
    B evor ich über Italien schrieb, dachte ich immer, dass es so etwas wie einen wahren Tatsachenbericht nicht gibt. Autoren müssen ihre »Geschichten« so unterhaltsam wie möglich gestalten, also fügen sie hier etwas hinzu und schmücken dort etwas aus. Man darf nur nicht übertreiben. Denn sonst wird es unglaubwürdig und klingt zu absurd.
    Italiens Literaturnobelpreisträger Luigi Pirandello sagte einmal, dass kein Publikum, das etwas auf sich hält, die wahre Geschichte von Albert Heintz glauben wird. Er war Teil einer Dreiecksbeziehung und schaffte es, sich, seine Frau und seine Geliebte davon zu überzeugen, dass es für alle das Beste sei, Selbstmord zu begehen. Als sich seine Frau daraufhin prompt umbrachte, sahen Albert und seine Geliebte keine Veranlassung mehr, ihre Affäre – und auch nicht ihr Leben – zu beenden, und heirateten kurz nach der Beerdigung von Alberts Frau.
    Pirandello, der passenderweise in der sizilianischen Stadt Caos zur Welt gekommen war, war fest davon überzeugt, dass jedes Theaterstück oder jeder Roman, der auf dieser Geschichte beruht, als unrealistisch empfunden würde. Ganz einfach, weil das Leben, so Pirandello, mit all seinen kleineren und größeren Absurditäten das unschätzbare Privileg genieße, ohne jenen lächerlichen Realismus auszukommen, der der Kunst abverlangt werde. Jede wahre Begebenheit könne absurd sein, ein Kunstwerk, wenn es denn ein Kunstwerk ist, könne das nicht.
    Während ich meine Erinnerungen niederschrieb, befürchtete auch ich, meine Erfahrungen in Italien könnten für unrealistisch gehalten werden – Erfahrungen, die man nicht mehr ausschmücken muss und deren Situationskomik und Eigentümlichkeiten absurder waren als alles, was ich mir je hätte ausdenken können. Wie schon bei Fellini geben die aufschlussreichsten italienischen Geschichten eher etwas wieder, als dass sie etwas erfinden. Sie halten den Italienern, die am komischsten sind, wenn sie sich bemühen, ernst zu sein, nur einen ungeputzten Spiegel vor.
    Hier ist sie nun, die vollkommen unausgeschmückte Geschichte, die ich während meiner Liebesaffäre mit einer Italienerin erlebte, deren Mutter übrigens ganz in der Nähe jener Stadt geboren wurde, wo sich heute die sterblichen Überreste Pirandellos befinden. Ich schwöre bei seinem Grab, dass es sich – bis auf ein paar geringfügige Änderungen, die ich vorgenommen habe, um bestimmte Personen und Orte unkenntlich und die zeitliche Abfolge der Geschehnisse verständlicher zu machen – um einen wahren Tatsachenbericht handelt, der deshalb, so sehr es mein Ego auch schmerzen mag, wohl nie als echtes »Kunstwerk« durchgehen wird.

Dank
     
    O hne die Liebe, die Unterstützung und die Professionalität folgender Personen würde dieses Buch bestimmt noch als Staubfänger in meiner Schreibtischschublade liegen. Ganz besonders dankbar bin ich meinen selbstlosen Eltern für ihre Ermutigung, ihren Weitblick und dafür, dass sie sich um meinen Deutschen Schäferhund kümmerten, während ich einem italienischen Rock hinterherjagte. Ich danke Daniela für ihre Geduld, die sie nicht nur immer dann bewies, wenn ich mich im Arbeitszimmer einschloss, sondern auch, als ich meine ersten unbeholfenen Schritte in ihrer Heimat unternahm. Ich danke Richard Stokes für die vielen fröhlichen, gemeinsam verbrachten Stunden und dafür, dass er das Buch gut genug fand, um sich als Erster dafür einzusetzen. Ich danke meiner Agentin Isobel Dixon. Ihrem geschulten Blick und ihrem Einsatz habe ich es zu verdanken, dass mein Traum vom Buch tatsächlich wahr wurde. Es ist ein Privileg, von der Agentur Blake Friedmann vertreten zu werden, und auch, mit der Mannschaft von Murdoch Books zusammenzuarbeiten. Das sind Juliet Rogers, Kay Scarlett, meine Lektorin Colette Vella und meine Korrektorin Karen Ward. Mit ihrer Hilfe konnte ich dieses gewaltige Projekt stemmen und hatte auch noch Spaß dabei. Darüber hinaus danke ich Sophie Hamley,
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