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Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)

Titel: Sie sind mein Glücksstern, Georgina (German Edition)
Autoren: Paula Marshall
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leicht verschmerzen. Gehen Sie auf mein Angebot ein, ist allen geholfen. Sie könnten sich wieder einen ehrbaren Lebensunterhalt aufbauen. Es mag Ihnen nicht gefallen, aber wenigstens müssten Sie nicht weiter mit der Furcht leben, dass Ihre Schurkereien entdeckt werden.”
    “Hol Sie der Teufel, Fitzroy! Ich willige ein! Und jetzt verschwinden Sie! Damit ich meinen Schreibtisch leeren und mit dem Rest meines Besitzes abreisen kann.”
    “Kite, sagen Sie es ihm”, bat Jesmond.
    Kite löste sich von dem Stehpult. “Ihr gesamtes Vermögen ist Eigentum von Mr Fitzroy, Ihr Haus samt Mobiliar, die Bank und alle Papiere gehören zur Konkursmasse. Mr Fitzroy gestattet Ihnen, das Mobiliar Ihres Hauses und eine kleine Summe Bargeld mitzunehmen – mehr nicht.”
    Bowlby verstand: Er hatte endgültig verloren.
    “Mr Fitzroy erwartet, dass Sie dieses Dokument mit den Bedingungen unterzeichnen”, fuhr Kite fort. “Ihr Wort allein reicht leider nicht. Wenn Sie Ihre Unterschrift geleistet haben, verlassen Sie unverzüglich die Bank. Den Mitarbeitern erklären Sie, dass Sie an einen Zweigbetrieb von Coutts in London mit Ben Wolfe als Partner verkauft haben. Auf die Frage, welche Rolle Mr Fitzroy spielt, erklären Sie, dass er Coutts und Ben Wolfes Agent ist.”
    Bowlby unterzeichnete wortlos das Dokument und verließ gesenkten Hauptes das Büro. Kite übergab Jesmond das Papier. Seine Tante war gerächt, Caroline Pomfret auf geheimnisvolle Weise gerettet, Netherton würde seine Bank behalten, die in Zukunft Bank von Netherton heißen sollte.
    “Schade, dass Sie meine Hilfe nicht gebraucht haben”, meldete sich Tozzy. “Kann ich jetzt etwas zu trinken haben?”
    “Ja, trinken wir alle auf die Zukunft der Bank von Netherton”, gestattete Jesmond jetzt und fügte im Stillen hinzu: und auf meine und Georgies.

15. KAPITEL
    Von Stund an brodelte es in Nethertons Gerüchteküche. Schnell hatte sich herumgesprochen, dass dem Bankier Bowlby die Bank nicht mehr gehörte. Niemand wusste, weshalb und an wen er verkauft hatte. Den Bankangestellten hatte er nur mitgeteilt, dass er die Bank an Mr Fitzroy oder Coutts oder Ben Wolfe – da unterschieden sich die Berichte – veräußert hätte. Die verärgerten Dienstboten berichteten später schadenfroh von einem lautstarken Streit zwischen Mr und Mrs Bowlby. Anschließend hatte sich Mrs Bowlby heulend in ihrem Zimmer eingeschlossen und Mr Bowlby damit begonnen, die sofortige Abreise vorzubereiten. Mobiliar und persönliche Habe wurde verpackt, die Dienerschaft entlassen – ohne den ausstehenden Lohn erhalten zu haben –, und bevor es Abend wurde, verließ eine Kutsche mit den Bowlbys Netherton. Niemand ahnte, dass die Bowlbys entgegen alle Mutmaßungen völlig mittellos waren.
    Kurz nachdem Mrs Bowlby sich zurückgezogen hatte, war Mr Bowlby nämlich in sein Arbeitszimmer gegangen, wo er eine kleine Kassette versteckt hatte. Hier war verborgen, was Jesmond vermutet hatte: Goldmünzen und einige Wertpapiere. Das wenigstens würde ihm Fitzroy nicht nehmen können, gratulierte sich Bowlby zu seiner Voraussicht, während er sich die Hintertreppe hinunterschlich, um seinen Schatz in der zur Abreise bereiten Kutsche zu verstecken.
    Fast hatte er die Kutsche erreicht, als eine barsche Stimme ihn aufhielt. “Darf ich mal einen Blick in die Kassette werfen, Bowlby?”, verlangte Tozzy. “Ist da was drin, was der Bank gehört?”
    “Nein!”, beteuerte Bowlby. “Nur Familienandenken und ein paar Schmuckstücke.”
    Tozzy streckte seine riesige Pranke aus. “Lassen Sie mich mal sehen!”
    Bowlby hielt die Kassette umklammert, als hinge sein Leben davon ab. “Nein! Sie haben mein Wort!”
    “Das Wort eines Betrügers? Was ist das schon wert? Her damit!”
    Voller Verzweiflung wollte Bowlby sich aus dem Staub machen. “Sie haben doch gehört, dass Mr Fitzroy Gewalt verabscheut”, hielt Tozzy ihn auf.
    Es war zwecklos. Bowlby gab Tozzy die Kassette. “Den Schlüssel!” verlangte dieser.
    “Den habe ich nicht dabei.”
    “Wollen Sie mich für dumm verkaufen? Los, raus damit!”
    Widerspruchslos händigte Bowlby den Schlüssel aus und sah zu, wie Tozzy die Kassette mit dem kostbaren Inhalt öffnete. “So, so! Wie ein kleiner Dieb versuchen Sie es immer wieder! Das gehört der Bank!”
    “Sie sind der Dieb”, schnauzte Bowlby.
    “Nein! Das gebe ich meinem Herrn. Ich sollte Sie im Auge behalten, mein Herr kennt nämlich die Tricks von Leuten wie Ihnen. Sie haben Glück, dass er so
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