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Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)

Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)

Titel: Showtime für die Liebe (Bianca) (German Edition)
Autoren: Marie Ferrarella
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Fest stand nur, dass sie ihm die Tür geöffnet hatte. Danach war alles verschwommen, und in dem Nebel, der ihr Gedächtnis einhüllte, zeichneten sich keine Einzelheiten ab.
    „Hast du kein eigenes Zuhause?“, fragte sie, und ihre Stimme hörte sich an, als hätte sie schon sehr, sehr lange nichts mehr gesagt.
    Überrascht drehte David sich zu ihr um. Einen Moment lang erschien es ihr, als wäre er erleichtert, doch dann war der Augenblick vorbei, und er sah so ernst aus wie immer.
    „Offenbar gefällt mir deins besser.“ Er trat ans Bett und legte die Hand auf ihre Stirn. Zum ersten Mal, seit er hergekommen war, fühlte sich die Haut kühl an. Das Schlimmste hat sie überstanden, dachte er. Selbst ihre Wangen waren nicht mehr so gerötet wie am Abend zuvor. „Sieht aus, als hätte das Fieber sich endlich gelegt.“
    Ein paar schwache Erinnerungen drifteten durch ihren Hinterkopf. Er hatte äußerst besorgt ausgesehen, das wusste sie noch. „Warst du etwa die ganze Zeit hier?“, fragte sie.
    „Ja.“
    Hatten sie sich denn nicht darauf geeinigt, gestern Abend ihre Trennung zu inszenieren? Er sollte längst aus ihrem Leben verschwunden sein, anstatt sich fürsorglich um sie zu kümmern. Sie verstand nicht, was los war. „Warum?“
    Über Gefühle zu sprechen, war David noch nie leichtgefallen. Erst recht nicht über seine eigenen. Er zuckte mit den Schultern. „Nachdem du das Abendessen bei deiner Mutter abgesagt hattest, hatte ich nichts anderes vor.“
    Sie erinnerte sich daran, dass ihr heiß und schwindlig gewesen war. „Abgesagt habe ich es nicht gerade“, widersprach sie.
    „Nein“, bestätigte er. „Du hast recht. Du bist ohnmächtig geworden.“ Ein leises Lächeln umspielte seinen Mund.
    Entsetzt starrte sie ihn an. „Meine Mutter …“
    „Die wurde rechtzeitig informiert und davon abgehalten, mit einem Topf voller Hühnersuppe hier aufzutauchen.“
    Verwirrt zog Kara die Augenbrauen zusammen. „Warum solltest du das tun?“
    Offenbar wusste sie wirklich nicht mehr, was alles passiert war. „Weil du mich darum gebeten hast.“
    Sie schüttelte den Kopf. Die verstreuten Puzzleteile in ihrem Gedächtnis wollten sich einfach nicht zu einem klaren Bild zusammensetzen. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich so etwas zu dir gesagt habe“, gestand sie verlegen.
    David sah sie lange an, und dann huschte ein Lächeln über sein Gesicht und verschwand wieder, als wäre es nie da gewesen. „Wahrscheinlich erinnerst du dich an kaum etwas, was du zu mir gesagt hast.“
    Kara erstarrte. Etwas in seinem Tonfall beunruhigte sie so sehr, dass sich ihre Nackenhaare sträubten. „Was, zum Beispiel?“, fragte sie atemlos.
    „Verschiedenes“, erwiderte er ausweichend.
    Seine Antwort machte sie misstrauisch. Jetzt musste sie erst recht wissen, was sie zu ihm gesagt hatte. „Erzähl es mir“, beharrte sie.
    Ihre Blicke trafen sich, und sie fühlte, wie ihr Magen vom Fünfmeterbrett sprang. „Willst du es wirklich hören?“
    Warum ließ er sie so lange zappeln? War es etwa noch schlimmer, als sie befürchtete? Aber was konnte sie zu ihm gesagt haben? Und warum erinnerte sie sich nicht daran? Sie wollte glauben, dass er nur bluffte, um sie zu ärgern, aber sie kannte ihn. Der Mann bluffte niemals. Sie würde keine Ruhe finden, bis sie wusste, was sie zu ihm gesagt hatte. Was sie angeblich zu ihm gesagt hatte. Vielleicht hatte er es sich ja nur eingebildet.
    „Ja“, flüsterte sie. „Erzähl es mir. Jetzt. Bitte“, flehte sie, denn er schien die Situation zu genießen. Aber ihr Stolz war nicht wichtig. Wichtig war, zu erfahren, was sie zu ihm gesagt hatte.
    Sein Lächeln breitete sich auf dem ganzen Gesicht aus.
    Sie machte sich auf das Schlimmste gefasst.
    „Du hast gesagt, dass du mich liebst.“
    Das war mehr als das Schlimmste. Es war eine Katastrophe. Verzweifelt bemühte sie sich darum, den Schaden zu begrenzen. Sie griff nach der ersten Ausrede, die ihr einfiel. „Ich hatte Fieber“, wisperte sie fast beschwörend.
    Ihm war anzusehen, dass er es ihr nicht abnahm. „Du hattest keine Hemmungen mehr“, verbesserte er. Bevor sie protestieren konnte, legte er einen Finger an ihre Lippen und sprach weiter. „Auf einen flüchtigen Beobachter wirkst du vielleicht nicht sehr verkrampft und verschlossen, aber du bist es nun mal. Jedenfalls, was deine innersten Gefühle betrifft.“ Wer, wenn nicht er, hatte dafür Verständnis?
    Ihr Vater hatte immer gesagt, dass Angriff die beste Verteidigung
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