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Showdown (German Edition)

Showdown (German Edition)

Titel: Showdown (German Edition)
Autoren: Matthew Reilly
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da …
    »Bleib, wo du bist!«
    Die Stimme war leise und selbstsicher.
    Fraser wandte sich langsam um.
    Hinter ihm auf der Schwelle stand der Wachmann und hielt die Waffe auf Mike Frasers Kopf gerichtet.
    Ryan zog seine Handschellen heraus und warf sie dem verletzten Dieb zu.
    »Anlegen!«
    Fraser schloss angewidert die Augen. »Warum leckst du mich nicht am … Arsch!«, sagte er und sprang wie ein verwundetes Tier den Wächter an.
    Ohne mit der Wimper zu zucken, hob Ryan seine Waffe und feuerte über den Kopf des gestürzten Diebs hinweg in die Luft.
    Der Schuss dröhnte hinaus in das Schweigen der Bibliothek.
    Fraser fiel auf den Boden zurück und neben seinem Kopf schwebten kleine weiße Gipsflöckchen herab.
    Ryan trat in den Gang hinaus, packte die Pistole fester und richtete sie wieder auf Frasers Kopf.
    »Ich habe ›anlegen‹ gesagt. Also leg …« Ryans Blick schoss nach links. »Was war das?«
    Fraser hörte es auch.
    Da – unheimlich, bedrohlich – ertönte es erneut.
    Ein lang gezogenes, langsames Röcheln. Wie das Grunzen eines Schweins. Nur lauter. Bei weitem lauter.
    »Was zum Teufel war das?«, fragte Fraser rasch.
    Bumm. Ein lautes Donnern.
    Der Fußboden erzitterte.
    »Hier unten ist was …«, flüsterte Fraser.
    Bumm. Wieder.
    Die beiden Männer standen wie versteinert da.
    Ryan blickte an Fraser vorbei den Gang hinab. Er erstreckte sich endlos in die Dunkelheit und verlor sich dort.
    Schweigen.
    Tödliches Schweigen.
    Der Holzboden war wieder ruhig.
    »Machen wir bloß ’ne Fliege!«, zischte Fraser.
    »Pscht!«
    »Hier unten is’ was, Mann!« Fraser hob die Stimme.
    Bumm.
    Erneut ließ ein Beben den Fußboden erzittern.
    Ein Buch, das recht wackelig an der Kante eines Regals stand, fiel zu Boden.
    »Verschwinden wir!«, schrie Fraser.
    Bumm. Bumm. Bumm.
    Haufenweise fielen Bücher von den Regalen.
    Ryan beugte sich herab, packte Fraser beim Kragen und zog das Gesicht des Diebs zu sich hoch.
    »Um Gottes willen, halt’s Maul!«, flüsterte er. »Was es auch ist, es hört deine Stimme. Und wenn du weiter rumquatschst …«
    Ryan hielt jäh inne und sah Fraser stirnrunzelnd an. Die Augen des jungen Diebs waren weit vor Entsetzen, die Unterlippe zitterte wie wahnsinnig, sein ganzer Ausdruck war der des völligen und äußersten Unglaubens.
    Ryan erstarrte das Blut in den Adern.
    Fraser blickte ihm über die Schulter.
    Was ›es‹ auch war, es schnaubte erneut, und währenddessen verspürte Ryan eine Woge heißer Luft über seinen Nacken rollen.
    Es war hinter ihm.
    Es war unmittelbar hinter ihm!
    Als Ryan buchstäblich vom Fußboden hochgerissen wurde, löste sich ein Schuss. Fraser ließ sich fallen und starrte die riesige Masse von Schwärze an.
    Hilflos kreischend kämpfte der Wachmann in den mächtigen Armen der dunklen Gestalt. Dann bellte die Kreatur laut und plötzlich und schleuderte ihn durch das Regal gleich neben sich. Ryans Körper klappte zusammen und sauste krachend direkt durch das alte Holzregal. Überall regneten Bücher herab.
    Die gewaltige schwarze Gestalt schlenderte auf die andere Seite hinüber und suchte wohl dort nach dem Körper. In dem schwachen gelben Licht sah Fraser lange schwarze Stacheln über einen hohen, gebogenen Rücken fließen, erkannte dämonenhaft zugespitzte Ohren und mächtige, muskulöse Gliedmaßen, erhielt flüchtige Blicke auf strähniges, schwarzes Haar und riesenhafte, sichelgleiche Klauen.
    Was es auch war, es hob Ryans Körper wie eine Marionette hoch und zog ihn in den Gang zurück, wo Fraser saß.
    Der Flug durch das Bücherregal musste Ryan den Rücken gebrochen haben, aber der Wachmann war noch nicht tot. Fraser hörte ihn leise stöhnen, als ihn die Kreatur zur Decke hob.
    Da kreischte Ryan laut auf.
    Ein schrilles, ohrenbetäubendes, unmenschliches Kreischen.
    Völlig entsetzt erkannte Fraser, was als Nächstes geschähe, und er legte sich die Hand übers Gesicht. Da vernahm er das Übelkeit erregende Krack !, und einen Augenblick später schwappte ihm ein Schwall warmer Flüssigkeit über die Vorderseite seines Körpers.
    Ryans Gekreisch brach abrupt ab, und Fraser hörte das Untier ein letztes Mal brüllen, woraufhin ein donnerhaftes Mahlen von Holzregalen folgte.
    Schließlich war da nichts mehr.
    Stille.
    Völlige und absolute Stille.
    Langsam zog Fraser die Hand vom Gesicht.
    Das Untier war verschwunden. Der verdrehte und zerquetschte Leichnam des Wachmanns lag reglos vor ihm. Eines der Bücherregale rechts hing entsetzlich
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