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Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen

Titel: Shiver - Meine Rache Wird Euch Treffen
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umstoßen und dadurch einen Brand verursachen! Allerdings gab es in diesem Raum außer ihr nichts Brennbares …
    Sie rutschte weiter durch den Schmutz.
    Endlich hatte sie die Wand erreicht. Sie versuchte, auf die Füße zu kommen, sich hochzustemmen.
    Einmal stürzte sie wieder um.
    Sie schürfte sich den Unterarm auf, und neuer Schmerz schoss bis in ihre Schulter.
    Lass dich von dem Schwein nicht unterkriegen
.
    Innerlich fluchend versuchte sie es noch einmal. Doch sie rutschte wieder an der Wand hinab. Ihr verletzter Arm brannte.
    Mach schon, Zoey. Streng dich an. Gib nicht auf
.
    Ihre Füße waren nackt. Sie krümmte die Zehen und versuchteerneut, auf dem kalten Betonboden Halt zu finden und ihren Körper an der Tür hinaufzuschieben. Als sie endlich aufrecht stand, bemühte sie sich, die Tür zu öffnen. Vergebens. Der schmale Griff ließ sich zwar bewegen, doch sonst geschah nichts. Die Tür war abgeschlossen. Sie versuchte es noch einmal und hoffte, das Schloss würde aufspringen.
    Nichts.
    Verdammt, verdammt, verdammt
. Am liebsten hätte sie sich auf dem Boden zusammengerollt und geweint.
    Sie saß in der Falle!
    Der Wahnsinnige hatte sie eingesperrt und würde sie entweder einen grauenhaften, langsamen Tod sterben lassen oder er würde zurückkommen und ihr ein anderes entsetztliches Ende bereiten.
     
    »Verdammt noch mal, Montoya!«, knurrte Bentz und schob seine Waffe in das Halfter. Was zum Teufel dachte sich sein Partner? Und wo um alles in der Welt steckte er jetzt?
    Auf Zarosters Anruf hin hatte Bentz, nachdem er Brinkman die Leitung der Ermittlungen übertragen hatte, den jüngsten Tatort überstürzt verlassen und war wie ein Verrückter zu Simon Hellers Haus gerast, einem zweistöckigen Gebäude mit riesigen weißen Säulen, in Form geschnittenen Bäumen ringsum und einer weitläufigen Veranda.
    Zaroster war schon im Haus, als er ankam, doch ansonsten war niemand anwesend. »Hier ist eindeutig etwas faul«, sagte sie und führte ihn in ein Arbeitszimmer im Erdgeschoss, das Spuren eines Kamp fes aufwies.
    Ein Schreibtischstuhl war umgestoßen.
    Der Computermonitor lag auf dem Boden, er war gesprungen.
    Ein lederner Lehnstuhl, in dem jemand, wie es aussah, Kreuzworträtsel gelöst hatte, wies Blutspritzer auf. Die Seiten der Zeitung lagen verstreut auf dem glänzend polierten Boden, ein Bleistift war bis an die Kamineinfassung gerollt, eine Nickelbrille mit zerbrochenen Gläsern lag auf einer zusammengefalteten Seite der Zeitung. Das Kreuzworträtsel war zu etwa einem Drittel gelöst.
    Zaroster hatte den Rest des Hauses bereits durchsucht, doch auch Bentz schaute sich noch einmal um. In sämtlichen anderen Räumen schien nichts angerührt worden zu sein. Die Betten waren gemacht, das Geschirr war abgewaschen, keine Spur von irgendjemandem im ganzen Haus. Hellers Fahrzeug, ein weißer Lexus, laut Verkehrsbehörde in Kalifornien zugelassen, war fort, stand jedenfalls nicht vor dem Haus, nicht in der Garage und auch nicht an der von Eichen gesäumten Straße.
    Aber woher wusste Montoya von Heller?, ging Bentz jetzt durch den Kopf.
    Dieser dreiste Bursche, der sich stets über alle Regeln hinwegsetzte, hatte es geschafft, sich an allen Wachen vorbei in den verkommenen Wohnwagen zu schleichen, wo Schwester Maria und Billy Zachary Furlough umgebracht worden waren. Anschließend hatte er Bentz kaum ein Wort gegönnt und war sogleich zu irgendeinem privaten Rachefeldzug aufgebrochen. Ohne sich jemandem anzuvertrauen.
    Bis auf Lynn Zaroster, wie es aussah.
    »Wo ist Montoya jetzt?«, wollte Bentz wissen.
    »Im Krankenhaus Our Lady of Virtues«, antwortete Zaroster und wiederholte rasch ihr Gespräch mit Montoya und seine Theorie, dass die Mordserie mit den sieben Todsünden und den sieben Kardinaltugenden zusammenhing. »Aber das ist noch nicht alles«, fuhr sie fort. »Montoya glaubt, jeder,der mit der Sache zu tun hat, steht irgendwie auch in Verbindung mit dem alten Krankenhaus. Wir dachten zunächst, Heller wäre der Mörder, aber …« – sie warf einen Blick auf das Chaos im Arbeitszimmer des Arztes – »… es sieht eher so aus, als wäre er ein weiteres Opfer.«
    »Montoyas Theorie besagt, dass der Mörder Opfer sucht, deren Namen mit einer Todsünde oder einer …«
    »Oder mit der ihr entgegengesetzten Tugend zu tun haben, richtig. In Hellers Fall, präziser gesagt, in Simon
Thaddeus
Hellers Fall, möchte ich wetten, dass ihm Trägheit des Herzens vorgeworfen wird.«
    Bentz war erst skeptisch.
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