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Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab
Autoren: Alisha Bionda
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bebten. 
    Holmes schien durch diesen Gefühlsausbruch befremdlich gestimmt zu sein, unwirsch suchte er auf seinem Schreibtisch nach einem Taschentuch. Ich reichte ihr eines aus meiner Brusttasche, das ich immer für solche Fälle bei mir führte. 
    „Danke, Dr. Watson. Vielen Dank.“ Sie wischte sich geziert die Tränen aus den Augen. Holmes machte sich ungerührt Notizen und recherchierte in einem Nachschlagewerk. „Also gut, Mr Holmes, ich denke, Sie sind der Richtige in dieser Angelegenheit“, gestand Lady Carter unumwunden und schlagartig sehr sachlich ein. 
    Ein dezentes Lächeln umspielte sogleich die Lippen meines Freundes. Dieses zeigte er häufig, wenn er sicher war, ein Spiel gewonnen zu haben. „Gut. Ich danke für Ihr Vertrauen und sehe durchaus einen interessanten Fall, um dessen Lösung Sie bitten. Darf ich Sie fragen, ob Sie allesamt etwas verbindet außer der Passion, dem Übersinnlichen nachzuspüren? Den verstorbenen Dr. Lloyd, Dr. Bennet, Sir Baldwin und Mr Eldridge?“ 
    Lady Carters Verwunderung war nicht zu übersehen. „Nicht, dass es mir auf Anhieb einfiele“, entgegnete sie. 
    „Wie sind Sie dann in diese illustre Gesellschaft gelangt?“, fragte Holmes.
    „Auf Einladung von Sir Baldwin, der eng mit meinem leider verstorbenen Vater befreundet war.“
    „Finden Ihre Treffen im Hause Sir Baldwins statt?“
    „Ja, die meisten. Ein Treffen hatten wir außerhalb an einem …  geeigneten Ort. Leider erfolglos.“
    „Hat es in dieser Nacht geregnet?“
    „Warum …?“
    „Beantworten Sie bitte meine Frage!“
    „Ja, es hat geregnet.“
    „Lady Carter, ich übernehme den Fall und bitte Sie nun, mir etwas über Ihren bevorstehenden und angekündigten Tod zu erzählen.“ 
    Durch das rasche Vorgehen meines Freundes überrumpelt begann Lady Carter mit brüchiger Stimme zu berichten. „Es war so, Mr Holmes, mein Vater ist auf seltsame Art verunglückt und dadurch aus dem Leben getreten. Ein Unfall, wie gesagt wurde. Sir Baldwin wusste von meinen Zweifeln und ließ mich nach mehreren Gesprächen wissen, dass es ihm möglich sei, Kontakt mit Geistern aus dem Jenseits aufzunehmen.“ Sie schauderte bei diesem Satz.
    „Ich folgte seinem Vorschlag und durfte bei einer Séance als Beobachterin teilnehmen. Ich muss Ihnen sagen, Mr Holmes, ich konnte mir dieses Phänomen nicht erklären. Ich ging davon aus, einen Geist gehört zu haben. Also sagte ich Sir Arnold zu und bat ihn, Kontakt mit dem Geist meines Vaters aufzunehmen.“ Lady Carter holte tief Luft, ehe sie fortfuhr. „Über mehrere Sitzungen hinweg hörten wir sonderbare Stimmen, fremdartige Geräusche und vor allem ein fernes Rauschen, aber mein Vater zeigte sich nicht. Doch dann hatten wir Erfolg. Ich hörte seine Stimme, fern und irgendwie hohl. Ich fragte ihn, wo wir wohnten, nach seiner Frau, seinem Lieblingsbuch, all das konnte er beantworten, nur …“ Sie schüttelte den Kopf und sammelte sich. Ich wunderte mich, dass mein Freund nicht nachhakte und unterließ meinerseits eine Nachfrage.
    „Er sagte, dass er unvorsichtig gewesen sei. Dass es ihm leid tue. Somit war es tatsächlich ein Unfall.“ Nachdenklich sah sie aus dem Fenster und schwieg einen Augenblick. Holmes bedachte mich indes mit einem verschwörerischen Blick und nickte mir zu; allein, ich verstand seine Regung nicht.
    „Nun, Mr Holmes, Spiritismus ist ein sonderbar anziehender Zeitvertreib und wir formulierten als Zirkel neue, tiefer gehende Ziele.“
    „Verzeihen Sie“, unterbrach ich sie, „was genau kann ich mir darunter vorstellen?“ 
    Lady Carter sah zu Boden und strich ihr Kleid glatt. Ich deutete diese Geste als Unbehagen.
    „Wir beschworen Dämonen, Dr. Watson. Dämonen und ihren Meister, den Teufel“, antwortete sie und mit dieser Aussage verhärmte sich ihre Miene, förderte Härte und Kälte im Profil zutage, die ich niemals erahnt hätte. Offengestanden wurde mir bang bei diesem Anblick und der Auskunft. 
    Holmes blieb ungerührt. „Und dadurch erfuhren Sie etwas über Ihren Tod?“, wollte er wissen und inhalierte tief. 
    Lady Carter nickte. „Ja“, flüsterte sie und Angst dominierte ihren Blick. „Satan selbst hat es uns gesagt: Dr. Lloyd würde von einer Geisterkutsche geholt werden.“ 
    Jetzt endlich wusste ich, welcher Artikel meinen Freund so gebannt hatte. Der des nächtlichen Kutschenunfalls mit Todesfall in der Nähe des Berkely Squares. 
    „Und, Lady Carter? Was wurde Ihnen über Ihr Ableben mitgeteilt?“, hakte
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